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Würzburg
Kinder überreichten Petition gegen eklige Schultoiletten
Was ihnen stinkt, hatten die Kinder der Dürrbach-Grundschule vergangenes Jahr schon in einem Brief formuliert. Jetzt überreichten sie eine Unterschriftenliste.
Frische Toiletten, die nicht stinken: Das ist keineswegs an jeder Schule so.
Foto: Bildquelle: germantoilet.org | Frische Toiletten, die nicht stinken: Das ist keineswegs an jeder Schule so.
Regina Urbon
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:22 Uhr

"Normalerweise dürfen hier nur Stadträte sprechen", sagte Oberbürgermeister Christian Schuchardt, der den Kultur- und Schulausschuss am Dienstagnachmittag leitete, "aber heute machen wir eine Ausnahme."

Das kam nicht von ungefähr, denn rund 20 Viertklässler der Grundschule Würzburg-Dürrbachgrund besuchten gemeinsam mit ihrem Schulleiter Horst Peter, dem Elternbeiratsvorsitzenden Thomas Ort und weiteren Erwachsenen das Gremium, um eine Petition zu überreichen.

Antrag der Kinder samt Unterschriftenliste aus der Schule

Was sie wollten, das hatten sie in einem eigenen Antrag formuliert. Die Punkte daraus lasen die Kinder am Mikrofon vor und überreichten dem OB dann gleich noch eine Unterschriftenliste dazu. Es waren Unterschriften von fast allen Kindern der Schule - knapp 120. 

"Wir wollen neue Schultoiletten, weil wir uns ekeln", hieß es da, und weiter: "Der Fußboden ist so alt, dass er stinkt." Das lasse sich nicht mehr wegputzen, so eine Viertklässlerin. 

Die Heizungen sind kaputt

Ein Junge ergänzte: "Die Rohre der Schule stinken. Die Heizungen in den Toiletten sind kaputt", und eine andere Klassenkameradin: "Wenn einer die Hände waschen will, kommt da nicht so viel aus dem Wasserhahn raus", und schließlich ein weiterer Junge: "Manche Kinder gehen nur aufs Klo, wenn's sehr, sehr dringend ist!" 

Der städtische Schulreferent Achim Könneke war sich sicher: Wenn da "fast die ganze Schule unterschrieben" habe, "heißt das: Es stinkt wirklich, und es scheint eklig zu sein!" Er versprach den Schülern, dass ihre Schultoiletten in das WC-Sanierungsprogramm der Stadt aufgenommen würden. Allein dieses Jahr stünden 1,5 Millionen Euro dafür bereit. Könneke: "Das müssen wir ein paar Jahre nacheinander machen." Das Programm, das voraussichtlich im Mai vom Stadtrat beschlossen werde, gibt Grundschulen Vorrang. Die Kriterien richten sich aber auch nach Alter und Zustand der Anlagen, dem Grad der Geruchsbelästigung, Rohrbrüchen und Umsetzbarkeit, wenn die Schulferien dafür nicht ausreichen.  

77 Toilettenräume stehen auf der Liste der Sanierungen

Eine Prüfung habe ergeben, dass an den Schulen der Stadt insgesamt 77 Toilettenräume mit einem oder mehreren WC's saniert werden müssten, "eigentlich ist das total peinlich", so der Referent. Die WC-Anlage der Dürrbach-Grundschule stehe weit oben auf der Prioritätenliste. Dennoch dauerten die Schritte von der Prüfung über die Planung und die Zustimmung durch den Stadtrat bis hin zur Beauftragung der Handwerker eben eine Weile. 

Jedenfalls nahm der Ausschuss die Petition der Schüler einstimmig an - und ebenso den Vorschlag für die Prioritätenliste. "So funktioniert Politik", schloss Könneke erfreut.

 
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