
Vor dem Würzburger Bahnhof stehen zahlreiche Menschen: Erwachsene mit Lastenrädern, Jugendliche mit Mountainbikes, Kinder mit Laufrädern. Ein Mädchen ist mit Inlinern unterwegs, ein Baby schläft gemütlich im Maxicosi auf dem Anhänger. Sie alle nehmen an der ersten Kidical Mass Demo Würzburgs teil – und warten gespannt darauf, dass es losgeht.
Zwei Straßenbahnen fahren noch vorbei, dann sperren die Polizisten die Straße, und etwa 200 Fahrrad-Demonstrierende machen sich auf den Weg. Über den Berliner Ring zur Residenz, durch das Oeggtor und die Neubaustraße hinunter zum Main, am Mainkai entlang und schließlich über den Röntgenring zurück zum Bahnhof. Einmal mit dem Fahrrad komplett um die Innenstadt.
Radfahren soll sicherer für Kinder werden
Und warum? "Ich finde es wichtig für die Zukunft, dass wir mehr mit dem Rad unterwegs sind", sagt Teilnehmerin Elisabeth Schätzlein. Die Mutter von drei Kindern weiß, dass in Würzburg bereits einiges gemacht wurde. "Aber", fügt sie an, "wir müssen noch viel mehr tun." Vom Frauenland nach Grombühl gebe es beispielsweise für Radfahrer noch zu viele unpraktische Stellen wie Unterführungen mit Treppenstufen.
Die beiden Väter Tobias Schmachtel und Martin Keller sind extra aus Estenfeld gekommen. Schmachtel sagt: "Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass Radfahren sicherer für Kinder werden muss." Keller nickt und bemerkt: "Die Straßen in Würzburg sind immer noch sehr auf Autos ausgelegt." Wenn sein Sohn mit dem Rad unterwegs sei, habe er "schon ein bisschen ein komisches Gefühl".
Demos in über 130 Städten
Veranstaltet wurde die Familien-Fahrrad-Demo vom Würzburger Bündnis "Verkehrswende jetzt". Sie ist Teil der weltweiten Bewegung "Kidical Mass", die es seit 2017 in Deutschland gibt. Neben Würzburg demonstrierten Erwachsene und Kinder in über 130 anderen deutschen Städten für eine familienfreundliche Rad-Infrastruktur.
Aber auch in Frankreich, Österreich und der Schweiz schwangen sich die Menschen aufs Rad. Das Aktionswochenende fand im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche und anlässlich des Weltkindertags am 18. und 19. September statt.
Man kriegt den Eindruck, Sie halten Kinder für Bürger und Verkehrsteilnehmer 2. Klasse.
Aber würden vermutlich ohne zu Zögern die nächste Gelegenheit nutzen, um unter irgendeinem Artikel zu fordern, dass Kinder sich einfach mehr bewegen müssen.
Oh Mannomann.
Bei der heutigen Verkehrserziehung von 10-Jährigen durch Eltern und Erziehungsberechtigte erscheint mir dies,da diese sich oft selber unmöglich im Straßenverkehr benehmen,als ein aussichtsloses Unterfangen.Bringt euren Kindern erst mal Benehmen und Rücksichtnahme bei,bevor hier Forderungen gestellt werden!