Für Donnerstag hatten sich gleich zwei Fernsehsender bei Stefan Morhard angekündigt. Der "Bären"-Wirt aus Randersacker (Lkr. Würzburg) steht im Mittelpunkt des Interesses von Gastro-Kollegen und Medien. Mit seiner Klage beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof hat er erreicht, dass Kellnerinnen und Kellner, die im Freien arbeiten, keine Maske mehr tragen müssen. Eine Erleichterung vor allem auch für die Bedienungen in Biergärten und vielen Ausflugslokalen.
Morhards Normenkontrollantrag hatten die Richter zwar abgelehnt, gleichzeitig aber klargestellt, dass die Staatsregierung eine Maske den Beschäftigten im Außenbereich lediglich empfiehlt und die kommunalen Ordnungsämter deshalb auch keine Bußgelder verlangen werden.
Beim Landratsamt Würzburg, das für den "Bären" zuständig ist, heißt es auf Nachfrage der Redaktion, dass Regelungen wie eine umfassende Maskenpflicht "aus infektionsschutzrechtlicher Sicht durchaus zielführend" sind, um die Weiterverbreitung von Corona einzudämmen. Angesichts der aktuellen Lage mit Inzidenzen im niedrigen Bereich sehe man aber keine Notwenigkeit, auf einer Maskenpflicht im Außenbereich zu bestehen. Man werde das Infektionsgeschehen in Gastronomiebetrieben aber weiter beobachten.
Hoffen auf Erleichterungen
Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt auch der bayerische Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) seinen Mitgliedern, sich die jeweiligen konkreten Umstände genau anzusehen – und die einzelnen Hygienekonzepte entsprechend zu formulieren. So sollte sichergestellt sein, dass Bedienungen, sobald sie vom Außen- in den Innenbereich eines Lokals wechseln dort keinen Kontakt mit anderen Personen haben oder aber die Maske aufsetzen.
Generell freut sich der Verband aber über die Initiative von Morhard. Es gehe darum, die Auswüchse der Bestimmungen, die den Alltag in den Betrieben unnötig erschwerten, zu benennen und zu korrigieren, sagt der unterfränkische Bezirksgeschäftsführer Michael Schwägerl. Der "Bären"-Wirt berichtet, viele Kolleginnen und Kollegen hätten sich bei ihm für sein juristisches Engagement bedankt.
Viele Wirtinnen und Wirte hätten nämlich das Gefühl, in der öffentlichen Diskussion über Corona-Regelungen in Vergessenheit zu geraten. Gespannt warte man nun auf die nächsten Beschlüsse der Staatsregierung zum Infektionsschutz, die für nächste Woche angekündigt sind. Er wünsche sich, sagt Morhard, weitere Erleichterungen für die Gastronomie – beispielsweise weniger strenge Abstandsregeln. Dehoga-Mann Schwägerl hofft, dass "endlich auch Bar- und Club-Betreiber eine Öffnungsperspektive erhalten" und die Sperrstunden-Beschränkung fällt.
Eine Maske im Freien halte ich jedoch für etwas übertrieben, zumal eine FFP-2-Maske, wie sie nur in Bayern immer noch vorgeschrieben ist!
Es ist schön, wenn man die Bedienungen wieder lächel sehen kann. Auch die vom Bräustüberl in Tegernsee, das auf dem Symbolbild zu sehen ist.