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Würzburg
Ausgebremst: Keine grüne Welle für Radler in Richtung Frauenland
Die Redaktion hat bei der Stadt nachgefragt, warum die Radler-Ampeln auf die beschriebene Weise geschaltet sind und ob es Möglichkeiten für eine Verbesserung gibt.
Die Radfahrenden in Richtung Frauenland werden oft durch rote Ampeln ausgebremst. 
Foto: Ulises Ruiz | Die Radfahrenden in Richtung Frauenland werden oft durch rote Ampeln ausgebremst. 
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:04 Uhr

Eigentlich ist es eine gute Idee, um den Radverkehr aus der Innenstadt Richtung Frauenland zu verbessern: Radfahrende dürfen in der Fahrradstraße Münzstraße und der Jehuda-Amichai-Straße in Gegenrichtung zur Einbahnstraße und von dort weiter Richtung Aldalbero-Kirche fahren. Wäre da nur nicht die Ampelschaltung, die so gut wie alle Radler an der Kreuzung zum Friedrich-Ebert-Ring ein zweites Mal ausbremst, wenn sie vorher am Ende der Münzstraße bereits eine Rotphase hatten.

Radrennfahrer und Menschen auf flotten Pedelecs haben eventuell eine kleine Chance, eine "grüne Welle" zu erwischen, wenn sie zu Beginn der Grünphase an der Radlerampel Münzstraße stark in die Pedale treten und so schnell wie möglich ans Ende der Jehuda-Amichai-Straße kommen. Alle anderen bekommen grundsätzlich erneut Rot, wenn sie sich der Ampel nähern. Genutzt wird die relativ neue Verbindung zwischen Fachhochschule und Studentenhaus trotzdem – aber auch auf dem daneben liegenden Gehweg ist wie früher weiterhin eine relativ große Zahl von Zweirädern flott zwischen den Fußgängern unterwegs.

Logo Nachgefragt für Serie
Foto: Jutta Glöckner | Logo Nachgefragt für Serie

Die Redaktion hat bei der Stadt nachgefragt, warum die Radler-Ampeln auf die beschriebene Weise geschaltet sind und ob es Möglichkeiten für eine Verbesserung gibt. Hintergrund ist der Vorrang für den motorisierten Individualverkehr und den ÖPNV, sagt dazu Stadtsprecher Christian Weiß: "Die Ampelschaltung für Radfahrer unterliegt an dieser Stelle den Verkehrsströmen aus dem Friedrich-Ebert-Ring in die Jehuda-Amichai-Straße."

Aufwendige Gutachten erforderlich

Außerdem stehe die Schaltung in einem großräumigeren Zusammenhang mit Signalanlagen an anderen Kreuzungen im Umfeld: "Bedeutsam für die jetzige Schaltung ist neben der Leistungsfähigkeit jeder Kreuzung auch die ÖPNV-Beschleunigung in der Sanderstraße, der Virchowstraße und der Jehuda-Amichai-Straße selbst", so Weiß weiter.

Aussichten auf eine grüne Welle für Radfahrende gibt es nach seinen Angaben derzeit nicht, denn "denkbare Veränderungen könnten nur mit Hilfe aufwändiger Gutachten untersucht werden."

 
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  • d.temming@gmx.de
    In der Mergentheimer Straße schalten die Ampeln auf Rot, sobald eine Straßenbahn einfährt (die Straba fährt parallel, sie kreuzt die Straße nicht). Die Autos müssen also völlig grundlos stehen bleiben. Macht ihr dafür auch einen Artikel? Nein, sind ja nur die Autofahrer, die dürfen gegängelt werden....
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  • kleinhenz_philipp@web.de
    Dass die Ampeln bei einfahrender Straba auf rot schalten, ist mittlerweile überall so. Damit soll das Unfallrisiko gesenkt werden, da immer wieder mal Autofahrer abgebogen sind, weil die Geradeaus-Ampel grün war. Was daran eine Gängelung der Autofahrer sein soll, erschließt sich mir nicht.
    Vermutlich sind Sie nie mit dem Rad unterwegs, sonst würden Sie wissen, dass ständiges Bremsen und Anfahren auf dem Rad etwas völlig anderes ist als im Auto den rechten Fuß ein paar Zentimeter zu strecken...
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  • d.temming@gmx.de
    Haltestelle Ruderzentrum gibt es keine Überquerung, somit keine Rechtsabbiegerampel, somit kein Unfallrisiko. Was fällt ihnen dazu ein? Ich fahre oft genug Fahrrad. Und in Physik habe ich auch aufgepasst: Das Beschleunigen eines zuvor sinnlos heruntergebremsten Autos verbraucht sehr viel mehr Sprit, als es mit einer grünen Ampel am Laufen zu halten.
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  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Die typische Antwort wenn es um Verbesserungen für den Radverkehr geht: "Geht nicht weil das könnte den Autoverkehr stören". Nichts anderes bedeutet die Antwort der Stadt. "Leistungsfähigkeit der Kreuzung" bedeutet immer "Leistungsfähigkeit für den Autoverkehr". Zugegeben: etwas ÖPNV-Beschleunigung gibt es aber ansonsten heisst es noch immer überall "Auto first". Wenn sich das nicht endlich in den Köpfen der Verwaltung ändert, sehe ich schwarz für die Verkehrswende.
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  • letsgo101
    Jetzt bleiben Sie einmal bei der Realität. Auch motorisierte Fahrzeuge (auch Autos) haben auch keine grüne Wellen. Hier gibt es auch sehr viele Ampeln die von Fußgängern gesteuert werden (sogenannte Druckknopf-Ampeln). Doch diese zeigen auf Radfahrer eher ein überflüssiges Objekt, denn die wenigsten Radler beachten hier das Rotlicht. Das einzige Verkehrsmittel das beinahe ungehindert fährt ist die Strassenbahn. Hier gibt es genügend Einflussnahme auf die Ampeln.
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  • Mainheini
    Hallo Herr Wötzel, Sie haben in WÜ eine Grüne Welle gefunden? Wo denn? Für Rad- oder Autofahrer? Glauben Sie, dass alle Radler wissen, was eine rote Ampel ist?
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  • info@softrie.de
    Ich habe es mal geschafft, dass ich von der Zellerau bis ins Frauenland eine Grünhase hatte. Aber seither nie wieder.
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  • rebnik
    Ach geh fei zu... Sie sollten mal unterscheiden lernen zwischen Radfahrerinnen/ Radfahrern und Rowdies.
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Hab da eine boshafte Idee -

    Städte die als wirklich fahrradfreundlich gelten wollen, müssen die Dauer sämtlicher "Grün"-Phasen für Radler gegen die Dauer der "Rot"-Phasen ins Verhältnis setzen, und wo unter 50% rauskommt, wird es nix mit dem Prädikat (auch wenn man noch so viele 100 m "Schutzstreifen" statistisch verteilt in die Straßen malt!)...
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  • snert
    Die Antwort ist mir nicht verständlich, denn die Grünphase für den Gegenverkehr ist so lange, dass man m.E. leicht die Fahrradampel ein paar Sekunden länger auf grün schalten könnte. Dies würde das Gesamtkonzept nicht verändern.
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