zurück
OCHSENFURT
Kein ungebremstes Siedlungswachstum
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:40 Uhr

Kritisch sieht die Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen die im Stadtgebiet von Ochsenfurt geplanten Neubaugebiete. Wie berichtet, will die Stadt Ochsenfurt in verschiedenen Ortsteilen Bauplätze ausweisen, um junge Familien am Ort zu halten. Außerdem soll mittelfristig am „Dümmersberg“ südlich der Altstadt ein neues Baugegebiet entstehen.

Trotz des großen Zuspruchs zum Volksbegehren „Betonflut eindämmen“ und der Ankündigung der Staatsregierung, den hohen Flächenverbrauch durch freiwillige Maßnahmen zu begrenzen, gehe die Bodenversiegelung ungebremst weiter, so Grünen-Sprecherin Eva Pumpurs in ihrer Pressemitteilung.

Keine Baugebiete um jeden Preis

Eine Nachverdichtung bestehender Siedlungen sei zwar schwierig, weil viele Grundstücksbesitzer weder selbst bauen wollen, noch bereit sind, ihr Grundstück an Bauwillige zu verkaufen. Das dürfe aber nicht dazu führen, dass um jeden Preis Baugrundstücke auch in empfindlichen und schützenswerten Naturbereichen ausgewiesen werden.

Am Oberen Dümmersberg soll ein neues Wohngebiet in der Größe von 27 Fußballfeldern entstehen. Gerade wenn es darum gehe, jungen Familien einen lebenswerten Platz zum Leben anzubieten, sei es erstrebenswert, eine gute infrastrukturelle Anbindung der Grundstücke zu ermöglichen, meinen die Grünen.

Leerstände beseitigen und Baulücken schließen

Je weiter das Grundstück vom Ortskern entfernt ist oder hoch am steilen Hang liegt, desto weiter seien Einrichtungen wie Kindergarten, Schule, Einkaufsmöglichkeit oder ein Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr entfernt. Das bedeutet, dass ohne Auto nichts geht.

„Deshalb sollte das Schließen von Baulücken und das Beseitigen von Leerständen im stadtnahen Bereich absolute Priorität haben", zitiert die Pressemitteilung den Grünen Stadt- und Kreisrat Josef Meixner. Fraktionsvorsitzende Karen Heußner schlägt deshalb vor, intensiver das Gespräch mit Grundstückseigentümern zu suchen und für das Problem zu sensibilisieren.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Ochsenfurt
Gerhard Meißner
Baugebiete
Bündnis 90/ Die Grünen
Eva Pumpurs
Josef Meixner
Karen Heußner
Stadt Ochsenfurt
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • A. H.
    Ochsenfurt is halt mal wieder etwas arg hinter der Zeit her: Während andernorts - z.B. Röttingen, die aber auch nur aus purer Not an Freiflächen - bereits die Verwertung freier Flächen bzw. verfallender Altbauten innerorts Vorrang vor Neubaugebieten hat, geht man hier noch in die falsche Richtung - uns lässt sehenden Auges seine Innenstadt zunehmend veröden: Wenn keiner mehr dort wohnt, braucht man auch keine Geschäfte mehr. Und der Bürgermeister, den ich mal durchaus schätzte, spielt dieses Spiel scheinbar mit ...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • G. S.
    In der Sache haben die Grünen (ausnahmsweise) recht. Während die Innenorte veröden wuchern am Rand die Neubaugebiete. Oftmals sind unter dem Strich vor und nach der Bebauung eines Neubaugebiets die Einwohnerzahlen im Ort genau gleich, d.h. die selbe Anzahl an Menschen muss eine deutlich ausgeweitete Infrastruktur bezahlen.

    M.E. kann hier nur eine hohe Grundsteuer C für baufähige aber nicht bebaute Grundstücke helfen, um durch finanziellen Druck die Grundstückseigentümer zum Verkauf zu bewegen. Auch sollte der Gesetzgeber ggf. mal den verfassungsmäßigen Grundsatz des Eigentums in Art. 14 GG näher definieren., so dass z.B. bei nachweislichem Bedarf am Wohnungsmarkt im Sinne des Sozialstaatsprinzips auch grundsätzlich Enteignungen möglich wären. Nach meiner Kenntnis haben diese schweren Weg auch bereist einige Kommunen in Deutschland versucht.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. T.
    Was passiert mit den (noch nicht gebauten) Häuser, wenn die Erbauer im Rentenalter sind und alles Lebensnotwendige nicht zu fuß erreichbar sind? Am Südhang haben die älteren Bürger schon das Problem. Mehr Energie in die Beseitigung des Leerstandes stecken!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    In den Kernorten nehmen die Leerstände in erschreckendem Ausmaß zu. Bevor neue Baugebiete erschlossen werden, muss der Leerstand beseitigt werden.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten