Am ersten Mittwoch nach dem Volkstrauertag feiert die evangelische Kirche den Buß- und Bettag. In vielen evangelischen Gemeinden finden Gottesdienste statt. Schülerinnen und Schüler haben dagegen schulfrei und das, obwohl der Buß- und Bettag seit 30 Jahren kein Feiertag mehr in Bayern ist. Die Hintergründe zum Buß- und Bettag in Bayern.
Welche Bedeutung hat der Buß- und Bettag?
Für die evangelische Kirche ist der Buß- und Bettag von großer Wichtigkeit - und explizit dem Gebet gewidmet. In den meisten Gemeinden finden deshalb am Buß- und Bettag Gottesdienste statt. Dort stehen Besinnung, Neuorientierung und kritische Lebensbilanz im Mittelpunkt, so die Evangelische Kirche Deutschland. Der Feiertag diene zudem zum "Nachdenken über gesellschaftliche Irrtümer".
Warum wurde der Buß- und Bettag als Feiertag abgeschafft?
Vor rund 30 Jahren wurde im Bundestag die Pflegeversicherung beschlossen. Um die Versicherung zu finanzieren, wurde der Buß- und Bettag als Feiertag gestrichen. Nur in Sachsen gibt es den Feiertag noch. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Sachsen zahlen dafür ein halbes Prozent ihres Bruttolohns mehr für die Pflegeversicherung.
Warum fällt am Buß- und Bettag in Bayern die Schule aus?
In Bayern können sich evangelische Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen am Buß- und Bettag freinehmen. Ein Urlaubstag wird dafür nicht abgezogen, jedoch hat man auch kein Anspruch auf Lohn oder Gehalt. Das Bayerische Kultusministerium muss den evangelischen Lehrerinnen und Lehrern den Besuch des Gottesdienstes ermöglichen. Dadurch könnten Lehrkräfte fehlen und der Unterricht nicht flächendeckend stattfinden, heißt es aus dem Ministerium. Trotzdem haben die Lehrkräfte nicht dienstfrei. "An vielen Schulen des Freistaates wird dieser Tag genutzt, um einen sogenannten Pädagogischen Tag abzuhalten, der aktuelle Aspekte aus Bildung und Erziehung thematisiert", so das Kultusministerium.
Welche Regeln gelten am Buß- und Bettag?
Der Buß- und Bettag gilt als "stiller Tag". An diesen Tagen sind "öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen verboten, die nicht dem ernsten Charakter dieser Tage entsprechen", schreibt das bayerische Innenministerium. Für öffentliche Veranstaltungen gilt das Tanzverbot von 2 bis 24 Uhr. Auch Sportveranstaltungen sind untersagt und Konzerte müssen eigens genehmigt werden.
Wer hat was von diesem absurden Konzept ?
Da wird man gezwungen einen Urlaubstag für eine Absurdität zu opfern, wo in Bayern sowieso schon so wahnsinnig viele Ferien für Familien kaum zu stemmen sind mit dem gesetzlichen Urlaubskontingent des Arbeitgebers…
Entweder ein vollständiger Feiertag oder kein Feiertag, aber so betet jeder an diesem Tag vor allem darum, dass endlich dazu eine Petition Erfolg hat. Ein Tag der Ruhe, Besinnlichkeit und Buße wird das so niemals.
die ich mir nur damit erklären kann, dass Eltern schließlich nicht verlernen sollen, wie man die Betreuung der Kinder sicherstellen kann...