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Höchberg
Kater Rio mit Luftgewehr angeschossen: Sind Katzen in Höchberg in Gefahr?
Der Kater Rio von Tessa Mahlmeister wurde mit einem Luftgewehr im Landkreis Würzburg angeschossen. Was passiert ist und wie es den beiden heute geht.
Tessa Mahlmeister mit ihrem Kater Rio in ihrem Wohnzimmer in Höchberg. Das Tier wurde am 15. August mit einem Luftgewehr angeschossen und musste daraufhin in der Tierklinik operiert werden.
Foto: Daniel Peter | Tessa Mahlmeister mit ihrem Kater Rio in ihrem Wohnzimmer in Höchberg. Das Tier wurde am 15. August mit einem Luftgewehr angeschossen und musste daraufhin in der Tierklinik operiert werden.
Franziska Weber
 |  aktualisiert: 10.02.2024 01:30 Uhr

Wenn der zweijährige Kater Rio nach Hause kommt, maunzt er vor der Haustür, um reingelassen zu werden. Als er sich jedoch am Montagabend, 15. August, gegen 18 Uhr ins Haus schleppt, läuft ihm an der rechten Schulter Blut herunter und er hinkt. Zunächst ging die gebürtige Würzburgerin Tessa Mahlmeister von einer Bisswunde aus. "Dann habe ich etwas hartes gespürt und natürlich Panik bekommen", sagt sie im Gespräch mit dieser Redaktion.

Dass er angeschossen wurde, war schnell klar. Nach einem kurzen Anruf in der Tierklinik Krafzel in Höchberg machte sich Mahlmeister gemeinsam mit ihrer Tochter und dem verletzten Rio direkt auf den Weg dorthin. "Wir haben alles stehen und liegen lassen", erinnert sie sich.

In der Tierklinik wurde Rio in Vollnarkose versetzt. Das Projektil traf den Kater in die rechte Schulter und steckte dort im Muskelgewebe fest. "Sie haben die Kugel entfernt und die Wunde gereinigt", erzählt Tessa Mahlmeister von dem operativen Eingriff. "Sie haben ihn uns dann eigentlich genauso in der Vollnarkose mitgegeben wie er war", berichtet sie außerdem.

Die Einschussstelle befindet sich an der rechten Schulter von Rio. Er hat wohl großes Glück gehabt und wird voraussichtlich keine bleibenden Schäden davontragen.
Foto: Daniel Peter | Die Einschussstelle befindet sich an der rechten Schulter von Rio. Er hat wohl großes Glück gehabt und wird voraussichtlich keine bleibenden Schäden davontragen.

Kater Rio hatte Glück im Unglück

Mittlerweile habe sich Rio den Umständen entsprechend gut erholt. "Manchmal humpelt er noch und wenn man hinlangt, hat er Schmerzen, also er schreit dann, faucht und beißt, aber er läuft und frisst und das ist das Wichtigste", erklärt Tessa Mahlmeister. Bleibende Schäden wird der zweijährige Kater, der seitdem er acht Wochen alt ist ein Teil der Familie ist, nicht haben. Laut der Tierklinik Krafzel hat er wohl einfach Glück gehabt.

Es gibt mehrere Fälle von vermissten Katzen in Höchberg

Die Tat hat Tessa Mahlmeister bei der Polizei angezeigt. Außerdem teilte sie nach dem Vorfall Fotos ihres Katers auf Facebook und schrieb darunter, dass sie "entsetzt und traurig" darüber sei, dass es Menschen gebe, die Spaß an Tierquälerei hätten. Daraufhin meldeten sich einige Personen aus Höchberg bei ihr und berichteten, dass Katzen in der Gegend momentan öfters verschwinden würden. Der Polizei ist hierzu jedoch nichts bekannt.

Das Projektil, das in Rios Schulter steckte, hat Tessa Mahlmeister aufgehoben. Es ist nun ein Beweisstück.
Foto: Daniel Peter | Das Projektil, das in Rios Schulter steckte, hat Tessa Mahlmeister aufgehoben. Es ist nun ein Beweisstück.

Sie ist in ständiger Sorge um ihre drei Katzen

Mit gutem Gefühl lässt die gebürtige Würzburgerin ihre drei Katzen nun nicht mehr raus. "Ich habe Angst und deswegen beschlossen, die Katzen, so wie es möglich ist, nur noch nachts rauszulassen", sagt sie. Da wäre weniger Verkehr und es seien außerdem weniger Menschen unterwegs.

Am Ende des Gesprächs betont Tessa Mahlmeister, dass Katzen Familienmitglieder sind. "Die schlafen bei uns auf der Brust, wir haben jeden Tag Kontakt zu ihnen", sagt sie. Warum jemand so etwas macht, versteht niemand. "Wenn man Katzen verscheuchen möchte, dann kann man das gerne mit Wasser machen, aber doch nicht mit einem Gewehr", ergänzt sie abschließend.

Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Würzburg-Land unter Tel. 0931 457-1630 entgegen.

 
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  • H. J.
    Warum extra erwähnt werden muß, dass Frau Mahlmeister eine gebürtige Würzburgerin ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
    Wie immer nicht anonym sondern mfG
    Heinrich Jüstel
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  • T. M.
    Das werden wir auch wohl nie erfahren Herr Jüstel!
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  • J. N.
    Vor vielen Jahren wurde unser Kater in Himmelstadt per Luftgewehr erlegt. Er kam schwer blutend nach Hause, ließ sich leider nicht einfangen und lag am nächsten Tag tot im Garten.
    Es gibt leider Zeitgenossen, die mit dem Luftgewehr "aus Spaß" auf lebendige Tiere schießen. Wenn ich so einen mal erwische ...
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  • H. M.
    Nachdem Frau Mahlmeister Anzeige erstattet hat, würde mich das Vorgehen der Polizei interessieren. Nehmen die das ernst oder wird argumentiert, dass es sich ja "nur" um einen Kater handelt? Werden jetzt alle Waffenbesitzer in der Umgebung überprüft? Ich befürchte, dass das nicht der Fall sein wird. Aber es hätte ja auch einen Menschen treffen können! Hoffentlich trifft der Übeltäter nicht auch unsere Katze!
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  • R. B.
    Die Arbeitswut der Polizei in derartigen Fällen hält sich tatsächlich in Grenzen, die Wahrscheinlichkeit den Täter zu ermitteln dürfte auch relativ gering sein. Luftgewehre bis zu einer bestimmten Geschossenergie sind darüberhinaus nicht waffenpflichtig und somit könnte Jeder ein solches Gewehr besitzen. Ich kann manchen Gartenbesitzer durchaus verstehen, dass sie nicht sonderlich erbaut sind, wenn freilaufende Katzen in ihren Garten kack...... In manchen Neubauvierteln sind mehr Katzen als Einwohner und somit wird es tatsächlich manchmal zur Plage. Darum wäre es wichtig, dass alle Katzen kastriert werden und nicht, da ungewollt, im Tierheim landen oder gar getötet werden, was leider nicht selten der Fall ist. Auch hier ist einfach gegenseitige Rücksichtnahme von Katzenbesitzern gegenüber den Nachbarn geboten, auch wenn dies nicht so ganz einfach ist.
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  • G. A.
    Und bitte nicht die Hünd vergessen, die ka.... Ihnen gerne vor die Haustüre.
    Der Mensch, der so was macht....unbegreiflich.....einfach krank.
    Bitte in den Schützenverein gehen und auf die Zielscheibe ballern.
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  • R. B.
    Hallo Frau Mahlmeister, erst einmal muss ich Ihnen zu Ihrem "Tiger" gratulieren, ein bildschöner Kerl. Die Tatsache dass ein Mensch auf ein Tier schießt erschreckt mich irgendwie gar nicht mehr. Ich habe so viel Leid von Tieren miterlebt, dass ich heute den meisten Menschen alles zutraue. Ein gutes Beispiel hierfür sind die sich füllenden Tierheime mit "Corona-Tieren", angeschafft in einer Zeit, in der viele glaubten jetzt wäre ein guter Zeitpunkt für einen Hund oder eine Katze. Und plötzlich, nachdem keine Lockdowns und größere Einschränkungen mehr sind, stellen viele dieser Leute fest, dass sie jetzt halt mal keine Lust mehr auf das Tier haben. Solche Menschen sollten weder Tiere noch Kinder bekommen, denn sie sind sozial unfähig die Verantwortung zu tragen. Alle unsere Tiere sind Familienmitglieder ohne dabei zu vergessen, dass diese artgerecht und als Teil des Rudels betrachtet werden. Ihnen Frau Mahlmeister alles Gute und dass Ihrem Kater Rio so etwas nie wieder passiert.
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