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Würzburg
Kapazitäten im Landkreis Würzburg sind erschöpft: Wer kann Wohnungen für Geflüchtete bereitstellen?
Das Landratsamt ruft Bürgerinnen und Bürger auf, Wohnraum für Geflüchtete bereitzustellen. Dieser werde gerade dringend benötigt. Die Lage klingt kritisch.
Auch das Palatium in Ochsenfurt wird derzeit als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Doch auch dort sind die Kapazitäten ausgeschöpft: Es ist mittlerweile voll belegt.
Foto: Silvia Gralla | Auch das Palatium in Ochsenfurt wird derzeit als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Doch auch dort sind die Kapazitäten ausgeschöpft: Es ist mittlerweile voll belegt.
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:52 Uhr

"Uns fehlt schlicht und einfach der Wohnraum, um weitere Geflüchtete aufnehmen zu können", mit diesen Worten des Landrats Thomas Eberth, wendet sich das Landratsamt Würzburg mit einer Pressemitteilung an die Bürgerinnen und Bürger. Der Angriffskrieg gegen die Ukraine verschlimmere sich weiter, parallel zu dieser Fluchtursache würden auch die Migrationsbewegungen aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und Nordafrika zunehmen. Die Unterbringung der geflüchteten Menschen werde deshalb immer schwieriger. "Wir haben eine große Leistung vollbracht, was die Aufnahme der Geflüchteten angeht. Die derzeitige Migrationsbewegung stellt die aus den Jahren 2015/16 jedoch in den Schatten", wird Eberth zitiert.

Der Landrat dankt den Bürgerinnen und Bürgern, die seit dem 24. Februar letzten Jahres Ukraine-Geflüchtete aufgenommen und versorgt haben. Nun seien jedoch die Kapazitätsgrenzen der Unterbringungsmöglichkeiten überschritten, und "ohne Handeln der Bundesregierung oder Unterstützung der Bevölkerung können wir nicht mehr", so der Landrat.

Erstanlaufstelle in Rottendorf ist voll besetzt

Nachdem am 23. Januar 2023 weitere Geflüchtete in Rottendorf aufgenommen worden seien, sei diese Erstanlaufstelle jetzt voll besetzt. Ausweichmöglichkeiten in dezentrale Unterkünfte – das sind beispielsweise aufgegebene Pensionen oder Gasthöfe in den Landkreis-Gemeinden, die durch das Landratsamt angemietet wurden – bestehen laut Landratsamt nicht. "Eine Vielzahl von Menschen in einem großen Raum unterzubringen sollte – wenn überhaupt – nur eine kurzfristige Lösung sein. Deswegen sieht unsere Strategie grundsätzlich eine dezentrale Unterbringung vor. Dafür haben wir jedoch nicht genug Gebäude, die wir anmieten können", wird Fabian Hollmann, Geschäftsbereichsleiter Arbeit und Soziale Angelegenheiten in der Pressemitteilung zitiert.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamts suchen nun verstärkter nach Gewerbehallen oder weiteren Alternativen. Auch der Plan, ein Hotelschiff anzumieten, sei noch nicht vom Tisch. Hierzu gab es bereits einen Erfahrungsaustausch mit dem Landratsamt Regensburg. Ab Anfang Februar werde man dort für zunächst sechs Monate ein solches Hotelschiff anmieten, das als Notunterkunft für bis zu 200 Geflüchtete dienen soll.

Aufruf: Wohnungen dringend gesucht

Gesucht werden nun Räumlichkeiten im Landkreis Würzburg, die sich als Unterkünfte für Geflüchtete eignen. Gemeint sind laut Landratsamt sowohl Objekte mit mehr als 50 Plätzen zur Anmietung als Gemeinschaftsunterkunft der Regierung von Unterfranken als auch Objekte mit etwa zehn bis 30 Plätzen zur Anmietung als dezentrale Unterkunft des Landratsamtes.

Willkommen seien auch Angebote mit bis zu zehn Plätzen. Hier werde das Mietverhältnis direkt zwischen Vermietern und geflüchteter Person geschlossen und sei privatrechtlicher Art. Solange ein Geflüchteter keine eigenen Einkünfte habe, werde die angemessene Miete, nach Vorlage einer entsprechenden Vollmacht, durch das Jobcenter des Landkreises Würzburg oder das Sozialamt des Landratsamts, abhängig von Wohnort und untergebrachter Familiengröße, sichergestellt.

Wer entsprechende Räumlichkeiten zur Miete anbieten kann und damit zur weiterhin guten Sorge für geflüchtete Menschen beitragen möchte, wird gebeten, sich per E-Mail an wohnraumvermittlung@lra-wue.bayern.de zu wenden.

 
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    Wenn wir erst gar keine Wirtschaftsflüchtlinge, die eh keinen Asylgrund haben, aufnehmen, dann habe wir auch keine Probleme.
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  • mnundich@web.de
    Alles gut und schön aber wenn heute eine vierköpfige Familie eine Wohnung sucht findet sie keine oder kann sie nicht bezahlen.
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  • henner59
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  • info@softrie.de
    Was tut denn eine Gemeinde wirklich, um Flüchtlinge oder Obdachlose aufzunehmen? Es wird immer nur herum geredet, statt mal Fakten auf den Tisch zu legen. Gab es in den letzten 10 Jahren eine Umnutzung einer Wohnung oder werden nur Hallen/Container verwendet?
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  • info@softrie.de
    Daran hat sich meine Gemeinde nicht beteiligt. Es war nur mehrfach die Turnhalle belegt.
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  • Barbara
    in Deutschland suchen so viele Doppelverdiener, eine bezahlbare Wohnung.....interessiert das auch jemanden ??
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  • Albatros
    Wenn ich mir zum Geburtstag in meine 30 qm-Wohnung 100 Leute einlade, dann hab ich ein Problem. All Jene, welche vor Glücktrunkenheit meinen alle Menschne aufnehmen zu wollen, sollten sich erst einmal Gedanken darüber machen, ob man diese Menschen auch menschengerecht versorgen und unterbringen kann. Und genau dazu ist Deutschland nicht ansatzweise in der Lage. Aber das Staunen ist groß, wenn so manch Geflüchteter irgendwann durchdreht, weil er jahrelang in unzumutbaren Behausungen ohne Privatsphäre verbringen musste.
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  • Eos123456
    Ich habe ein großes Haus, aber aufgrund der negativen Erfahrungen, die meine Großeltern mit Zwangseinquartierten machen mußten, nehme ich lieber niemanden auf.

    Klar wird es Ersatz für Schäden geben müssen, aber das kann nicht alle Belastungen aufwiegen.
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  • Margarete-wuestner@web.de
    Welche Zwangseinquartierungen?
    Meinen Sie die Menschen die im 2. Weltkrieg aus ihrer Heimat vertrieben wurden?
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  • FairPlay
    Herr Landrat Eberth , wieviel nehmen Sie auf?
    Deutschland soll die Grenzen schliessen, die Flüchtlinge sollen doch nach Bulgarien oder Rumänien .
    Aber warum wollen diese Flüchtlinge ins Schlaraffenland, weil wir sie mit unseren Sozialleistungen anlocken.
    Mit dem Bürgergeld setzen wir noch einen drauf.
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  • Mainkommentar
    "Nun seien jedoch die Kapazitätsgrenzen der Unterbringungsmöglichkeiten überschritten, und "ohne Handeln der Bundesregierung oder Unterstützung der Bevölkerung können wir nicht mehr".

    Dann muss Deutschland auch mal NEIN sagen zu weiterer Aufnahme und Länder die bisher wenige oder gar keine Geflüchteten aufgenommen haben müssen zur Aufnahme gezwungen werden. Nehmen Sie keine auf müssen die EU Zahlungen für diese Länder komplett ausgesetzt werden.
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  • chjoachim@web.de
    Auf eigenen Wunsch hin entfernt.
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