Kurz und schmerzlos haben die Grünen am Montagvormittag in Berlin ihre Kanzlerkandidatin bekanntgegeben: Annalena Baerbock soll ins Rennen gehen mit dem Ziel, sich am Ende gegen SPD-Mann Olaf Scholz und einen noch zu findenden CDU/CSU-Bewerber durchzusetzen.
"Ich find's gut", freut sich Manuela Rottmann, die Spitzenkandidatin der Grünen in Unterfranken. Baerbock sei die "richtige Entscheidung" der Parteispitze gewesen, weil sie für ein "anderes Angebot" als das der anderen Parteien stehe. Sie verspüre auch in der Bevölkerung eine "Sehnsucht, dass sich nicht nur Männer zur Wahl stellen", so die Bundestagsabgeordnete aus Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen).
Robert Habeck habe seine Kollegin den Journalisten in Berlin "sehr elegant" präsentiert, sagt Rottmann. Wie die beiden seit ihrer gemeinsamen Wahl zu Vorsitzenden miteinander umgehen, stimme sie zuversichtlich, "dass wir einen erfolgreichen Wahlkampf hinbekommen".
Es sei für sie noch "gewöhnungsbedürftig" von einer Kanzlerin Baerbock zu sprechen, räumt die 48-jährige Rechtspolitikerin ein. "Aber klar, das muss unser Ziel sein." Das Land brauche eine starke Regierungspartei "mit einer starken Frau an der Spitze". Nur so ließen sich die Herausforderungen bewältigen, vor denen diese Gesellschaft stehe. Die Union scheide da aus, weil sie, statt die Probleme anzugehen, alle Energie "für ihre Personalquerelen" aufwende.
Für den Grünen-Landtagsabgeordneten Patrick Friedl aus Würzburg ist Annalena Baerbock länger schon "Wunschkandidatin" gewesen. Sie sei nicht nur kompetent, sondern auch "sachlich im Auftritt". Die Kandidatin wisse, was getan werden müsse, um die Industriegesellschaft ökologisch und sozial umzubauen, so der Klimaschutz-Experte Friedl.
Und Habeck? Hat er diese Kompetenzen nicht? Friedl winkt ab. Beide Grünen-Parteichefs hätten die Rolle des Kandidaten "ähnlich kompetent ausgefüllt". Deshalb wünsche er sich Habeck als starken Minister für Mobilität, Umwelt und Energie – "unter einer Bundeskanzlerin Baerbock".
Was sagen SPD und CSU?
Bei der politischen Konkurrenz hat man die Baerbock-Nominierung gelassen aufgenommen. Er habe schon lange damit gerechnet, sagt SPD-Bezirkschef Bernd Rützel. Wen die Grünen aufstellen, sei der SPD ebenso "völlig egal" wie der Ausgang der Personaldebatte in der Union. "Wir haben unseren eigenen Kandidaten schon lange nominiert. Ein Bundeskanzler Olaf Scholz und das SPD-Programm sind das Beste, was unserem Land passieren kann", sagt der Bundestagsabgeordnete aus Gemünden (Lkr. Main-Spessart).
CSU-Partei-Vize Dorothee Bär hält sich in einer schriftlichen Stellungnahme kurz: "Ich gratuliere Annalena Baerbock und freue mich auf einen fairen und lebhaften Wahlkampf." Zuletzt hatte die Staatsministerin aus Ebelsbach (Lkr. Haßberge) in einem Live-Interview bei Spiegel-Online "mit Augenzwinkern" gesagt, sie wünsche sich Habeck als Kanzlerkandidaten, "weil's dann noch leichter wird, die Wahl zu gewinnen".
Allerdings beileibe nicht, weil sie so viel besser wäre, sondern vor allem, weil die anderen so viel schlechter sind! Nach dem Zirkus in der Union, man wählt den zum Kandidaten, den die wenigsten wollen - ist das absolut kein Wunder, dass die Union absackt.
Ich bin felsenfest überzeugt, der aktuelle Fraktionsvorsitzende Brinkhaus wäre ein geeigneter Kandidat gewesen (und auch Jens Spahn - bevor er medienmäßig demontiert wurde mit vollkommen unrealistischen Forderungen und Vorstellungen, à la: Heute gibt's Impfstoff und morgen müssen alle geimpft sein - weil das aber nicht klappt, ist der Minister schuld!)
Im Moment - muss ich leider sagen - gibt es im ganzen Land NIEMANDEN, der hier auch nur annähernd in der Lage wäre und profiliert genug wäre, hier einen geeigneten Kandidaten abzugeben - egal aus welcher Partei!
🤦♂️
Manche leben geistig einfach immer noch im Mittelalter.
In BW ist die Welt auch nicht untergegangen in den letzten 8 Jahren.
Änderungen müssen kommen!
Mit einer $DU wird es aber nichts, die hatten sehr lange genügend Chancen.
Wer heute noch Linke wählt, dem empfehle ich dringend einen Exkurs in die Geschichte des Ostens von Deutschland. Real existierender Sozialismus ist alles andere als geil!
Und was bei RRG rauskommt, dass kann man in Berlin sehen!