Weil er der geplanten Erweiterung des Juliusspital-Seniorenstifts im Weg stand, hat der große Götterbaum in der Klinikstraße vor einem Jahr mehrmals für Schlagzeilen gesorgt. Im vergangenen Frühjahr hat die Stadt den Baum mit seinem Stammumfang von gut 4,20 Metern als innerstädtisches Naturdenkmal unter Schutz gestellt, so dass der Bauherr neu planen musste. Das Ergebnis wurde jetzt in der Kommission für Stadtbild und Architektur (KoSA) vorgestellt und für gut befunden.
Ein L-förmiger Anbau soll dem Baum mit seiner großen Krone und seinem Wurzelwerk genug Raum lassen, und auch während der Bauzeit soll er besonders geschützt werden: "Das wird eine Herausforderung und ist mit Aufwand verbunden, aber es ist machbar," betonte Architekt Frank Stöcker vom gleichnamigen Würzburger Architekturbüro, das die Erweiterung des Seniorenstifts an der Ecke Markus-/Klinikstrasse im Auftrag der Stiftung Juliusspital geplant hat.
Der Anteil der Ein-Personen-Zimmer im Seniorenstift soll erhöht werden
Der etwa 80 Jahre alte Götterbaum ist eines der größten und ältesten Exemplare seiner Art in Deutschland. Seine Baumscheibe ist derzeit stark versiegelt und soll nach Angaben der Architekten beim Bau des neuen Gebäudeteils geöffnet und erweitert werden. Das sei zum Beispiel möglich, wenn Feuerwehrzufahrt und Teile des Gehsteigs mit einer wassergebundenen Decke hergestellt würden, sagte Jürgen Wolz vom Büro Stöcker Architekten.
Durch den bis zu sieben Geschossen hohen Erweiterungsbau soll vor allem der Anteil der Ein-Personen-Zimmer im Seniorenstift erhöht werden. Die Erweiterung wird nicht so hoch wie die Traufe des Hauptgebäudes, die einzelnen Gebäudeteile erhalten begrünte Flachdächer und halten laut Frank Stöcker an allen Stellen einen Abstand von mindestens 2,50 Metern zur Krone des Götterbaums ein.
Die KoSA-Mitglieder waren bis auf wenige Details wie die an der Straßenseite geplante Fluchttreppe angetan von dem vorgelegten Entwurf: "Manchmal lohnt es sich, sich für einen Baum einzusetzen, der eine besondere Bedeutung hat. Es ist eine gute Lösung", sagte Stadtheimatpfleger Hans Steidle. Auch Oberbürgermeister Christian Schuchardt sprach den Planern seine Anerkennung aus: "Man sieht, dass sie sich intensivst Gedanken gemacht und für den Bestandsbaum eine sensible Lösung gefunden haben."
Der Hamburger Architekt Ulrich Zeiger hält das L-förmige Gebäude für den idealen Weg: "Der Götterbaum ist hier der zentrale Kristallisationspunkt und darf nicht verloren gehen." Auch von den Stadtrats-Vertretern in der Kommission kam Zustimmung. "Ich bin ganz begeistert. Der Baum wird voll integriert und noch mehr hervorgehoben", befand Charlotte Schloßareck (FDP/Bürgerforum).
Entstanden ist die L-Lösung am Götterbaum in Zusammenarbeit des Baureferats mit den Architekten, wie Stadtbaurat Benjamin Schneider erläuterte. Er wies die Architekten darauf hin, während der Ausführung - auch bei der Unterkellerung - den Wurzelraum des Götterbaums im Blick zu behalten.
Götterbaum, was für ein schöner Name übrigens.
nur was ist mit den paar anwohnern die noch in der strasse wohnen
wenn die baustellen des js (tiefgarage neubau auf dem gelände der ehemalichen poliklink sylvaner haus usw ) eigerichtet werden ? die sind dann auch begeistert
mir fällt dazu nur ein unter sticht ober
ich möchte das js nicht als nachbar haben
Die Main Post sollte über Wichtigeres berichten .
Das ganze Getue kommt nur von unseren Grünen.
Dieser Baum wird nicht die Rettung sein.
Das Ding ist knapp 80 Jahre alt und auf einer ehemaligen Trümmerfläche gewachsen, wie so manches Gestrüpp nach dem Krieg. Wahrscheinlich war seine Schnellwüchsigkeit der Grund, warum er nicht sofort wieder weggeräumt wurde. Götterbäume werden maximal hundert Jahre alt, also nix mit Denkmal, der fängt bald an, vor sich hin zu rotten und wird dann wirklich gefährlich, wenn aus seiner Höhe die Äste runterkrachen.
Lieber jetzt raus damit, ohne falsche Sentimentalität, das Holz kann man ja prima für den Innenausbau des Neubaus verwenden, mit entsprechendem Hinweis auf seine Geschichte.
Bitte zur Kenntnis nehmen: Nicht alles was "Baum" heißt, muß um jeden Preis geschützt werden. Bei dem Exemplar lohnt es sich wirklich nicht, sich daran festzuketten
Es ist gut dass wir heute anders mit Bäumen umgehen.
Viel zu wenig Abstand zum Baum. Warum setzen die den neuen Gebäudeteil nicht ans Ende des Gebäudes. Dann wäre mehr als Genug Abstand zum Baum.