Bereits bei der Eröffnung ihrer Metzgerei Anfang März stand die Idee im Raum: Die Eisenhauers wollten eine App fürs Handy veröffentlichen, über die ihre Kunden unkompliziert Grillgut bestellen können – und es noch am selben Tag innerhalb von zwei Stunden an die Haustür oder auf den Grill geliefert bekommen.
„Die Idee hatte mein Mann schon lange“, sagt Steffi Eisenhauer. Denn: „Viele arbeiten lange und schaffen es innerhalb der Öffnungszeiten nicht zum Metzger. Oder sie kommen um kurz vor 18 Uhr zu uns; da sind die Bratwürste fürs Grillfest aber schon alle weg.“
Die Projektingenieurin, die bei Danone arbeitet, hat seit einem Vierteljahr viele Abende mit der Gestaltung der App verbracht. Zahlreiche Tests und Feedback-Runden unter Freunden später war es soweit: Seit vergangener Woche ist die App für Android-Geräte verfügbar, bis zur Freigabe bei Apple werden noch etwa zwei Wochen vergehen, schätzt Eisenhauer. Der Weg bis zur Lieferung soll ganz einfach sein: Sobald jemand über die App etwas bestellt, bekommen Kunde und Metzger eine automatische Bestätigungsmail; außerdem läuft die Order direkt im Drucker der Metzgerei auf.
„Man muss sich abheben - den Standard-Metzger findet man überall“
Dann treten die Eisenhauers in Aktion: „Einer holt die Ware aus dem Kühlhaus und ruft beim Kunden an, dass wir losfahren“, sagt die 35-Jährige. Sie oder ihr Mann Martin wollen den Lieferdienst anfangs selbst übernehmen, eine persönliche Rückmeldung der Kunden ist ihnen wichtig. Geliefert wird in einem Umkreis von 20 Kilometern, „Würzburg wäre auch interessant, ist uns aber von der Verkehrssituation her zu unberechenbar“, so Eisenhauer. Man beschränke sich daher erst einmal auf den ländlichen Raum rund um Ochsenfurt.
Auch wenn es innerhalb der ersten Tage seit Erscheinung der App noch zu keiner Lieferung kam – Interesse besteht: 67 Nutzer haben sich die App angeschaut, 26 sie bereits auf ihrem Handy installiert (Stand: 31.7.). Die Reaktion auf die Neuerung, insbesondere von jüngeren Kunden, sei sehr positiv: „Alle sagen 'genial‘! Aber von dieser Einschätzung zu 'ich nutze die App tatsächlich‘ sind es noch einige Schritte“, so Eisenhauer.
Doch selbst falls man mit dem Projekt noch einige Jahre zu früh dran sein sollte, ist die 35-Jährige vom Nutzen der App überzeugt: „Man muss sich abheben – den Standard-Metzger findet man überall.“
Viele Zielgruppen sollen mit der App angesprochen werden
Der Fokus liegt auf dem Thema „Grillen“, dennoch beschränkt sich die App der Eisenhauers nicht auf Würste und Steaks. Unter den insgesamt 48 Produkten, die man per Fingertipp bestellen kann, finden sich auch zahlreiche Standard-Wurstwaren – mit dem Ziel, möglichst viele Zielgruppen anzusprechen.
„Es geht darum, dass man als Privatperson seine Einkäufe geliefert bekommt“, betont Eisenhauer. Das kann für den viel beschäftigten 30-Jährigen, der mit wenig Aufwand von der Arbeit aus seinen Grillabend mit Freunden organisiert, ebenso interessant sein, wie für den Rentner im Gau, der frische Metzgerware möchte, aber nicht nach Ochsenfurt fahren kann oder will.
Dass der Aufwand für die Liefer-App den Ertrag zumindest anfangs überschreiten wird, ist den Eisenhauers bewusst. Der Image-Gewinn, den ein solcher Service mit sich bringen kann, ist es ihnen aber wert. „Das Bestehende zu übernehmen, reicht nicht – Neues muss her“, sagt Steffi Eisenhauer – und tüftelt bereits an weiteren Ideen für die Metzgerei.
Link zur Android-Version der App: www.metzgerei-eisenhauer.de/android
nicht grillen. Toll wäre es daher, bereits " gegrilltes geliefert zu bekommen. Also Halloooo auf den Balkon...