Chloe ist 33 Jahre alt und alleinerziehende Mutter eines achtjährigen Sohnes. Chloes Sohn hat ADHS und eine Entwicklungsstörung. Deswegen hat er einen erhöhten Förderbedarf und eine Pflegestufe. "Das stellt unseren Alltag oft auf die Probe. Jeder Tag erfordert dieselbe Geduld – sei es beim Zähneputzen, beim Anziehen oder beim Erledigen von Aufgaben, die für andere Kinder selbstverständlich erscheinen", sagt seine Mutter. Zweimal wöchentlich muss ihr Sohn zur Therapie, darunter Ergotherapie und Neurofeedback. Der Alltag fällt ihr nicht immer leicht.
"Ich arbeite in Teilzeit, aber durch die vielfältigen Herausforderungen und Verpflichtungen, die sich aus den Bedürfnissen meines Kindes ergeben, stoße ich häufig an meine Grenzen", sagt Chloe, deren Namen hier geändert ist. Zeit für sich selbst hat sie selten. Für ihren Sohn und sie sind feste Strukturen das A und O, allerdings sind diese nicht immer gut umzusetzen. "Es ist nicht einfach, und manchmal scheint es, als ob wir immer wieder von vorne anfangen. Aber jeder kleine Erfolg ist ein großer Triumph", sagt sie.
Ständiges Hin und Her mit den Behörden
Zur finanziellen Absicherung erhält Chloe verschiedene staatliche Leistungen – zum Beispiel Wohngeld und einen Kinderzuschlag. Dafür muss sie allerdings regelmäßig und fristgerecht Anträge bei den Behörden stellen, damit sie weiterhin Unterstützung erhält. Neben dem bürokratischen Aufwand stören sie die langen Bearbeitungszeiten, in Würzburg können diese bis zu sechs Monaten betragen. "Was ich bräuchte, wäre eine regelmäßige Entlastung und nicht plötzlich eine größere Summe, wenn der Antrag endlich bearbeitet wird", sagt Chloe. Auch für die Gesundheit ihres Sohnes muss die junge Mutter kämpfen.
Bei der Rentenversicherung möchte sie für ihren Sohn eine Rehabilitation (Reha) beantragen. "Es ist ein ständiges Hin und Her mit den Papieren – ich habe das Gefühl, dass man für seine Rechte, die einem eigentlich zustehen, immer kämpfen muss", sagt sie. Trotzdem weiß sie, wofür sie kämpft. Sie liebt es, mit ihrem Sohn Zeit zu verbringen und die Welt aus seinen Augen zu sehen. Einmal sagte der Achtjährige zu seiner Mutter: "Ich liebe dich bis zur Türkei und zurück." Als Chloe fragte, warum nicht bis zum Mond, antwortete er: "Den Mond sehe ich, aber die Türkei nicht." Solche Momente sind für Chloe unbezahlbar. Der Achtjährige lehre sie, die Welt mit Kinderaugen zu sehen, und dafür sei sie ihm unendlich dankbar.
Aktion Patenkind ermöglicht den Kauf von Weihnachtsgeschenken
Auf die bevorstehende Vorweihnachtszeit blickt Chloe positiv. Die Ruhe im Winter gibt ihr Kraft. Jeden Sonntag besucht sie dann ihre Oma und schmückt mit ihrer Mutter und ihrem Sohn den Weihnachtsbaum. "Diese Tradition bedeutet ihr sehr viel", sagt sie. Chloe fängt schon im Oktober an, für Weihnachten zu sparen.
Die Aktion Patenkind hat ihr schon in der Vorweihnachtszeit geholfen, als Chloe selbst noch ein Kind war. Auch ihre Mutter bekam über die Aktion Patenkind Gutscheine und konnte ihrer Tochter so eine neue Jacke kaufen. "Auch heute bin ich sehr dankbar, dass es diese Aktion noch gibt, und freue mich bereits auf die Hilfe im Dezember", sagt Chloe. Besonders die Lebensmittel- oder City-Gutscheine entlasten sie ungemein, da sie damit für ihren Sohn ein Weihnachtsgeschenk kaufen kann. "Mein größter Wunsch ist es, dass mein Kind stark, selbstbewusst und frei aufwachsen kann – sowohl emotional als auch finanziell", sagt sie.