Die Gemeinde Kirchheim hatte in ihrer Mai-Sitzung eine neue Kleiderordnung für das örtliche Schwimmbad erlassen. Demnach sind lange Hosen, T-Shirts und Hijabs verboten. Zum Hintergrund: Hijabs tragen Mädchen und Frauen muslimischen Glaubens. Im engeren Sinne handelt es sich dabei um ein islamisches Kopftuch, im weiteren Sinn ist damit jedes Kleidungsstück gemeint, das dazu dient, das Gebot der Abschirmung zu erfüllen – wie Schleier, Niqab oder die Burka. Aber bedeutet dies jetzt, dass Muslimen der Zutritt ins Kirchheimer Schwimmbad verwehrt bleibt?
"Um Gottes Willen, so haben wir dies absolut nicht gemeint", stellt Bürgermeister Björn Jungbauer auf Anfrage dieser Redaktion klar. Selbstverständlich könnten die Mitbürger muslimischen Glaubens mit Kopftuch und einem Burkini zum Baden kommen. "Uns geht es in erster Linie darum, dass die Hygiene- und Sicherheitsvorschriften eingehalten werden. Es gab in letzter Zeit wiederholt Beschwerden über Jugendliche, die mit ihrer Straßenkleidung ins Wasser gesprungen sind. Deshalb sahen wir uns dazu gezwungen, die von 1997 eher allgemein beschriebene Baderegel zu überarbeiten und deutlicher zu formulieren." Keinesfalls wolle man die Mitbürger, die einer anderen Religion angehören, ausschließen.
Solange diese mit einem Burkini schwimmen gingen, sei alles in Ordnung. Der Burkini bestehe schließlich aus dem gleichen elastischen Material wie herkömmliche Badeanzüge. Im Gegensatz zu einem Hijab, der eindeutig als Straßenkleidung einzuordnen sei.
- Familienministerin Giffey für Burkinis im Schwimmunterricht
Hygiene- und Sicherheitsvorschriften sind einzuhalten
Und wie halten es die anderen Freibäder in der Stadt und im Landkreis? Im Würzburger Dallenbergbad sieht man die Situation vollkommen entspannt. Laut Badeordnung ist "übliche Badebekleidung" zugelassen. "Dazu zählt für uns auch der Burkini und wir verbieten auch das Kopftuch nicht", sagt Wolfgang Lutz, Bereichsleiter bei der Würzburger Bäder GmbH, die das Dallenbergbad betreibt. Solange sämtliche Hygiene- und Sicherheitsvorschriften eingehalten würden, könne jeder das tragen, worin er sich wohlfühlt. Vorausgesetzt: es handelt sich um Bade- und nicht um Straßenkleidung.
Nacktbaden ist an den Erlabrunner Badeseen verboten
Gelassen betrachtet die Situation auch das Kommunalunternehmen Stadtwerke Ochsenfurt. "Solange unsere muslimischen Badegäste wie alle anderen eine entsprechende Kleidung tragen, mit der sie sich nicht selbst in Gefahr bringen, ist alles in Ordnung", sagt Günther Rapsch von den Stadtwerken, die für die Stadt das Freibad auf der Maininsel betreiben.
An den Erlabrunner Badeseen gibt es nur im Hinblick auf FKK eine eindeutige Regel. Dazu heißt es "Nackt baden verboten", erklärt Klaus Buchner, Geschäftsleiter des Zweckverbandes Naherholung. Ansonsten sei alles erlaubt. Zudem sei ihm auch nichts darüber bekannt, dass andere Badegäste sich durch die Kleidung muslimischer Gäste belästigt fühlten. "Solange alles friedlich abläuft, sehe ich keinen Grund, irgendetwas an der Kleiderordnung zu ändern."
Kein Handlungsbedarf, an den bestehenden Regeln etwas zu ändern
Auch im Thüngersheimer Rathaus sieht man keine Notwendigkeit, an der "geltenden Badeordnung etwas zu ändern", sagt Bürgermeister Markus Höfling. Selbstverständlich könnten die Frauen und Mädchen muslimischen Glauben mit ihrem Kopftuch oder einem Burkini ins Wasser.
So sieht das auch Robert Melber, Bürgermeister der Stadt Aub, die das Schwimmbad in Baldersheim betreibt. "Bis jetzt sind keinerlei Anfragen bezüglich einer speziellen Kleiderordnung im Rathaus eingegangen. Also sehe ich keinen Handlungsbedarf, darüber zu diskutieren." Für ihn sei ein Kopftuch im Schwimmbad nichts anderes als eine textile Bademütze und diese sei in seiner Kindheit sogar Pflicht gewesen.
Die Freibäder in Unterfranken im Überblick
Kein Anspruch auf Vollständigkeit
Ist es Toleranz oder Ignoranz die weiterführt?
Jedenfalls möchte ich nicht, dass meine Enkel irgendwann mal verschleiert rumlaufen müssen aus falsch verstandener Toleranz!!
1. In Irland bekriegten sich nicht Katholiken mit Protestanten (Anglikanern) sondern Republikaner (für unabhängiges Irland) mit Monarchisten (Verbleib beim GB Königreich)
W.B. Yeats (Literaturnobelpreisträger) , Jonathan Swift, G.B. Shaw und andere bedeutende Iren waren Anglikaner und dennoch überzeugte Republikaner, die für ein unabhängiges Irland eintraten. Das nur zur Richrtigstellung.
und 2.:
Den getrennten Pausenhof gab es auch in Würzburg bis geschätzt 1965, dann hat Hildegard Hamm-Brücher mit großem Erfolg mit einem Volksbegehren in Bayern zur Überraschung der CSU der konfessionell getrennten Bekenntnischule endgültig den Garaus gemacht. Ich selbst habe dort noch den gemalten Strich im Pausenhof (1 Schulgebäude, 2 Rektoren erlebt).
Dies nur zur Erläuterung der geschichtlichen Wahrheit auch wenn sich das heutige Generationen nicht mehr vorstellen können, auch und besonders nicht die CSU.
Zur Info... FKK heißt ausgesprochen FreikörperKULTUR... Also auch eine Kultur.
An alle die jetzt aufschreien.... Überlegt mal wie Ihr auf die Welt gekommen seit, sicherlich auch nackt. Nacktheit ist die natürlichste Sache der Welt. Für diejenigen die meinen FKKler sind alles Sexisten... Weit gefehlt, ein knapper Bikini ist doch mehr sexistisch als blanke Haut.
Kleinere Kinder haben auch oft BadeShirts an um vor der Sonne besser geschützt zu sein.
Wenn alles schön bunt ist, ist es doch OK.