Die Menschen in Mainfranken werden 2023 mehr Geld zur Verfügung haben als vor der Corona-Pandemie: Das ist eine der Kernaussagen einer Studie zur regionalen Kaufkraft, die die Industrie- und Handelskammer (IHK) Würzburg-Schweinfurt am Freitag vorstellte. Ganz so rosig sind die Aussichten dann doch nicht.
Mehr Kaufkraft bedeutet, mehr Geld für den alltäglichen Konsum zu haben. Was wiederum eine gute Nachricht zum Beispiel für den Einzelhandel ist. "Allerdings sind die anhaltend hohen Inflationsraten eine große Belastung für die Verbraucher", wird Christian Seynstahl in der Mitteilung zitiert. Der IHK-Bereichsleiter für Standortpolitik und Unternehmensförderung weist zudem auf zum Teil deutliche Unterschiede in Region hin, was die Kaufkraft angeht.
So werden die Menschen im Stadt- und Landkreis Würzburg heuer pro Kopf rund 28.000 Euro zur Verfügung haben. In Iphofen bei Kitzingen sind es sogar fast 39.000 Euro.
Fährt man in die Provinz, sieht die Lage gleich anders aus. So kommen die Dörfer Bieberehren und Tauberrettersheim im südlichsten Zipfel des Landkreises Würzburg laut IHK gerade mal auf rund 22.000 Euro Kaufkraft pro Kopf.
Kaufkraft: An der Grenze zu Thüringen sinken die Werte
Ebenfalls weniger Geld im Portemonnaie haben die Menschen nahe der Grenze zu Thüringen: Die Kaufkraft pro Kopf liege zum Beispiel in Trappstadt und Höchheim (beide Landkreis Rhön-Grabfeld) bei knapp über 21.000 Euro. Wenig darüber liegen Orte wie Fladungen, Hausen oder Sondheim vor der Rhön. Allerdings stechen in dieser Gegend Mellrichstadt, Bad Neustadt, Salz und Hohenroth mit Werten zwischen 27.000 und gut 29.000 Euro positiv hervor.
Zum Vergleich: Die Pro-Kopf-Kaufkraft 2023 liegt in Mainfranken im Durchschnitt bei 26.686 Euro, in Deutschland laut Marktforschungsinstitut GfK bei 26.271 Euro. In der Stadt Würzburg kommt sie auf etwa 28.600 Euro, in Schweinfurt auf 25.600. Unter dem Strich hat in Mainfranken die Kaufkraft pro Kopf gegenüber 2022 um 741 Euro oder 2,9 Prozent zugelegt.
Kaufkraft: Wer über dem Mainfranken-Durchschnitt liegt und wer nicht
Über dem Mainfranken-Wert liegen viele Gemeinden im Kreis Main-Spessart, wo das verfügbare Einkommen zwischen rund 27.000 Euro (zum Beispiel Karlstadt, Zellingen, Karbach und Triefenstein) und 29.000 Euro (Lohr am Main, Kreuzwertheim) schwankt. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, pendeln diese Werte in den Kreisen Bad Kissingen, Kitzingen und Haßberge zwischen 23.000 und 25.000 Euro. Die Orte im Kreis Schweinfurt sind meistens knapp darüber.
"Geschuldet sind die regionalen Unterschiede unter anderem der demografischen Situation und Sozialstruktur der Bevölkerung", erläutert IHK-Experte Seynstahl. Auch beispielsweise die Mietpreise und das jeweilige Lohnniveau seien ausschlaggebend.
Es geht um viele Milliarden Euro für den Einzelhandel in Mainfranken
In der Summe liegt die Kaufkraft in Mainfranken in diesem Jahr bei 25,5 Milliarden Euro, 2019 waren es der IHK zufolge 22,2 Milliarden gewesen. Geld also, das die Menschen ausgeben wollen und können – was grundsätzlich eine gute Nachricht etwa für den Einzelhandel ist.
So geht die Kammer in der Studie davon aus, dass von jenen 25,5 Milliarden Euro in den Geschäften der Region 7,1 Milliarden landen werden. Allerdings mit großen Differenzen: So reiche die Spanne von 6196 Euro pro Kopf in Willmars (Landkreis Rhön-Grabfeld) bis 9446 Euro in Iphofen bei Kitzingen.
Kaufkraft und Einzelhandel: Was der Wermutstropfen ist
Wermutstropfen aus Sicht des Einzelhandels: Von der für ihn relevanten Kaufkraft wandern in Mainfranken im Schnitt 15 Prozent in den meist überregional aufgestellten Online-Handel ab, ist in der Studie zu lesen. Hinzu kämen Ausgaben etwa für Urlaub oder Ausflüge, die ebenfalls kaum in den Geschäftskassen der Region zu Buche schlagen.
Was die Stimmung darüber hinaus trübe, so Seynstahl, seien die nach wie vor hohe Inflation und die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit. Deswegen herrsche im Einzelhandel derzeit "weiterhin überwiegend Pessimismus".
Die IHK-Studie stützt sich auf Daten der Michael Bauer Research GmbH in Nürnberg. Unter Kaufkraft verstehen die Forscher jenen Teil des Einkommens, der für den Konsum zur Verfügung steht. Darunter fallen klassische Einkäufe wie Lebensmittel oder Kleidung sowie in Anspruch genommene Dienstleistungen. Nicht enthalten sind Steuern sowie fixe Ausgaben wie Miete oder für Schuldentilgung.
Interessanter wäre es zu wissen welche Kaufkraft einem durchschnittlichen Haushalt tatsächlich zur Verfügung steht. Denn diese Zahlen mit allen Unternehmen entsprechen wohl in keinster Weise der realistischen Kaufkraft pro Kopf.
Es hängt davon ab wie viele Haushalte in der Statistik berücksichtigt werden und wenn in einer Gemeinde nur wenige Leute leben und davon einige reich sind, dann ist halt der durschnittliche Haushalt in dieser Gemeinde relativ reich. Deshalb ist es auch ziemlich unsinnig was in dieser Statistik betrieben wurde. Da wurde Willmars mit 530 Einwohnern mit Iphofen mit 4849 Einwohnern verglichen. Nur zwei Einkommensmillonäre mehr in Willmars würden Iphofen auf Platz 2 verweisen.
Eine saubere Statistik bräuchte Beobachtungseinheiten mit gleicher Einwohnerzahl.
Es wird doch niemand daran gehindert nach Iphofen zu ziehen um dort sein Glück zu suchen oder den Einkommensdurchschnitt zu senken.
Ein Top-Ökonom sieht unser Land schon auf dem besten Weg zum "Armenhaus Europas" zu werden:
https://www.focus.de/finanzen/boerse/rene_will_rendite/interview-bei-rene-will-rendite-top-oekonom-daniel-stelter-sind-auf-bestem-weg-armenhaus-europas-zu-werden_id_198973314.html
Wundern würde mich das nicht und auch nicht sonderlich schrecken. Für meine Restlaufzeit bin ich bestens versorgt. Was danach aus diesem Land wird, wird weder für mich noch für meine Familienangehörigen ein Problem sein.
Sie scheinen ja zu Wissen wie das mit dem Klimawandel oder der Krieg in der Ukraine weitergeht? Oder ihr Ruhekisssen ist sehr groß. Glückwunsch
Einen Fuß ins Eisfach, den anderen in siedendes Wasser ergibt eine passable Durchschnittstemperatur von 37 Grad