Sophie Breuer zeigt sich ihren fast 25 000 Followern auf Instagram offen, ehrlich und herzlich. Dort spricht sie Themen an, die in der oberflächlichen Welt der Sozialen Medien oft untergehen: Problemzonen des Körpers, Realitätsentfremdung, Sexuelle Belästigung oder Verhütung. Nun möchte die 22-Jährige aus Lohr (Lkr. Main-Spessart), die in Würzburg eine Ausbildung macht, einen Schritt weiter gehen und sich für diese Themen bei der diesjährigen Miss Germany Wahl einsetzen. Damit möchte sie der Waldbüttelbrunnerin Lara Rúnarsson, Vize Miss Germany von 2019, nachkommen.
Unter die letzten 160 Kandidatinnen hat Sophie Breuer es bereits geschafft. Im Gespräch erklärt sie, warum ausgerechnet sie Miss Germany werden will und warum sie sich trotz ihrer Themen mit einer Schönheitswahl identifizieren kann.
Sophie Breuer: Ich verfolge Miss Germany jetzt schon etwas länger, nur hatte ich vor ein paar Jahren noch nicht das Selbstbewusstsein, das ich jetzt habe. Dieses Jahr habe ich mir dann das Konzept durchgelesen, mich sehr in den Indikatoren der Miss Germany Wahl gesehen und es einfach probiert.
Breuer: Ja sehr! Ich finde es toll, dass sich die Kandidatinnen jetzt so unterstützen und nicht mehr im Konkurrenzkampf stehen. Wir halten alle zusammen und gönnen auch jedem den Sieg zur Miss Germany. Das konnte ich vor allem bei der Live Experience in Hamburg, also dem Kennenlernen der Kandidatinnen, miterleben. So einen Zusammenhalt finde ich wichtig und brauchen wir meiner Meinung nach allgemein viel öfter.
Breuer: Wahrscheinlich schon, weil es einfach eine Erfahrung gewesen wäre, obwohl ich Schönheitswettbewerbe mittlerweile sehr kritisch sehe. Ich meine, wer entscheidet denn heutzutage was Schönheit genau ist? Jeder definiert Schönheit anders und ich finde es gut, dass wir alle so sind wie wir sind: jeder anders und jeder unperfekt perfekt!
Breuer: Ich möchte Miss Germany werden, um mich einerseits persönlich weiterzuentwickeln und meine Visionen in Taten umzusetzen. Andererseits möchte ich jedem zeigen, dass es okay ist, seine eigenen Ziele und Träume zu haben, auch wenn sie nicht jeder Mensch nachvollziehen kann oder akzeptiert. Man gelangt genau dann dorthin, wenn man stark bleibt und hart daran arbeitet. Wegen meinem Instagram Account wurde ich früher sehr oft belächelt, aber ich habe immer weiter mein Ding durchgezogen und an meine persönlichen Wünsche und Ziele gedacht. Warum soll ich etwas, das mir Spaß macht und womit ich niemandem schade, wegen anderen aufgeben? Nur so konnte ich mir jetzt während der Ausbildung meine Selbstständigkeit aufbauen und bin noch sehr gespannt wo mein Weg hingeht.
Breuer: Mir ist es mittlerweile super wichtig, einen Mehrwert mit meinem Account zu bieten, um andere dadurch unterstützen zu können oder sogar zu helfen. Ich behandle aktuell viele Themen rund um den Körper und Gesundheit. Für mich gibt es keine Tabuthemen und deshalb rede ich zum Beispiel ganz offen über Pille absetzen oder Verhütung. Ich versuche aber auch immer öfter die Schattenseiten von Sozialen Medien zu thematisieren. Ich zeige beispielsweise wie eine App ein Foto mit drei Klicks so bearbeitet, dass man sich nicht mehr erkennen kann, wie einfaches Posieren den Körper ganz anders wirken lässt und welche falschen Werte allgemein die Welt auf Instagram und Co. vermittelt.
Breuer: Im Oktober sind die sogenannten Community Votings, also Online-Abstimmungen, für die Top 80. Danach entscheidet eine Jury über die Top 40, die dann zur sogenannten Content Experience eingeladen werden. Danach wird die Top 20 verkündet, die in das Personality Camp zieht und sich auf das Finale vorbereitet. Also erst abstimmen, dann die Daumen drücken (lacht).
Wieviele foglen ihnen (egal wo)?
Ist doch nicht schlecht, so jemanden auch mal in der Tagespresse vorzustellen.
Gerade junge Menschen könnte so ein Artikel ansprechen und sie der Tagespresse etwas näher bringen.
Also ein bisschen mehr Toleranz bitte.