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Würzburg
Insolvenz: Wie geht es mit dem Kfz-Betrieb "Hagenauer" weiter?
Seit über 30 Jahren gibt es die Kfz-Werkstatt in Würzburg. Nun wurde für das Familienunternehmen Insolvenz angemeldet. Wie es für die Mitarbeiter weiter geht.
Der Würzburger Kfz-Betrieb 'Hagenauer' ist in Oldtimerkreisen bekannt. 
Foto: Fabian Gebert | Der Würzburger Kfz-Betrieb "Hagenauer" ist in Oldtimerkreisen bekannt. 
Maria Lisa Schiavone
 |  aktualisiert: 10.02.2024 00:34 Uhr

1987 gründete Hermann Hagenauer den Karosserie-, Lackier- und Kfz-Meisterbetrieb, der bis heute an der Nürnberger Straße seinen Standort hat. In der Oldtimer-Szene hat sich der Betrieb mit der Restaurationen und der Aufarbeitung von Young- und Oldtimern einen Namen gemacht.

Vor rund 16 Jahren wurde die Hagenauer GmbH gegründet, die sich zu 100 Prozent in Familienhand befindet. Geschäftsführer ist Michael Hagenauer, so steht es auf deren Webseite. Nun wurde durch Dritte ein Insolvenzantrag gestellt, wie der vorläufige Insolvenzverwalter Markus Schädler gegenüber der Redaktion bestätigt. Auf Nachfrage wollte sich Michael Hagenauer nicht persönlich äußern und verweist auf den vorläufigen Insolvenzverwalter Markus Schädler. Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens werde für den 1. April angestrebt, so Schädler.

Insolvenz wegen Corona?

Nach Angabe des Geschäftsführers Michael Hagenauer habe ein deutlicher Umsatzrückgang aufgrund der Corona-Pandemie zur Insolvenz geführt, wie er durch den Insolvenzverwalter mitteilen lässt: "Die Lockdowns im März und im November 2020 haben die Mobilität der Menschen massiv eingeschränkt, so dass auch weniger Schadensfälle eingetreten sind. Damit einher ging ein Umsatzrückgang, aufgrund dessen die Kosten nicht mehr gedeckt waren."

Kfz-Betrieb hofft auf Insolvenzgeld

28 Mitarbeiter beschäftige die Firma Hagenauer derzeit. In einer ersten Besprechung hätten sie alle ihre Bereitschaft erklärt, das Unternehmen in dieser schwierigen Phase weiter zu unterstützen und ihren Beitrag zu leisten, damit eine Sanierung ermöglicht werden könne, wie Insolvenzverwalter Schädler bestätigt.

Bevor das Insolvenzverfahren im April eröffnet wird, werde man den Betrieb in den nächsten drei Monaten mit Insolvenzgeld fortführen. Die Löhne der Mitarbeiter werden nicht vom Arbeitgeber, sondern von der Agentur für Arbeit fortgezahlt, erklärt Schädler. "Mit dem Insolvenzgeld kann das Unternehmen drei Monate tätig sein, ohne Lohnkosten zu zahlen".

Damit seien die Löhne der Mitarbeiter für die Dauer von drei Monaten über Insolvenzgeld gesichert. Ende 2020 wurde bereits Kurzarbeit angemeldet, im laufenden Eröffnungsverfahren werde es aber nicht in Anspruch genommen, wie Schädler gegenüber dieser Redaktion bestätigt.

Bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens wolle der Insolvenzverwalter alle Möglichkeiten zur Sanierung des Unternehmens prüfen und gegebenenfalls auch schon Sanierungsmaßnahmen ergreifen: "Wir müssen prüfen, ob man personell richtig aufgestellt ist, Aufträge richtig kalkuliert wurden und wie man mit den Kunden besser zusammenarbeiten kann", so der Insolvenzverwalter. 

Drohen den Mitarbeitenden Entlassungen?

Ob Arbeitsplätze konkret gefährdet sind, könne in der frühen Phase des Verfahrens noch nicht gesagt werden: "Alle Beteiligten hoffen, dass das Unternehmen im eröffneten Verfahren saniert werden kann. Zum jetzigen Zeitpunkt kann aber noch keine seriöse Aussage über den Verfahrensfortgang im April getroffen werden", schreibt Schädler.

 
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  • S. C.
    Ich denke, solche Meldungen werden wir bald täglich lesen. Im Moment versucht die Regierung noch, (mit Milliarden-Schulden) das Firmensterben bis zur Wahl im Herbst hinauszuzögern.
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  • H. S.
    Irrtum, bis dato laufen die Zahlungen sehr sehr schleppend. Das Bürokratiemonster ist auch hier aktiv.
    Des einen Freud, des andern leid. Es ist schön dass es weniger Unfälle und damit weniger Verletzte gibt, aber damit gibt es auch weniger Blechschäden, von denen wiederum andere leben.
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  • R. Ö.
    Wir haben einen Hinweis zu Ihrem Kommentar: Vielen Dank für den Hinweis, wir haben die falsche Jahreszahl korrigiert.
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