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Zell
Innenentwicklung: Wo in Zell noch Potenzial steckt
Auch in Zell gibt es viele ungenutzte Grundstücke. Doch wie können diese genutzt werden? Eine Veranstaltung sollte Antworten finden, doch sie war nur spärlich besucht.
Innenentwicklung im Ortskern von Zell: Im Klosterhof ensteht neuer Wohnraum.
Foto: Tina Göpfert | Innenentwicklung im Ortskern von Zell: Im Klosterhof ensteht neuer Wohnraum.
Tina Göpfert
 |  aktualisiert: 15.07.2024 08:53 Uhr

Innenentwicklung ist derzeit in aller Munde. Auch Zell, das durch seine zentrale Lage im Speckgürtel Würzburgs sehr beliebt ist, will Potenziale im Ort aktivieren. Jüngst fand dazu eine Bürgerversammlung statt. Die Idee dahinter war laut Bürgermeisterin Anita Feuerbach (CSU): "Je mehr Köpfe mitdenken, desto besser können wir uns entwickeln." Neben einigen Marktgemeinderäten kamen aber nur rund 60 Bürger.

58 Baulücken im Ort

Bertram Wegner vom Stadtplanungsbüro Wegner präsentierte, was Innenentwicklung bedeutet und wo Zell Potenziale hat. Es sind Baulücken (die zum Leerstand gezählt werden), untergenutzte Grundstücke (etwa Wiese mit Garage), nicht ausgebaute Nebengebäude und nachverdichtbare Grundstücke (zum Beispiel Häuser mit großem Grund, auf dem ein zweites Haus Platz hätte). Die Kartierung von Januar zeigt: Im Ort gibt es 58 Baulücken, acht leerstehende Gebäude und zwölf Grundstücke, die nachverdichtet werden könnten.

Von den Bürgern kamen einige Ideen zusammen, diese sollen in das Konzept zur Innenentwicklung einfließen.
Foto: Tina Göpfert | Von den Bürgern kamen einige Ideen zusammen, diese sollen in das Konzept zur Innenentwicklung einfließen.

Von den Eigentümern der Baulücken wollen die meisten ihre Flächen für später aufheben. Neben Eigennutzung oder Verkauf gibt es laut Wegner aber auch andere Wege, Grundstücke nutzbar zu machen: etwa, indem man die Fläche von einem Investor bebauen lässt, der als Gegenleistung eine gebaute Immobilie zur Verfügung stellt, oder durch eine zeitlich begrenzte Verpachtung, zum Beispiel für ein fahrbares Tiny House.

Lob von BN-Ortsgruppe

Auch die Bürger waren gefragt. An Stellwänden konnten sie ihre Ideen auf bunten Karten notieren. "Von Erfahrungen anderer Gemeinden profitieren", war etwa zu lesen oder die Frage, wie man Häuser so umgestalten könne, dass mehr Personen in kleineren Einheiten darin wohnen könnten. Etliche forderten auf ihren Karten auch von der Gemeinde, Sanierungen aktiv zu unterstützen oder Flächen aufzukaufen. Für Überraschung sorgte am Ende Norbert Herrmann, Vorsitzender der Bund Naturschutz-Ortsgruppe, mit den Worten "Ich will euch loben, keine Panik".

Er lobte die Gemeinde ausdrücklich dafür, die Innenentwicklung voranzutreiben. Der BN hatte in Zell Ende 2018 mit über 1200 Unterschriften gegen die Erweiterung des Flächennutzungsplans protestiert (wir berichteten). Jetzt begrüßte er, dass auch die 58 Baulücken aktiviert werden sollen und so die Chancen steigen, dass der Wohnbedarf des errechneten Bevölkerungszuwachses vielleicht innerörtlich gedeckt werden könnte. Einen ersten Erfolg konnten auch die Veranstalter verzeichnen: Bertram Wegner verkündete am Schluss der Versammlung, dass drei Eigentümer Kärtchen abgegeben und damit Bereitschaft signalisiert haben, ihre Grundstücke einer Nutzung zuzuführen.

Nach der Auswertung werden die verschiedenen Ideen in den Marktgemeinderat einfließen, der dann ein Konzept mit Maßnahmen zur Innenentwicklung erarbeiten soll. Im Dezember soll es dann eine zweite Bürgerversammlung geben.

 
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