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Würzburg/Schweinfurt
Inflation frisst Umsatzplus auf: So blickt Unterfrankens Handel auf das Weihnachtsgeschäft
Die Suche nach Geschenken läuft in Unterfranken auf Hochtouren. Wie der Handelsverband Bayern (HBE) die Lage angesichts Inflation und Lieferproblemen einschätzt.
Das Weihnachtsgeschäft ist für den Handel in Unterfranken die wichtigste Zeit des Jahres.
Foto: Silvia Gralla (Archiv) | Das Weihnachtsgeschäft ist für den Handel in Unterfranken die wichtigste Zeit des Jahres.
Christoph Sommer
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:22 Uhr

Mit gemischten Gefühlen blickt der unterfränkische Handel auf das anlaufende Weihnachtsgeschäft. "Auf der einen Seite sind Unternehmen und Verbraucher durch Inflation und Energiepreissteigerung natürlich verunsichert", sagt der Bezirksgeschäftsführer des HBE Unterfranken, Volker Wedde. "Auf der anderen Seite sind die Menschen trotz allem entschlossen, ihre Lieben zu beschenken und sich auch selbst etwas zu gönnen", schätzt er die widersprüchliche Stimmung ein.

Inflation spielt im Handel aktuell eine größere Rolle als Lieferprobleme

Er verweist dabei auf eine Umfrage des Handelsverbands Deutschland, wonach 40 Prozent der Bevölkerung ebenso viel für Geschenke ausgeben wollten wie im Vorjahr. Zudem rechnen laut Umfrage des Bundesverbands 70 Prozent der Händler mit einem schlechteren Weihnachtsgeschäft als im Vorjahr. Andererseits will, laut der Deutschen Presseagentur, die Hälfte der Bevölkerung weniger oder gar nichts für Weihnachtsgeschenke ausgeben.

Inflation frisst Umsatzplus auf: So blickt Unterfrankens Handel auf das Weihnachtsgeschäft
Foto: dpa-infografik GmbH

Insgesamt rechne der HBE bayernweit mit einem Umsatz von 14,5 Milliarden Euro und davon 1,4 Milliarden Euro in Unterfranken. Das entspreche nominal zwar einem Plus von fünf Prozent, aber wenn man die Preissteigerung rausrechne, stünde ein faktisches Minus von vier Prozent für den bayerischen Handel zu Buche. In den vergangenen Monaten hätte die Inflation zudem die Konsumlaune in der Bevölkerung gedrückt, sagt Wedde. Allerdings sei hier mit Blick auf Weihnachtsgeschenke eine Normalisierung zu beobachten.

Neben der Inflation beschäftigten auch Lieferprobleme die Wirtschaft in den vergangenen Monaten. "Hier hat der Handel aber rechtzeitig reagiert und die vergangenen Wochen genutzt, um die Lager bestmöglich zu bevorraten", sagt Wedde. Er rechne deshalb bis Jahresende nur in Ausnahmefällen mit Lieferproblemen. Trotzdem lohne es sich immer, die Weihnachtseinkäufe rechtzeitig zu erledigen.  

 
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  • anton.mueller
    Ich kann nichts Falsches daran erkennen, dass viele Menschen aktuell ihr Konsumverhalten reflektieren und überlegen, was wirklich wichtig ist. Dieser maßlose Konsumrausch der vergangenen Jahrzehnte darf ruhig mal nüchtern auf den Prüfstand gestellt werden. Gerade an Weihnachten wird so viel Plunder und Kram gekauft. Warum? Naja, weil man halt was schenken "muss". Das Zeug, das keiner wirklich braucht, landet nicht selten Jahre später in der Mülltonne...mit viel Glück auf dem Flohmarkt oder bei ebay Kleinanzeigen. Nachhaltigkeit geht anders!
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  • stahl01@t-online.de
    Immer wieder ist doch Nachhaltigkeit ein Schlagwort. Jetzt könnte es sein, dass viele es Ernst nehmen und nichts oder nicht soviel kaufen. Also für die Umwelt vielleicht gut und für den Einzelhandel weniger.
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  • klafie
    es ist schon klar dass der Handel in diesem Jahr wieder Einbußen hinnehmen muß. Schuld daran ist in erster Linie aber NICHT !!! der Käufer sondern die Geschäfte zum Großteil selber. Man sucht sich doch schon ganz genau die Artikel aus, die ich gerne hätte aber man wägt auch ab wo man es billiger bekommt oder auf dem bequemeren Weg durchs Internet. Vermute mal dass z. Z. mindestens 40-50%, wenn nicht mehr, ihre Artikel im Internet besorgen. Mach ich oft mals auch, zum einen weil es gemütlicher ist, zum anderen, da ich keine Fahrtwege in die Stadt oder sonst wohin hab zum anderen auch wegen der teuren Parkplätze in Würzburg, außerhalb der Talavera, und die ist ja am Mittag meistens auch überfüllt, da viele Arbeiter diesen Parkplatz nutzen um ihr Auto parken zu können, was ich auch verstehe. Es war auch schon des öfteren so, dass man mit leeren Taschen wieder nach Hause fuhr, da man nicht das gefunden hatte, was man in Würzburg suchte. Mal so übern Weihnachtsmarkt ist ok. Mach ich auch.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Onlinehandel etwa 10%.

    https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Grosshandel-Einzelhandel/einzelhandel-online-handel.html
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  • conmex@aol.com
    Werde keinen Cent in die Stadt tragen, müsste mit dem Auto reinfahren und das ist ja nicht gewollt. Also Radfahrer rettet das Wihnachtsgeschäft,
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  • henner59
    Immer schön schauen wer nimmt und wer gibt. Lügen haben kurze Beine. Die Inflation ist und bleibt den guten zu verdanken, der Handel wird es sehr schwer haben. Wir als Angestellte nach über 90 Jahren Berufstätigkeit (Ehepaar) sagen mal sorry, wer sein Geld hier lässt hat verloren. Im System bezahlen was wir müssen, beim Rest das Land verlassen so bald es geht.
    Die letzten drei Jahre, habe ich alles Vertrauen, in Deutschland verloren.
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  • Funkenstern
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