Mit gemischten Gefühlen blickt der unterfränkische Handel auf das anlaufende Weihnachtsgeschäft. "Auf der einen Seite sind Unternehmen und Verbraucher durch Inflation und Energiepreissteigerung natürlich verunsichert", sagt der Bezirksgeschäftsführer des HBE Unterfranken, Volker Wedde. "Auf der anderen Seite sind die Menschen trotz allem entschlossen, ihre Lieben zu beschenken und sich auch selbst etwas zu gönnen", schätzt er die widersprüchliche Stimmung ein.
Inflation spielt im Handel aktuell eine größere Rolle als Lieferprobleme
Er verweist dabei auf eine Umfrage des Handelsverbands Deutschland, wonach 40 Prozent der Bevölkerung ebenso viel für Geschenke ausgeben wollten wie im Vorjahr. Zudem rechnen laut Umfrage des Bundesverbands 70 Prozent der Händler mit einem schlechteren Weihnachtsgeschäft als im Vorjahr. Andererseits will, laut der Deutschen Presseagentur, die Hälfte der Bevölkerung weniger oder gar nichts für Weihnachtsgeschenke ausgeben.
Insgesamt rechne der HBE bayernweit mit einem Umsatz von 14,5 Milliarden Euro und davon 1,4 Milliarden Euro in Unterfranken. Das entspreche nominal zwar einem Plus von fünf Prozent, aber wenn man die Preissteigerung rausrechne, stünde ein faktisches Minus von vier Prozent für den bayerischen Handel zu Buche. In den vergangenen Monaten hätte die Inflation zudem die Konsumlaune in der Bevölkerung gedrückt, sagt Wedde. Allerdings sei hier mit Blick auf Weihnachtsgeschenke eine Normalisierung zu beobachten.
Neben der Inflation beschäftigten auch Lieferprobleme die Wirtschaft in den vergangenen Monaten. "Hier hat der Handel aber rechtzeitig reagiert und die vergangenen Wochen genutzt, um die Lager bestmöglich zu bevorraten", sagt Wedde. Er rechne deshalb bis Jahresende nur in Ausnahmefällen mit Lieferproblemen. Trotzdem lohne es sich immer, die Weihnachtseinkäufe rechtzeitig zu erledigen.
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Die letzten drei Jahre, habe ich alles Vertrauen, in Deutschland verloren.