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Würzburg
In Würzburg erwischt: Krimineller Clan war auf Tour durch Bayern
Polizei sieht Verbindung zu weiteren Fällen. Gegen einen der fünf Festgenommenen der Großfamilie aus Leverkusen laufen allein im Freistaat 18 Ermittlungsverfahren.
Auf dem Weg in Richtung Autobahn kratzten die Verdächtigen im wahrsten Sinne des Wortes die Kurve: An dieser Ampel in der Veitshöchheimer Straße in Würzburg blieb der BMW der mutmaßlichen Betrüger aus dem Goman-Clan hängen.
Foto: Sat.1/Bayern | Auf dem Weg in Richtung Autobahn kratzten die Verdächtigen im wahrsten Sinne des Wortes die Kurve: An dieser Ampel in der Veitshöchheimer Straße in Würzburg blieb der BMW der mutmaßlichen Betrüger aus dem Goman-Clan ...
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 09.02.2024 00:36 Uhr

Auf offener Straße sollen in Würzburg fünf Mitglieder des kriminellen Goman-Clans einem Handwerker 200 000 Euro entrissen haben. Nach einem Unfall mit Fahrerflucht und wilder Verfolgungsjagd schnappte Ende Januar die Würzburger Polizei die Verdächtigen.

Rentner um 60 000 Euro betrogen

Doch der Raub vor einem Hotel in der Würzburger Innenstadt unter Verwendung von Falschgeld soll nicht die einzige Straftat der fünf Reisenden aus dem Rheinland sein. Ermittler fanden Indizien, dass  zwei der Männer auf ähnliche Weise in Hof einen Rentner um rund 60 000 Euro gebracht haben sollen.

Dem Rentner sollen Bündel voller Geld vorgegaukelt worden sein. In Wirklichkeit sollen nur die beiden obersten Blätter Gelscheine gewesen sein, der Rest war einfach Papier in gleicher Größe. Die Staatsanwaltschaft Hof hat den Fall nach Würzurg abgegeben, wie sie auf Anfrage mitteilte.

Staatsanwalt: Vergleichbare Tat

Zu Details will sich in Würzburg Oberstaatsanwalt Boris Raufeisen während der laufenden Ermittlung nicht äußern. Er bestätigte aber: Zwei der hier in Untersuchungshaft sitzenden Männern werde "Betrug und Geldfälschung wegen eines der hier begangenen Taten vergleichbaren Tatgeschehens" zur Last gelegt. Außerdem sollen die fünf Männer im Raum München als angebliche Pflasterer arglose Hausbesitzer im Visier gehabt haben, erfuhr diese Redaktion aus Ermittlerkreisen.

Zumindest einen der Verdächtigen darf man wohl als Berufsverbrecher bezeichnen. Gegen den Mann aus dem Kölner Raum laufen „18 Ermittlungsverfahren allein in Bayern“, sagt ein Insider. Das wird aus den Reihen der Verteidiger auf Anfrage bestätigt.

Telefonischer Druck auf Veteidiger

Ungewöhnlich heftig machen Angehörige der Verhafteten den Verteidigern Druck. "Manche rufen vier-, fünfmal am Tag an", sagt einer der Anwälte. "Sie fragen dauernd, warum wir die  Festgenommenen noch nicht auf freien Fuß bekommen haben", so ein anderer Anwalt.

In Würzburg soll ein vermögender Handwerker wochenlang "angefüttert" worden sein und ein Geschäft gewittert haben: In einem Würzburger Hotel sei ein Treffen vereinbart worden, wie er später erzählte. 200 000 Euro in kleinen Scheinen habe er mitgebracht. Die wollten die Geschäftspartner angeblich gegen 220 000 Euro wechseln – in schwer zu tauschende 500-er-Noten.

Falschgeld und Prügel bekommen

Ein Testgeschäft mit einer kleinen Summe habe geklappt. Als der große Tausch laufen sollte, habe der Handwerker zuerst Falschgeld und dann "den Frack voll" bekommen – schon sei er echte und falsche Scheine los gewesen. Die Geschäftspartner hätten sich aus dem Staub gemacht, erzählt er.

Auf der Flucht in Richtung Autobahn blieb ihr Wagen am Stadtrand an einer Ampel hängen. Die Polizei schnappte die Männer, als drei von ihnen die Flucht zu Fuß fortsetzten, um zu zwei Komplizen ins zweite Auto zu gelangen.

Krimineller Clan seit Jahren im Visier der Ermittler

In Leverkuse und Köln sind Ermittler dem Clan seit Jahren auf den Fersen, beispielsweise die Sonderkommission "Bischof". Die Vorwüfe gegen 49 Familienmitglieder des Goman-Clans sind vielfältig: Geldwäsche, Urkundenfälschung, dubiose Immobiliendeals, Steuerhinterziehung und gewerbsmäßige Betrügereien. Für Aufsehen sorgte, dass einige Hartz IV bezogen, aber mit Luxusautos protzten. Durch den Enkeltrick soll der Clan Schäden in Millionenhöhe verursacht haben.

Erst vor wenigen Monaten sorgte in Leverkusen eine Razzia für Schlagzeilen: Acht Beschuldigte zwischen 23 und 31 Jahren sollen das Jobcenter betrogen haben. Die Staatsanwaltschaft Köln geht dem Verdacht nach, dass Hilfsbedürftigkeit vorgetäuscht wurde, um sich Leistungen zu erschleichen.

 
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  • kpwh1950
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  • Albatros
    Das sind die Versäumnisse der letzten 20 Jahre, in dem man Clan-Familien ein stetiges Wachstum und Parallelwelten ermöglicht hat. Wie vor kurzem erst bekannt, bewegen sich syrische Flüchtlinge, welche vor ein oder zwei Jahren nach Deutschland gekommen sind, bereits in Clanstrukturen. Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Clans um Prostitution und Drogen weiten sich aus (https://www.focus.de/politik/sicherheitsreport/polizei-beunruhigt-kriminelle-clans-gegen-fluechtlinge-droht-eine-neue-gewaltwelle_id_11160288.html). Das sind die fatalen Folgen einer desaströsen Flüchtlingspolitik.
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  • Auf eigenen Wunsch entfernt.
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  • MiGeb275
    Wie zur Hölle kann es sein, dass 18!!! ACHTZEHN! Ermittlungsverfahren gegen einen der Familie laufen und der nicht eingekastelt wird? Die ganze Familie gehört erst in den Bau und dann dahin, wo der Pfeffer wächst...
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