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Würzburg
In Würzburg bleibt vor allem Partymüll liegen
Über 100 Teilnehmer sammelten Müll in Würzburg auf. Welchen Zweck die Aktion hatte und was die freiwilligen Sammler auf ihrem Weg durch die Stadt so alles gefunden haben.
Stephen Wehner vom Bergwaldprojekt e.V. hebt einen Zigarettenstummel vom Boden auf. Rund 100 Helfer beteiligten sich an der öffentlichen Müllsammelaktion seines Vereins.
Foto: Fabian Gebert | Stephen Wehner vom Bergwaldprojekt e.V. hebt einen Zigarettenstummel vom Boden auf. Rund 100 Helfer beteiligten sich an der öffentlichen Müllsammelaktion seines Vereins.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:44 Uhr

Hatten sich zum Start am Unteren Markt rund 80 Personen zusammengefunden, so stieg die Gruppe der freiwilligen Müllsammler während der insgesamt vierstündigen Aktion auf mehr als 100 Teilnehmer an. Erfreut über den großen Zuspruch ihrer Veranstaltung war Lena Gärtner vom Bergwaldprojekt e. V. mit Sitz in Würzburg.  "Wir haben ungefähr 5000 Liter Müll gesammelt", berichtete sie stolz. Die vier von der Stadt zur Verfügung gestellten Restmüllcontainer waren am Abend gefüllt, ebenso die Tonnen für die recycelbaren Abfälle.

Helfer sammeln 5000 Liter Müll auf

Zu den verschiedenen Orten im Stadtgebiet – am Alten Kranen, an der Leonard-Frank-Promenade, auf der Talavera und am Graf-Luckner-Weiher – schwärmten die Helfer in Gruppen aus, nachdem sie sich mit Greifern, Eimern und grasgrünen Westen ausgestattet hatten. Reaktionen von Passanten auf den auffällig gekleideten Trupp blieben nicht aus. "Manche waren verwundert, dass wir so etwas in unserer Freizeit machen", berichtete Gärtner und erklärte, ihr Antrieb sei, sich für die Gemeinschaft zu engagieren und für den Umweltschutz einzusetzen. Eine Passantin drückte ihnen spontan 20 Euro in die Hand, "dass wir uns danach etwas zu trinken kaufen können".

"Manche waren verwundert, dass wir so etwas in unserer Freizeit machen."
Lena Gärtner, Bergwaldprojekt e.V.

Nachdem sich alle Gruppen zum Abschluss wieder am Unteren Markt getroffen und sich über den Verlauf der Aktion ausgetauscht hatten, zog Gärtner ein positives Fazit: "Viele waren überrascht, dass sie so viel gefunden haben, obwohl die Stadt auf den ersten Blick recht sauber aussieht." Obwohl die Veranstalter Lob für die Organisation bekamen, plant der Bergwaldprojekt e. V. keine Wiederholung. Im Vorfeld hatten die Initiatoren rund 60 Vereine und Gruppen angesprochen, gemeldet hatten sich aber nur vier: der Stadtjugendring mit dem Projekt Stadtteil-Checker, der Unverpackt-Laden und die Fridays-for-Future-Ortsgruppe traten als Mitveranstalter auf.

Einkaufswagen, Regenschirm und Winterstiefel

Stephen Wehner erklärt den Ablauf der öffentlichen Müllsammelaktion.
Foto: Fabian Gebert | Stephen Wehner erklärt den Ablauf der öffentlichen Müllsammelaktion.

Auch Bergwaldprojekt-Vorstand Stephen Wehner freute sich über "eine erfolgreiche Veranstaltung". Drei Stunden war er mit seiner Gruppe auf der Talavera unterwegs und sammelte dort "ein respektables Ergebnis" ein. Er betonte, dass es nicht nur darum gegangen sei, Müll aufzusammeln, sondern das Bewusstsein dafür zu schärfen, diesen zu vermeiden oder zumindest zu verringern. Vor allem Zigaretten und Schachteln, Kronkorken und Einwegflaschen trugen die Teilnehmer in allen Gebieten zusammen. "Partymüll dominiert in der Stadt", stellte er fest.

Manche Dosen und Flaschen waren tief in die Büsche geworfen, dass sie die freiwilligen Helfer nicht auf den ersten Blick erkannten. "Den Verursachern war es anscheinend schon bewusst, dass es nicht in Ordnung ist, was sie da machen, und wollten, dass man ihren Müll nicht sieht", folgerte Wehner. An der Talavera lagen zudem viele Kabelbinder auf dem Boden. Auch einen Regenschirm, ein Paar Winterstiefel und einen angekauten Hundeknochen hoben die Sammler auf. Der größte Gegenstand, den sie aus dem Verkehr zogen, war ein ausrangierter Einkaufswagen.

Fotoserie

Warum es solche Aktionen gar nicht geben müsste

Eigentlich müssten solche Aktionen überflüssig sein, findet Wehner: "Schließlich würde keiner den Müll genauso achtlos in seinen Garten werfen." Trotzdem findet die nächste Müllsammelaktion bereits an diesem Samstag statt: Die Heidingsfelder Kolpingfamilie sammelt von 14.30 Uhr bis 18 Uhr zwischen Dallenberg und Waldfriedhof im Wald und entlang der Wege in der Leite liegengelassenen Müll ein. Treffpunkt ist der Parkplatz am Oskar-Neisinger Weg.

 
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  • jutta.noether@web.de
    Was den "ausrangierten" Einkaufswagen angeht: der war garantiert nicht ausrangiert, sondern vom Supermarkt mitgebracht, um die Einkäufe nach Hause zu transportieren, und dann einfach stehen gelassen. Zurückbringen? Wozu, geht mich doch nichts an!

    Das ist eine absolute Unsitte geworden - bei uns im Viertel stehen fast in jeder Wohnanlage solche Einkaufswagen vor den Haustüren rum oder liegen in den Büschen.
    Und irgendwelche Früchtchen (Kinderrudel -anders kann man das nicht mehr nennen!) benutzen sie dann gerne mal, um Blödsinn zu machen und schmeißen sie dann irgendwo auf die Straße, zwischen geparkte Autos usw.

    Dass es Diebstahl ist, einen ausgeliehenen Einkaufswagen nicht sogleich zurückzubringen, ist anscheinend vielen nicht klar...
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  • ermahirsch@aol.com
    ich bin schon übelst beschimpft worden wenn ich an der Bushaltestelle einen einsteigenden Fahrgast höflich frage warum er seinen Zigarettenstummel auf den Boden wirft...ist mir aber egal, ich frage weiter!
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  • wv54
    Mir ging es schon ähnlich und mir wurde auch schon gesagt, dass es ja Leute gebe, die dafür bezahlt werden den Dreck aufzusammeln und zu beseitigen!
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  • kej0018@aol.com
    @kujuhi

    Im Prinzip haben Sie ja Recht, aber... Solange es keine Aschenbecher an den Haltestellen gibt und das Rauchen auf der Strasse nicht verboten ist,. bleibt den Rauchern wahrscheinlich gar nichts anderes übrig. Das war ein Nichtraucherkommentar.
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  • al-holler@t-online.de
    der gemeine sapiens am Beginn des 3. Jahrtausends ist halt scheinbar doch eher (noch) ein Schwein - wobei dieser Vergleich natürlich eine Beleidigung ist, allerdings für das Schwein .
    Wie ihc erfahren habe sammelt z.B. entlang des Altwassers zwischen Heidingsfeld und Winterhausen einer auch gelegentlich privat die Hinterlassenschaften der "Naturliebhaber" (mit Kindern natürlich!) auf und entsorgt sie; wirkt aber nicht lange.
    Einzig die Angler scheinen dort in größerem Umfang ihren Abfall selbst zu sammeln.
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  • dittuhi
    ..was ist aus unserer so ordentlichen Nation geworden? Wird Sauberkeit nicht mehr in der Familie gelehrt? Danke liebe Reinigungskräfte, dass wir nicht im Müll ersticken müssen.
    In Großstädten Namibias (Afrika) z.B., finden sie keinen Müll auf den Straßen, weil niemand etwas auf die Straße wirft. Lässt trotzdem jemand etwas fallen, hebt es ein anderer auf und trägt es dem Verursacher nach. Für diesen ist es dann ganz schön peinlich. Also geht es dort, warum nicht bei uns?

    Übrigens liebe Raucher, ihr könnt noch so viele Kippen in die Landschaft werfen, daraus wachsen weder Zigaretten noch Tabak. Allso bitte richtig entsorgen.

    Warum schreibe ich dies überhaupt? Die, welche es angeht, lesen sicher nichts über das Müllproblem. Schade.
    Mich aber ärgert es schon lange.
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  • pmueller55
    Bei uns in Rottenbauer am Basketball Platz ist eine Holztisch mit zwei Holzbänken. Da feiern regelmäßig Jugendliche. Eigentlich nix dagegen zu sagen. Wenn die aber wie am letzten Freitag, bereits um 18 Uhr abgefüllt sind und lallend vor ihren Wodka Flaschen sitzen, ist das schon sehr heftig. Danach schaut der Platz aus wie eine Müllhalde. Da direkt dahinter die Hundewiese beginnt, kam es schon öfter vor, dass die Fellnasen sich die Pfoten aufgeschnitten haben ( Glasscherben ). In dem Bereich zieht regelmäßig das Ordnungwamt seine Runden um Hundehalter abzuziehen, da habe ich schon das eine oder andere Mal die Mitarbeiter gebeten, vielleicht auch mal ein Auge auf diesen Missstand zu werfen. Aber wie es ausschaut sind sie auf dem Auge blind.
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  • al-holler@t-online.de
    Rottenbauer? Wohnt da nicht die Würzburger Prominenz? Zufall??
    äh- natürlich nur a Späaaaßle g'macht.....
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  • kej0018@aol.com
    Wahrscheinlich ist das noch niemandem eingefallen (Achtung, Satire), aber wenn man an einigen Aktionstagen die Wegwerfer mit einer saftigen Geldbuße belegt statt den kommunalen Ordnungsdienst Parktickets verteilen zu lassen, wäre vielleicht mit einem Ergebnis zu rechnen (keine Satire).
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  • rolandroesch@web.de
    Wenn das die Verursacher lesen lachen die sich ins Fäustchen das ihr Müll sowieso jemand entsorgt 😂😂 ganz schön dumm.
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