Nicht einmal 60 Tage waren die elf unterfränkischen Impfzentren zusammengerechnet seit dem offiziellen Impfstart am 27. Dezember geöffnet. Und auch in den insgesamt 99 bayerischen Impfzentren, die bereits am 15. Dezember betriebsbereit sein sollten, ist bislang aus Mangel an Impfstoff kaum geimpft worden. Stattdessen waren vor allem mobile Impfteams in Senioren- und Pflegeheimen im Einsatz.
So war das Impfzentrum an der Klinik Kitzinger Land mit 14 Tagen in der Region am häufigsten geöffnet, wie Recherchen der Redaktion zeigen. "Allerdings waren die Kapazitäten an allen diesen Tagen mangels Impfstoff nicht ausgeschöpft", so eine Sprecherin des Kitzinger Landratsamts. In dem Impfzentrum in Bad Neustadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) wurde an drei Tagen geimpft, im Schweinfurter noch gar nicht.
Große Kostenunterschiede bei Impfzentren
Dennoch verursachen die Einrichtungen laufende Kosten – etwa für Mieten, Versicherungen, Reinigung oder EDV. Wie hoch diese sind, können nur die zuständigen Behörden in Würzburg und Schweinfurt sagen. So betragen die laufenden Kosten für das Impfzentrum in Giebelstadt (Lkr. Würzburg) ohne Personal rund 60.000 Euro im Monat, für das Impfzentrum an der Talavera 280.000 Euro.
Den großen Unterschied erklärt Christian Weiß, Sprecher der Stadt Würzburg, unter anderem damit, dass sich auf der Talavera das zentrale Lager für Material und Impfstoff für Stadt und Landkreis befinde. In Schweinfurt rechnet man für das dortige Impfzentrum unterdessen mit bis zu 30.000 Euro pro Tag "bei laufendem Betrieb". Solange das Impfzentrum geschlossen ist, geht man von der Hälfte der Summe aus.
Bund und Freistaat teilen sich Kosten
Die Kosten für die Impfzentren teilen sich Bund und Freistaat, wie das Gesundheitsministerium in München erklärt. Insgesamt seien für die bayerische Impfstrategie "zunächst Mittel in Höhe von 100 Millionen Euro eingeplant".
Kritik daran, dass die Impfzentren bislang wenig genutzt werden, aber viel Geld kosten, gibt es kaum. So meint der Würzburger Grünen-Landtagsabgeordnete Patrick Friedl: "Im Vergleich zu den Lockdown-Kosten und -Schäden ist dieser Bereithaltungsaufwand für unsere Impfzentren vertretbar und gut investiert." Für "verbesserungsbedürftig" hält er stattdessen "das Anmeldemanagement und den barrierefreien Zugang zur Impfung".
"...das dortige Impfzentrum unterdessen mit bis zu 30.000 Euro pro Tag "bei laufendem Betrieb". Solange das Impfzentrum geschlossen ist, geht man von der Hälfte der Summe aus."
Macht 15.000€ pro Tag = 450.000€ pro Monat.