Lange, sehr lange wurde über die Zukunft des Nautiland-Bads in der Zellerau diskutiert. Kaum ein Modell, das nicht wortreich in ausufernden Diskussionen durchgekaut wurde, um dann schlussendlich doch wieder verworfen zu werden. Fest stand zunächst nur, dass es mit dem ursprünglichen Nautiland, das 1990 eröffnet wurde, nicht mehr weitergehen konnte. Es war schlichtweg veraltet, entsprach kaum noch aktuellen Standards und vor allem: es hatte keinen Saunabereich. Demnach war es nicht mehr attraktiv und zog nicht mehr die Besucher an, die für einen rentablen Betrieb erforderlich gewesen wären. Nach den gefühlt unendlichen Diskussionen entschieden sich die politisch Verantwortlichen für einen Neubau am alten Standort, der nunmehr seit zwei Monaten in Betrieb ist.
Besucherzahl ist um 53 Prozent gestiegen
Und zwar überaus erfolgreich, wie Jürgen Athmer, der Geschäftsführer der Würzburger Bädergesellschaft, die das Nautiland betreibt, kürzlich bei einem Pressegespräch von Oberbürgermeister Christian Schuchardt im neuen Bad feststellte: Im Dezember 2019 kamen 24000 Besucher, im Januar 2020 wurden 27000 Besucher gezählt. Zum Vergleich: Im Dezember 2016, als das alte Nautiland noch geöffnet war, wurden 15000 Badegäste registriert, im Januar 2017 waren es 17900, berichtete Athmer. Die aktuellen Zahlen entsprechen einer Steigerung um 53 Prozent, wobei im ersten Halbjahr 2020 noch kein Schulschwimmen im neuen Bad stattfindet, um den Testbetrieb noch nicht unter voller Auslastung durchführen zu müssen. Würde man die Schulklassen in die aktuellen Zahlen einrechnen, käme man sogar auf eine Steigerungsrate von 60 Prozent, so der Bäderchef.
Auch mit den Besucherzahlen in der neuen Saunalandschaft zeigt sich Athmer sehr zufrieden. Im Dezember wurden die diversen Saunen von 4500, im Januar von mehr als 5000 Besuchern genutzt worden, so Athmer. Insgesamt werden im neuen Nautiland jährlich 250000 Badegäste und 60000 Saunabesucher erwartet.
Uns gefällt das neue Bad sehr gut. Wir nutzen aber auch zu 90% den Saunabereich. Ab sofort werden die Ausflüge nach Bad Kissingen seltener werden. Die "Badelandschaft" finden wir nicht so gut gelungen und können teilweise die Kritik daran verstehen.
Im Jahr 2013 hatte das alte Nautiland laut WVV Geschäftsbericht z.B. noch 266.430 Besucher. Es wäre den Betreibern zu wünschen, dass die Besucherzahlen auch noch hoch bleiben, wenn die erste Neugier verklungen ist. Die Bewertungen bei Google sind für das Bad bisher eher mittelmäßig.