Die Gerüchteküche in der Partyszene brodelt: Wann macht der Club Airport in der Gattinger Straße wieder auf? Oder bleibt er noch länger geschlossen?
Geht es nach Inhaber Rudi Schmidt und seinen beiden Betreibern Mischa Steigerwald und Daniel Soriano wird die bundesweit bekannte Diskothek bald wieder öffnen. Und den Weg haben die Stadträte im Bauausschuss am Mittwoch dafür frei gemacht.
Disco verlor Bestandsschutz
Stadtbaurat Christian Baumgart schilderte die Vorkommnisse kurz und knapp aus der Sicht der Bauverwaltung: „Die Umbaumaßnahmen im Airport eilten den Genehmigungen im Baurecht voraus. Deswegen musste das Baureferat eingreifen und forderte eine Brandmeldeanlage für erhebliches Geld.“ Die Disco verlor ihren Bestandschutz.
Damit hat Baumgart die Vorgeschichte auf den Punkt gebracht: Die Stadt forderte im Sommer für das „Air“ nach einem Ortstermin eine Brandmeldeanlage mit direktem Kontakt zur Berufsfeuerwehr. Eine teure Angelegenheit für eine Diskothek mit viel Fläche und drei Clubs. Die Investition kann nach Insider-Informationen schon mal in den sechsstelligen Bereich gehen.
Lange Sommerpause
Die Folge: Solange es diese Anlage nicht gibt, ist ein Disco-Betrieb nicht möglich. Und so machte das Airport eine überaus lange Sommerpause. Rudi Schmidt nutzte die Zeit für einen Bauantrag, den er bei der Stadt einreichte. Der Inhalt: Ein Teil der Diskothek soll als Cateringbetrieb und Sporthalle genutzt werden. Und dem stimmten die Mitglieder des Bauausschusses am Mittwoch-Nachmittag zu.
Airport soll kleiner werden
So soll die Lösung aussehen: Der Soundpark wird vom restlichen Air abgekoppelt und soll Halle und Cateringbetrieb aufnehmen. Am Rande der Ausschusssitzung sagte Schmidt, es werden dort unter anderem Yoga und Selbstverteidigung angeboten. Und der Partyservice ist Prime-Catering von Mischa Steigerwald. Die beiden Clubs T1 und T2 stehen nach wie vor für das Partyvolk zur Verfügung. Diese Lösung entspräche auch dem allgemeinen Zeitgeist, denn große Diskotheken rechnen sich nicht mehr. Immerhin hat das Airport über 2000 Quadratmeter Discofläche.
Und die Sache mit dem Brandschutz sieht dann auch ganz anders aus. Das hatte auch Stadtsprecher Christian Weiß gegenüber der Redaktion klargemacht: „Wenn der Veranstaltungsort weniger als 1000 Quadratmeter hat, braucht der Betreiber laut Versammlungsstättenverordnung keine Brandmeldeanlage mehr mit direktem Kontakt zur Feuerwehr.“
Externer Brandschutz-Experte
Außerdem habe der Inhaber in seinem Bauantrag zugesichert, dass ein externer Brandschutzexperte die Diskothek unter die Lupe nehmen werde. Und der müsse dann die Brandschutzsicherheit bescheinigen. Die Stadt kontrolliere das nicht mehr selbst.
Nun ist der Bauantrag genehmigt, wie geht es mit dem Airport weiter. Schmidt: „Wir setzen den Bauantrag um und planen für Dezember neue Veranstaltungen.“ Und wenn es doch mal mehr sein soll, als T1 und T2 dann hofft der Discobesitzer auf Einzelgenehmigungen der Stadt für den ehemaligen Soundpark.
Neue Betreiber gesucht
Es gibt noch eine interessante Nachricht für die Airportfans: In einer gemeinsamen Presseerklärung geben Schmidt und die Betreiber Steigerwald und Soriano bekannt, dass sie sich gemeinsam auf eine Vertragsauflösung geeinigt haben. Das heißt, Steigerwald und Soriano steigen aus, werden aber bei der Vermarktung des Partytempels helfen.
toi toi...
Im Airport hatte ich 1984 schon getanzt und wunderschöne Abende verbracht.Unvergesslich.