Die Adresse lautet „Hublandplatz 1“ und liegt im Moment noch auf dem Gelände der Landesgartenschau (LGS): Mit dem „Cube“ des Zentrums für Digitale Innovation (ZDI) Mainfranken ist nach den Worten von Oberbürgermeister Christian Schuchardt am Mittwoch ein „strategisches Leuchtturmprojekt für die gesamte Region“ offiziell eingeweiht worden. Das würfelähnliche Gebäude ist einer von drei ZDI-Bausteinen, die Firmengründern künftig die passenden Rahmenbedingungen für ihre Ideen und deren Umsetzung bieten sollen.
2,9 Millionen Euro Baukosten
„Das ZDI bietet maßgeschneiderte Räumlichkeiten für jede Phase der Gründung eines Unternehmens“, erläuterte Schuchardt. Los geht es im „Ideenlabor“, das gerade im Obergeschoss des ehemaligen Towers der Leighton Barracks am Hubland entsteht. Die dort entwickelten Ideen und Konzepte für digitale Startups können dann ein paar hundert Meter weiter im Gründerlabor „Cube“ im Detail ausgearbeitet werden. Im „Inkubator“, dessen Bau noch in diesem Sommer beginnen soll, finden Firmengründer dann ab dem kommenden Jahr erste eigene Geschäftsräume, um ihr Unternehmen an den Start zu bringen.
2,9 Millionen Euro hat der „Cube“ samt Innenausstattung gekostet. Etwa drei Viertel davon kommt vom Freistaat Bayern, der für den Aufbau der gesamten Infrastruktur des ZDI Mainfranken aus dem Programm „Bayern Digital“ rund 5,2 Millionen Euro bereit gestellt hat. Im vergangenen Juni hatte Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner den Förderbescheid übergeben, elf Monate später war es ihr Nachfolger Franz Josef Pschierer, der zur feierlichen Einweihung kam. „Wir fördern 21 Gründerzentren in Bayern. Hier in Würzburg merkt man, dass alle Beteiligten an einem Strang gezogen haben, und zwar in dieselbe Richtung“, sagte Pschierer.
Papierflieger an der Fassade
Zu den Kooperationspartnern des ZDI Mainfranken gehören unter anderem Universität und Fachhochschule, die IHK, das Technologie- und Gründerzentrum (TGZ) und das Innovations- und Gründerzentrum (IGZ). „Bayern unterscheidet sich von den anderen Bundesländern dadurch, dass es bei uns im Freistaat nie ein Kontaktverbot zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gegeben hat“, so der Wirtschaftsminister. Ziel sei es, aus Ideen marktfähige Produkte zu entwickeln: „Damit sichern wir Arbeitsplätze für die Zukunft“, sagte Pschierer.
Der „Cube“, der schon allein wegen der isolierten Lage die Blicke auf sich zieht, hat eine Grundfläche von rund 250 Quadratmetern und eine Firsthöhe von neun Metern. Hinter der Fassade aus Glas, Metall und Polycarbonatplatten, auf denen übrigens auf drei Seiten die Bastelanleitung für einen Papierflieger zu sehen ist, verstecken sich Büro-Räume, Coworking-Bereiche sowie Aufenthalts- und Kommunikationsräume in komplex verschachtelten Holzkabinen. Der Papierflieger stellt nicht nur den Bezug zum Standort am ehemaligen Flugfeld her, sondern steht auch symbolisch für die Planung und Entwicklung von neuen Ideen im Gründerlabor.
Würzburg auf dem Weg zur Smart City
Das Gründerlabor sei nicht nur ein zentraler Blickfang im LGS-Gelände und eine attraktive Landmarke im künftigen Landschaftspark des Stadtteils Hubland, sagte Oberbürgermeister Christian Schuchardt: „Es ist ein Raum, der potenzielle Gründer durch seine Atmosphäre inspirieren wird.“
Eingeweiht wurde der „Cube“ im Rahmen des 3. Würzburger Wirtschaftsdialogs mit mehreren hundert Gästen, der anschließend in der LGS-Blumenhalle stattfand und sich mit dem Thema „Smart City“ beschäftigte. „Wir suchen Entwicklungskonzepte, um unsere Stadt effizienter, technisch fortschrittlicher, grüner und sozial inklusiver zu gestalten“, so Schuchardt: „Es wäre schön, wenn im Cube Lösungen heranwachsen, die uns auf dem Weg zur 'Smart City' helfen.“