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Würzburg
Würzburger Stadttauben: Bleibt es beim Fütterungsverbot?
Warum Kommunalreferent Wolfgang Kleiner beim Thema Stadttauben nicht den Stadtrat entscheiden lassen will.
Tauben tummeln sich am Oberen Markt (Archivfoto).
Foto: Patty Varasano | Tauben tummeln sich am Oberen Markt (Archivfoto).
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 09.02.2024 00:41 Uhr

Es bleibt vorerst beim Taubenfütterungsverbot in der Stadt: Ein interfraktioneller Dringlichkeitsantrag mit dem Inhalt, ehrenamtlichen Tierschützern des Vereins "Mensch und Taube" das Füttern hungernder Tauben im Stadtgebiet zu gestatten, hat es am Donnerstag nicht auf die Tagesordnung des Stadtrats geschafft. Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Kommunalreferent Wolfgang Kleiner sind der Auffassung, dass es sich beim Tierschutz um eine so genannte "Aufgabe der laufenden Verwaltung" handelt, für die keine Zustimmung des Stadtrats erforderlich ist.

Ehrenamtliche wollen artgerechtes Futter verteilen

"An dieser Einstellung wird sich auch nichts ändern. Wir haben keine Wahrnehmung, dass Tauben Hunger leiden oder verenden würden", so Kleiner. Er verwies erneut auf das städtische Konzept zum Tauben-Management, das eine Fütterung im Stadtgebiet untersagt. Ziel ist es, die rund 2000 Stadttauben in die fünf bestehenden Taubenschläge zu locken, wo dann die Eier entnommen werden, um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern. Dort werde auch während der Pandemie eine "artgerechte Vollfütterung" durchgeführt, betonte Kleiner.

Die Antragsteller wollten nicht das Fütterungsverbot kippen, sondern lediglich erreichen, dass engagierte Ehrenamtliche hungernde Stadttauben mit einer Ausnahmegenehmigung "an geeigneten Stellen mit artgerechtem Futter" versorgen können, erläuterte Antragstellerin Silke Trost von den Grünen, die Kleiners Haltung als "engstirnig" bezeichnete. Der Kommunalreferent erwähnte in diesem Zusammenhang die Stadt Nürnberg, die nach seinen Worten eine Ausnahme vom Fütterungsverbot bereut hat, "weil sie das Problem jetzt wegen der Wildfütterung nicht mehr in den Griff bekommt".

 
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  • aaawww
    Die armen Ratten haben auch Hunger, Feldmäuse ebenso. Wie wäre es denn auch mit einer Fütterung von Kakerlaken, Schnaken oder Zecken? Da sind die Tierschützer verschwunden... aber die armen Täubchen? Denen muß natürlich geholfen werden....

    Wo kein Futter, da auch keine Tauben! So einfach ist das!
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  • Hoffmann-Voigt
    Es besteht ein kleiner, aber signifikannter Unterschied: Ratten (und auch Feldmäuse) sind Wildtiere, die nicht vom Menschen auf eine bestimmte Ernährung (bei Tauben rein auf Körner und Sämereien) gezüchtet wurden UND die defintiv auf den Lebensraum angepasst sind, Stadttauben sind - genetisch nachweisbar - Nachkommen von Zucht und Rassetauben mit Ursprung bei der Felsentaube. Anders als Wildtauben, die auch tierisches Eiweiß (Schnecken, Würmer, Insekten etc.) vertragen, bekommen Stadttauben durch die Fehlernährung mit Lebensmittelresten und dem Mangel an diesen gesunden Körnern, einen Fehlernährungs- und Hunger-Durchfall. Ebenso wird ihre Lebenserwartung drastisch verringert (von gesund 15 aug 2-3 Jahren!) und die kükensterblichkeit im ersten Jahr auf 90% und mehr - OHNE das sie die ANGEZÜCHTETE Brutfolge verringern oder auswandern können. Wildtauben verlegen ihren Standort an bessere Stellen, Stadttauben bleiben aber vom Menschen abhängig - dank jahrtausendelanger Zucht.
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  • Franken48
    Füttert ihnen Rinderfilets, zum Wohl der Tauben. Und die Grünen, sind dann auch zufrieden. Mein Gott haben wir Probleme.
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  • kraftchristian.lw@web.de
    Die Leute die es für notwendig halten die Tiere zu füttern sollen dies bei sich zu Hause tun auf der Fensterbank oder Balkon.
    Dann lassen die Tiere ihre Hinterlassenschaften auch dort.
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  • stotch
    Und in der ganzen Nachbarschaft! Spreche da aus eigener Erfahrung von einer alten Dame, die in ihren Blumenkästen Tauben anfütterte.
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  • Hoffmann-Voigt
    Nun, deshalb wollen wir von der Bürgerinitiative und der Stadttaubenhilfe ja ausreichend betreute Taubenschläge mit ausreichend artgerechtem Futter! die Tuaben wären aus den Strassen fast völlig verschwunden, sie blieben rund 80% des Tages im und an den Schlägen, der Kot ebenso. Die Population würde sanft durch Austausch frisch geleter eier gegen Attrappen kontrolliert, die Tiere würden gesund, der Kot sehr gut zu ensorgen - oder auch als hervorragender Dünger nutzbar! UND WIR WÜRDEN ENDLICH Verantwortung für das durch Menschen an den Tieren verursachte Leid übernehmen! Unterstützen SIE uns!
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  • Blum66
    Was interessieren den Verbote die Bürger in Deutschland. Ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt.
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  • tutschku@gubus.de
    Das Fütterungsverbot wird hier ganz einfach ignoriert. Es gibt an bestimmten Stellen in Wü morgens immer frisch ausgestreute Körner.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    wurde die Würzburger Situation von Taubenfreunden nicht immer als Vorbild für Schweinfurt genannt was das Taubenproblem betrifft?

    Und nun stellt sich heraus, dass in Würzburg ein Fütterungsgebot besteht während in Schweinfurt von einer Ein-Frau-Aktivistin in bester Boulevard-Manier eine Ausnahmeregelung erreicht wurde.

    Begründet wurde die Ausnahmeregelung ja zum Teil auch damit, dass es in SW keine betreuten Taubenschläge mit Vollfütterung geben würde.

    Scheinbar taugen die Taubenschläge auch nicht zur Verminderung der Taubenplage - bezogen auf die Einwohnerzahl scheint es in Würzburg mehr Stadttauben als in Schweinfurt zu geben.
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  • Hoffmann-Voigt
    In den Würzburger Taubenschlägen wurde nis zur Pandemie nur eine Minimalfütterung durchgeführt 2x in der Woche 25 je Taube, benötigt wird aber 40g Je Taube und je Tag!- die Folge: Die Tauben haben kaum in den Schlägen genistet und sich ihr Futter in den Strassen suchen müssen! So wird das natürlich nichts! auf das Betreiben der Bürgerinitiative "Mensch und Taube" Würzburg (kein Verein) wurde testweise nur im Rathhausschlag Vollfütterung eingeführt, was zu einer besseren akzeptanz DIESES Schlages führte und führt. Ddaher wurde dann - ebenfalls auf Betreiben der Bi - während der Pandemie in Quellenbach-Parkhausschlag ebenfalls mehr gefüttert. Tauben an den Türmen werden von der Stadt gar nicht gefüttert! So treibt man natürlich mitleidige Tierfreunde dazu, artgerecht aber notfallmässig zu füttern!
    OHNE genügend Schläge mit ausreichend artgerechter Fütterung UND Eieraustausch kann es kein funktionierendes Populationskontrollsystem geben!
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