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Gerbrunn
Hunde hetzten Reh: Polizei musste trächtiges Tier erschießen
In Gerbrunn sorgen erneut Hunde, die ohne Kontrolle wildern, für Aufregung: Entsetzte Anwohner sprechen von sieben Fällen in einem Jahr.
Eines der Rehe in Gerbrunn, die von wildernden Hunden gerissen wurden.
Foto: Gemeinde Gerbrunn | Eines der Rehe in Gerbrunn, die von wildernden Hunden gerissen wurden.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:08 Uhr

Ein wildernder Hund verdarb am Tag nach Weihnachten Passanten in Gerbrunn (Lkr. Würzburg) die Freude. Er jagte einem Reh hinterher und verbiss sich in das Tier. Er verletzte es so schwer, dass es von der Polizei von seinem Leiden erlöst werden musste.

Bei der panischen Flucht im Zaun verfangen

Eine Anwohnerin schilderte der Gerbrunner Gemeinderätin Isabel Thenhart den Fall, der auf Facebook dann große Beachtung fand: Sie sprach sogar von zwei Hunden, die oberhalb des Allesgrundweges hinter dem Reh herhetzten. Das Tier habe sich bei der panischen Flucht in einem Zaun verfangen, die Hunde hätten dann ihre Zähne in die Beine des Rehs geschlagen. "Die Verletzungen waren so massiv, dass das Tier gemäß des Tierschutzgesetzes von seinen Leiden erlöst werden musste", heißt es dort.

Die Hundehalter sind unbekannt. Zwei Anwohnerinnen informierten Anwohner und die Polizei. Die Beamten erschossen das schwer verletzte Tier. Der Jagdpächter stellte anschließend fest, dass das Reh mit zwei Babys trächtig gewesen war.

Kein Einzelfall

Nach Angaben der Gemeinderätin sei die Wilderei der Hunde kein Einzelfall. Insgesamt seien 2019 bereits sieben Rehe in diesem Bereich auf diese Art und Weise zur Strecke gebracht worden. Dies sei nicht nur ein Verstoß gegen den Tierschutz, sondern eine Straftat der Jagdwilderei.

Die Polizeiinspektion Würzburg-Land bestätigte im Kern den Vorfall. Die Polizisten hätten das Tier erschießen müssen und den zuständigen Jäger verständigt. Außerdem wurden vor allem die Diensthundeführer sensibilisiert, Nachforschungen anzustellen.

Gemeinde appellierte schon im Juli an Hundebesitzer

Tatsächlich sorgt das Thema in der Gemeinde vor den Toren Würzburgs seit Monaten für Ärger. Schon im Juli hatte sich Bürgermeister Stefan Wolfshörndl veranlasst gesehen, sich wegen der wildernden Hunde an die Öffentlichkeit zu wenden: Binnen weniger Wochen seien zwei Rehböcke von Hunden gejagt und gebissen worden. Einer davon sei "elendig zu Grunde gegangen".

Die Gemeinde Gerbrunn hat sich mit einem dringenden Appell an die Hundebesitzer gewandt. Sie rief dazu auf, ihre Tiere nur dann freilaufen zu lassen, wenn sie "unter Kontrolle" des Halters stehen und "nicht ihrem Jagdtrieb folgen". Außerdem weist die Gemeinde auf ihrer Facebook-Seite darauf hin, dass wildernde Hunde nach bayerischem Jadgrecht durch Jagdaufseher erschossen werden können. "Wildernde Hunde zu dulden ist weder Spaß noch ein Kavaliersdelikt!"

Deutliche Worte des Jägers

Jagdpächter Rolf Müller betonte: Hundehalter hätten dafür zu sorgen, dass ihr Hund nicht wildert. "Wenn ein Hund einmal ein Wild gerissen hat, wird er das immer wieder versuchen", sagte er damals.

Zur Selbstjustiz dürfen Jäger aber nicht ohne weiteres greifen, wie ein Fall aus Augsburg zeigt. Dort hatte ein Jäger zwei Hunde erschossen, die ohne Aufsicht dem Wild nachgestellt hatten. Das kostete ihn Anfang Dezember viel Geld: Er wurde vom Gericht zur Zahlung von 4500 Euro verurteilt.

 
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  • M. H.
    Wir haben einen Hinweis zu Ihrem Kommentar: Gibt es zu Ihrer Behauptung einen konkreten Fall aus der Region, über den wir nur in einer Randnotiz berichtet haben?
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  • H. A.
    Solche Bilder und Informationen sollte man den Gericht auf den Tisch werfen das den Jäger in Augsburg verurteilt hat, eventuell kommt dann bei denen die Erleuchtung das auch ein Wildtier ein recht auf Leben hat und nicht nur der Mensch oder das ach so harmlose Haustier.
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  • W. S.
    Wenn ich überlege wieviele trächtige Kühe bewusst geschlachtet werden, nur regt sich da fast keiner auf. Da sterben auch die Kälber auf grausame Weise. Sicher kann man das Verhalten der Hunde nicht gut heißen, aber was ist jetzt schlimmer?
    Übrigens haben auch schon Jäger trächtige Rehe geschossen, das erzählen sie halt nicht, klar.
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  • A. H.
    Selbst wenn das vorkommen SOLLTE (was ich nicht glaube): was wolle se denn jetz damit entschuldigen, etwa diese Köter?
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    „Startklar“
    ………tut‘s schon weh????
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  • T. R.
    Hallo Starkklar
    Haben Sie Beweise für ihre Behauptung, dass Jäger trächtige Rehe schießen?
    Dann nennen Sie die Betroffenen und legen Beweise vor. Dies ist ein Schonzeitvergehen und somit eine Straftat!
    Oder ist das nur so eine Anschuldigung nach dem Motto: Wenn man genug mit Dreck wirft, wird schon was kleben bleiben.
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  • C. L.
    Schlimm, dass manche Hundehalter ihre Hunde nicht im Griff haben. Zu den rehverletzt Machern gehören: Jäger, die nicht richtig treffen, Autos, und zu Letzt Hunde.
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  • A. H.
    Der Wolf schlägt Beute, weil er Hunger hat und Leben muss. Des sog." weisen Über-Affen" degenerierter satter Köter tötet manchmal sinnlos - womöglich noch zur "Erbauung" seines - wie er meint -"Herren"......
    Da is mir der Wolf doch schon wesentlich lieber......
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  • U. K.
    @glaubt-nicht-alles ...
    ich denke , dass da niedliche Stubentiger ("Katzekrüppel") viel mehr andere Tiere aus Jagdtrieb töten und die "Beute" dann dem Besitzer vor die Türe legen und nicht mal ansatzweise fressen.
    Und auch die sind von den Besitzern satt gefüttert und töten somit aus Spaß und "spielen" sogar noch mit den armen Opfern vorher!
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  • A. H.
    o.k., Katzen sind ein Thema für sich.......
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  • S. T.
    Letztendlich ist in fast jedem Hund ein Jagdtrieb verblieben. Auch bei bester Erziehung kann es dann passieren, dass der Hund über die Schwelle geht, in der er noch rückrufbar ist. Ist der Hund im Jagdmodus geht meist nichts mehr. Deshalb , dort wo Wild ist , an die Schleppleine und gut ist.
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  • R. B.
    Ich habe schon zu Tode gehetzte Rehe im Zaun, auf`s Jämmerlichste verreckt, gesehen. Rehe, denen von Hunden das Ungeborene Kitz aus dem Bauch heraus gerissen wurde. Aber es ist nicht die Schuld der Hunde, die Idioten sind immer am Anfang der Leine.
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  • R. B.
    Es gibt sie immer noch diese "Hundehalter", die ihre Hunde nicht ansatzweise im Griff haben oder auch nicht haben wollen. Aber was passiert denn schon wenn man den Hund ermittelt, welcher ein Reh zu Tode gehetzt hat? Nichts! Eine Verwarung seitens der Behörden, und das war`s. Bis diese Schnarchzapfen in diesem Land tätig werden, da muss doch viel mehr passieren. In diesem Deutschland benötigt man für jeden Schei...... eine Prüfung, ein Zeugnis, eine Berechtigungsnachweis und weiß Gott was alles. Nur für Kinder und Tiere brauchts keine Eignungsprüfung - davon darf sich jeder Trottel so viele halten wie er möchte.
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  • G. J.
    Albatros, treffender Kommentar. Man sollte solche sogenannte "Hundehalter" vor den Kadi stellen und hart bestrafen und ihnen auch die Eigung zu halten von Hunden entziehen! Aber armes, sehr armes Deutschland.
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  • M. Z.
    Bevor man über das ach so arme Deutschland lamentiert, sollte man vielleicht mal den Bericht durchlesen. Da steht u.A. was zum Thema "Jagdwilderei".

    Aber bevor man jemanden "vor den Kadi stellen" kann, muß man ihn erst mal kennen.
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  • W. K.
    @ Albatros:
    Sie sollten mal ihre Einstellung zu Kindern überdenken! Diese sind es, die in der Regel Ihre Altersversorgug erwirtschaften müssen.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    …da muß man „albatros“uneingeschränkt recht geben!!Sie sollten für ihre Altersvorsorge mal schön Ihre Hände selber wackeln lassen!!!
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  • T. M.
    @lausbua
    Hier mal zur Info wie das mit der Altersvorsorge funktioniert:
    https://www.rente.com/gesetzliche-rentenversicherung/generationenvertrag/
    Wenn ich planmäßig in Rente gehe habe ich 50 Jahre beitragspflichtig gearbeitet und entsprechend Beiträge abführen müssen! Sehr gerne hätte ich diese Beiträge in eine freiwillige Altersvorsorge gezahlt, da hätte ich erstens eine gute Rente und zweitens meine Beiträge für mich bezahlt! Damit wären solche Kommentare wie Ihrer sowieso sinnfrei!
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  • U. S.
    @lausbua

    Sie gehen offenbar davon aus, dass jedes Kind einen Beitrag zu Ihrer (künftigen) Rente leistet. Wenn Sie sich da mal nicht irren....
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