Fränkische Comedians und Kabarettisten haben gemeinsam einen digitalen Adventskalender auf die Beine gestellt. Die Spaßexperten möchten damit fröhliche Stimmung in der Vorweihnachtszeit verbreiten und dafür sorgen, dass den Fans in Lockdown-Zeiten das Lachen nicht vergeht. Die Idee dazu hatte der Nürnberger Kabarettist Oliver Tissot, vielen aus der TV-Sendung "Fastnacht in Franken" gut bekannt. "Es ist Hilfe zur Selbsthilfe für uns gebeutelte Künstler", sagt Tissot. Die Künstler würden unter den Folgen der Lockdown-Beschränkungen sehr leiden.
Düstere Perspektiven für 2021
Die Theater sind bis mindestens 20. Dezember geschlossen, auch andere Auftrittsmöglichkeiten sind derzeit verboten. Und auch im kommenden Jahr entfallen Faschingsveranstaltungen wie Prunksitzungen. "In diesen Zeiten sind wir froh um jede Einnahmequelle", sagt Tissot. Denn auch für das Jahr 2021 seien die Perspektiven für die Kulturszene düster. "Bis zum Sommer habe ich noch keine einzige Anfragen für einen Live-Auftritt." Einige Künstler hätten ihre Veranstaltungen bereits auf das Jahr 2022 verschoben, so Tissot.
Auftritte seien eigentlich das A und O in dieser Branche: "Humor zu produzieren gelingt am Besten live." Man merke an der Reaktion des Publikums, ob ein Witz ankomme oder eben nicht. Außerdem stecke Lachen an. "Digitale Formate sind in unserer Branche eher schwierig", sagt der Nürnberger. ER selbst will dennoch im Frühjahr versuchen, ein digitales Comedy Festival auf die Beine zu stellen.
Es fehlen Einnahmequellen
"Ich wünsche mir, dass die Politik die Corona-Situation im nächsten Jahr einigermaßen in den Griff bekommt", sagt Matthias Walz, Kabarettist aus Karlstadt (Lkr. Main-Spessart), der beim Humor-Adventskalender mitwirkte. "Uns Künstlern fehlen Einnahmequellen, aber auch langfristig Perspektiven", so Walz. Die Veranstaltungsbranche müsse in der Politik mehr Beachtung finden.
Der digitale Humor-Adventskalender, an dem Solokünstler und Ensembles aus ganz Franken mitwirken, bietet insgesamt über zwei Stunden Programm. Beschwingte Kleinkunst und Spaß ins Wohnzimmer bringen zum Beispiel Michl Müller, Sebastian Reich, Viva Voce, Volker Heißmann, Martin Rassau, Lizzy Aumeier, Ines Procter, TBC, Klaus Karl-Kraus, Norbert Neugirg von der Altneihauser Feierwehrkapell'n oder Otti Schmelzer.
Jeden Tag öffnet sich bis zum Zweiten Weihnachtsfeiertag virtuell ein Türchen mit lustigem Inhalt. Während andere Adventskalender bis Heiligabend gehen, gibt es hier zwei Tage sozusagen noch dazu. Die einzelnen Künstlerbeiträge sind immer erst am jeweiligen Datum freigeschalten, danach aber dann beliebig oft abrufbar. "So ist gute Unterhaltung trotz Corona garantiert", sagt Tissot.
Zu finden ist der Spaß-Adventskalender unter www.Humor-Adventskalender.de. Preis: 25 Euro, bezahlt werden kann nur mit Kreditkarte. Der Humor-Adventskalender kann auch verschenkt werden - beim Kauf einfach weitere Namen und die jeweiligen E-Mail-Adressen eingeben. Die Beschenkten bekommen dann die Zugangsdaten.