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Höchberg
Höchberger Fake-Haus bringt Familie um viel Geld: Immer wieder taucht ein und dasselbe Haus in falschen Immoanzeigen auf
Böse Überraschung bei der Hausbesichtigung im Landkreis Würzburg: Das Haus, für das eine Familie bereits angezahlt hatte, stand gar nicht zum Verkauf. Und das nicht zum ersten Mal.
Der hart umkämpfte Immobilienmarkt treibt immer neue Blüten. Jetzt wurde eine Familie aus dem Landkreis Würzburg um eine hohe vierstellige Summe betrogen. Unser Bild ist ein Symbolbild und zeigt nicht das betreffende Haus.
Foto: Armin Weigel/dpa | Der hart umkämpfte Immobilienmarkt treibt immer neue Blüten. Jetzt wurde eine Familie aus dem Landkreis Würzburg um eine hohe vierstellige Summe betrogen.
Lara Meißner
 |  aktualisiert: 19.09.2024 02:38 Uhr

Der hart umkämpfte Immobilienmarkt in und um Würzburg treibt immer neue Blüten - und ruft zunehmend Betrüger auf den Plan, die mit Fake-Anzeigen auf Immobilienportalen Geld erschwindeln. So verlor kürzlich eine Familie aus dem Landkreis Würzburg laut Polizeibericht eine hohe vierstellige Summe, als sie auf eine Betrugsanzeige zum angeblichen Verkauf eines Reihenhauses in Höchberg hereinfiel. 

Wegen der angeblich so hohen Nachfrage sollte der Familienvater eine Anzahlung leisten

Ende August waren die Landkreisbewohner auf einer Immobilienplattform auf ein dort inseriertes Reihenhaus in der Kister Straße in Höchberg aufmerksam geworden, heißt es in der Polizeimeldung. Der angegebene Kaufpreis lag bei 375.000 Euro. Die angebliche Maklerin erzählte dem Familienvater am Telefon von der angeblich so hohen Nachfrage, bot ihm aber gleichzeitig ein Vorkaufsrecht gegen eine Geldzahlung an. In der Folge überwies der Familienvater mehrfach Geld an eine ausländische Kontoverbindung. Insgesamt hat die Familie einen hohen vierstelligen Betrag gezahlt, heißt es seitens der Polizei.

Die falsche Maklerin hielt Kontakt zu den Interessenten und vereinbarte schließlich einen Besichtigungstermin für Anfang September. Als der Familienvater wenige Tage später mit seiner Familie vor dem Haus stand, öffnete eine Frau die Tür - jedoch nicht die Maklerin, sondern die aktuelle rechtmäßige Eigentümerin der Immobilie. Von dieser musste die Familie erfahren, dass das Haus nicht zum Verkauf steht und sie von Betrügern getäuscht wurden.

Die rechtmäßige Besitzerin des Hauses musste schon oft den Betrug aufklären

Im weiteren Verlauf wurde bekannt, dass die Bewohnerin das Haus selbst vor einigen Jahren über ein Immobilien-Portal gekauft hatte. Seitdem wurde das Objekt bereits mehrfach auf Online-Plattformen von Betrügern zum Verkauf angeboten - und immer wieder war sie es, die den enttäuschten Kaufinteressanten an ihrer eigenen Haustür sagen musste, dass sie betrogen wurden.

Die Masche ist laut Polizeibericht bekannt: "Die häufig aus dem Ausland agierenden Täter gehen geschickt vor, um potentielle Opfer zu täuschen. So werden Objekte, die bereits in der Vergangenheit auf einschlägigen Online-Portalen eingestellt waren, erneut durch die Betrüger inseriert", erklären die Beamten. "Teilweise werden aber auch komplett gefälschte Anzeigen mit aussagekräftigem Bildmaterial erstellt. In der Folge geben sich die Täter gegenüber Interessenten telefonisch als mutmaßliche Eigentümer oder Makler aus und berichten von einem bereits bestehenden hohen Kaufinteresse am Objekt." Um ein Vorkaufsrecht zu erhalten, sollen Interessenten dann Anzahlungen tätigen. "Nachdem es dann zur Zahlung kommt, verschwinden die Inserate von den Plattformen, die mutmaßlichen Anbieter sind nicht mehr erreichbar und im Einzelfall vereinbarte Besichtigungstermine verlaufen im Sande", so die Polizei. 

Diese Hinweise sollten daher bei der Immobiliensuche beachtet werden

Ihrer Pressemitteilung hat die Polizei auch einige Hinweise beigefügt, die bei der Suche nach Immobilien im Netz beachtet werden sollten: 

  • Überprüfen Sie im Zweifel die Seriosität eines Maklers: In Deutschland benötigen Makler einen Maklerschein, auch ein vollständiges Impressum und weitere Wohnungsangebote auf der Internetseite des Maklers sind ein Hinweis auf Vertrauenswürdigkeit.
  • Leisten Sie niemals Vorkasse: Zahlen Sie erst, wenn Sie die Wohnung gesehen haben und einen Mietvertrag unterschrieben haben.
  • Werden Sie misstrauisch bei niedrigen Preisen oder Nebenkosten für inserierte Wohnungen und Häuser.
  • Achten Sie darauf, dass ein Vermieter, Verwalter oder Makler selbst bei der Wohnungsbesichtigung vor Ort ist

Außerdem nennt die Polizei einige Merkmale, bei denen man auf der Suche nach dem Eigenheim stutzig werden sollte:

  • Aufforderung zur Geldüberweisung vor eigentlicher Besichtigung
  • Forderung von Überweisung mittels Bargeldtransferdiensten
  • Forderung von Überweisung an ausländische Bankverbindungen
  • Zu geringe Nebenkosten
  • Miet-/ Kaufpreis passt nicht zur Wohngegend/Ausstattung
  • Immobilie passt nicht zur Wohngegend
  • Fotos wie aus einem Katalog
  • Ungewöhnlich viel moderne Ausstattung
  • Fehlende Kontaktdaten
  • Kontakt auf Deutsch kaum möglich
  • Aufforderung eine Kopie des Personalausweises zuzusenden
 
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Kommentare
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  • Michael Appel
    Da muss man aber schon arg gutgläubig sein und eine Anzahlung machen ohne eine Hausbesichtigung gemacht zu haben.
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