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Würzburg
Sonnenstich oder Hitzschlag: Wann sollte man den Notruf wählen?
Mit zunehmender Hitze kann der Körper an seine Grenzen kommen. Warum ist Hitze gefährlich? Wie erkennt man einen Hitzschlag? Welche Personengruppe muss besonders aufpassen?
Hitze kann für bestimmte Personen richtig gefährlich werden. Derzeit haben die Rettungskräfte in Unterfranken wetterbedingt viel zu tun (Symbolfoto).
Foto: Boris Roessler, dpa | Hitze kann für bestimmte Personen richtig gefährlich werden. Derzeit haben die Rettungskräfte in Unterfranken wetterbedingt viel zu tun (Symbolfoto).
Claudia Kneifel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:53 Uhr

Bayern befindet sich derzeit mitten in einer Hitzewelle mit Temperaturen über 35 Grad und Tropennächten, die kaum Abkühlung bringen. Hitzegeplagten Menschen bleibt im Moment nur wenig Zeit zum Durchatmen: Noch bis weit in die kommende Woche hinein ist keine Abkühlung in Sicht, sagt Guido Wolz, Meteorloge beim Deutschen Wetterdienst in München. Doch nicht für jeden ist Hitze angenehm. Für manche Menschen kann Hitze sogar zur Gefahr werden. 

Die Rettungskräfte haben auch in Unterfranken deshalb deutlich mehr zu tun, bestätigt Michael Neis, stellvertretender Leiter der Integrierten Leitstelle in Würzburg. Die Rettungskräfte versorgen vor allem Patienten mit Kreislaufproblemen. Doch wie gefährlich kann Hitze sein? Wie erkennt man einen Hitzschlag? Und wann sollte man den Notruf wählen? 

Was passiert bei Hitze im Körper?

Bei Hitze kann das körpereigene Kühlsystem überlastet werden, so das Umweltbundesamt . Als Folge von Hitzebelastung können bei empfindlichen Personen Kreislaufprobleme auftreten. "Typische Symptome sind Kopfschmerzen, Erschöpfung und Benommenheit", so die Behörde. Ältere Menschen und Personen mit chronischen Vorerkrankungen sind von diesen Symptomen besonders oft betroffen. Und: Für manche Personen kann Hitze mitunter lebensbedrohlich werden.

Wer ist besonders gefährdet?

Gerade ältere Menschen, aber auch Säuglinge und Kleinkinder sind gefährdet, da sie die Hitze oder einen Flüssigkeitsmangel nicht immer wahrnehmen. Das Durstgefühl nimmt mit dem Alter ab - dazu kommen möglicherweise Vorerkrankungen. Bei hohen Temperaturen verliere der Körper durch Schwitzen deutlich mehr Flüssigkeit und damit auch Salze wie Elektrolyte. "Alle Menschen, besonders Ältere sollten in diesem Zusammenhang auf eine ausreichende Trinkmenge achten. Gegebenenfalls kann es notwendig sein in Absprache mit dem betreuenden Hausarzt auch die Dosis von Blutdruckmedikamenten anzupassen", sagt Irmgard Stöcker von der Abteilung Kommunikation am Klinikum Würzburg Mitte. 

Sind in Unterfranken bereits Menschen wegen Hitze in klinischer Behandlung?

"Im Klinikum Würzburg Mitte wurden keine Patienten alleine aufgrund von hitzespezifischen Schäden versorgt", sagt Irmgard Stöcker von der Unternehmenskommunikation. Wohl aber sorge die Hitze gerade bei älteren Patienten mit Vorerkrankung zu einer Verschärfung der Grunderkrankung. "Kreislaufprobleme können die Folge sein", sagt Stöcker. 

Auch an der Uniklinik Würzburg gibt es aktuell keine Häufung von direkten Hitzeopfern in der Notaufnahme. "Es ist allerdings so, dass die Patienten, die wegen einer anderen Erkrankung kommen, dann oft noch zusätzlich geschwächt sind", sagt Pressesprecher Stefan Dreising. "Wir erwarten allerdings in den kommenden Tagen regelmäßig Patienten aufgrund der anhaltenden Hitze." Wichtig sei, ausreichend zu trinken und direkte Sonneneinwirkung zu vermeiden.

Wie erkennt man einen Sonnenstich?

"Zu den Anzeichen eines Sonnenstichs gehören Unruhe, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, ein hochroter heißer Kopf, Bewusstseinsstörungen und ein steifer Nacken", sagt Michael Neis von der  Integrierten Leitstelle Würzburg. Betroffene sollten an einen schattigen, gut belüfteten Ort gebracht und mit erhöhtem Kopf gelagert werden. Zusätzlich helfe es, den Körper mit feuchten, kalten Tüchern zu kühlen. Die Körpertemperatur ist in der Regel normal.

Wie erkennt man einen Hitzschlag?

"Weitaus gefährlicher ist ein Hitzschlag", sagt Neis. Bei diesem lebensbedrohlichen Notfall könne die Körpertemperatur der Person auf bis zu 41 Grad Celsius ansteigen. Betroffene machten häufig auch einen verwirrten Eindruck, klagten über Kopfschmerzen, Übelkeit oder würden bewusstlos werden. "Bei Bewusstlosigkeit sollte man die Person in die stabile Seitenlage bringen und bei diesen schweren Symptomen den Notruf 112 wählen", sagt er.

 
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