
Nach den vergangenen heißen und trockenen Tagen herrscht in Unterfranken eine teils hohe Waldbrandgefahr. Davor warnt die Regierung von Unterfranken und hat für das Wochenende Flugzeuge zur Luftbeobachtung eingesetzt.
Am Sonntag meldete der Deutsche Wetterdienst über seinen Waldbrandindex für manche Gegenden Unterfrankens Stufe 4 von 5 – also eine "hohe Waldbrandgefahr". Bei Warnstufe 4 sollten in Waldgebieten Straßen und Wege nicht verlassen werden, die Forstbehörde darf Parkplätze und touristische Einrichtungen im Wald sperren.
Überall in Unterfranken mittlere oder hohe Waldbrandgefahr
Die Stufe 4 galt am Sonntag in Unterfranken für die DWD-Wetterstationen Ostheim vor der Rhön, Bad Königshofen (beide Lkr. Rhön-Grabfeld), Schonungen (Lkr. Schweinfurt), Arnstein (Lkr. Main-Spessart), Kahl am Main (Lkr. Aschaffenburg) und Röllbach (Lkr. Miltenberg). Überall sonst in der Region bestand eine "mittlere Gefahr".
Wegen des schönen Wetters und der Sommerferien rechnete die Regierung mit vielen Ausflüglern in Wald und Flur. Sie appelliert an die Bevölkerung, in Waldgebieten äußerst vorsichtig zu sein und keinesfalls mit offenem Feuer zu hantieren oder zu rauchen. Funken oder Zigarettenkippen können Gras, Nadelstreu oder Zweige entzünden und Brände auslösen. Auch Glassplitter können gefährlich werden.
In weiten Teilen Unterfranken bestand am Wochenende auch eine hohe Gefahr nach dem Grasland-Feuerindex. Er beschreibt die Brandgefahr von offenem Gelände mit abgestorbenem Wildgras ohne grünen Unterwuchs und ohne Schatten.
Die Kleinflugzeuge zur vorbeugenden Beobachtung aus der Luft waren in den Nachmittagsstunden unterwegs – dann ist die Brandgefahr am größten. Laut Regierung flogen sie über den ganzen Regierungsbezirk, und zwar auf zwei Routen: Bei der "Westroute" starteten die Beobachtungsflugzeuge von den Flugplätzen Mainbullau (Miltenberg) und Hettstadt (Lkr. Würzburg) aus. Bei der "Ostroute" werden die Flugplätze Schweinfurt-Süd und Haßfurt genutzt.
Luftbeobachter halten nicht nur nach Bränden Ausschau
Den Katastrophenschutzbehörden stehen in Unterfranken 38 ausgebildete Luftbeobachter und 36 besonders geschulte Piloten mit 16 Flugzeugen für die Luftbeobachtung zur Verfügung. Die eingesetzten Kräfte sollten am Wochenende nicht nur auf mögliche Brände achten, sondern auch auf Auffälligkeiten in Sachen Borkenkäferbefall und die Verkehrssituation.
Zu Wochenbeginn erwartet der Deutsche Wetterdienst überall in Bayern wieder eine geringere Waldbrandgefahr und vereinzelte Gewitter auch in Nordbayern.