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Rottendorf
Helga und Werner Dürr sind die guten Seelen des TSV
Ohne sie würde dem TSV Rottendorf etwas fehlen: Das Ehepaar Dürr kümmert sich längst nicht mehr nur um Busse, Kuchen oder die Wäsche. Was ihre Leidenschaft ausmacht.
Bei der Verleihung des Preises für 'Gute Seelen' (von links): Torsten Schleicher (Redaktionsleiter Würzburg der Main-Post), die Preisträger Helga und Werner Dürr, Burkard Losert (BLSV).
Foto: Patty Varasano | Bei der Verleihung des Preises für "Gute Seelen" (von links): Torsten Schleicher (Redaktionsleiter Würzburg der Main-Post), die Preisträger Helga und Werner Dürr, Burkard Losert (BLSV).
Christian Ammon
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:02 Uhr

Beide würden das nicht von sich behaupten: Ohne Helga und Werner Dürr hätte jedoch die Fußball-Abteilung des TSV Rottendorf einen schweren Stand. Dass die Rottendorfer Fußballer ganz ohne Spielgemeinschaften auskommen, ist nicht zuletzt ihr Verdienst. Beinahe täglich sind sie am Sportplatz am Grasholz anzutreffen. Die Ehrung als "Gute Seelen im Verein" haben beide zweifelsohne verdient. "Na ja, wir sind schon etwas fußballverrückt", gestehen beide. "Ohne Herzblut ging das natürlich nicht."

Für Werner Dürr war der eigene Sohn ausschlaggebend, um Verantwortung im Verein zu übernehmen. Da es 1988 noch keine F-Jugend gab, hat der heute 64-Jährige sie kurzerhand gegründet und damit für die Jüngeren die Schüler- und Jugendarbeit im TSV ins Leben gerufen. Als Trainer und Abteilungsleiter hat er in den folgenden Jahren zahlreichen Jahrgängen in unterschiedlichen Jugendklassen das Kicken beigebracht. Heute spielen 180 Kinder und Jugendliche in den Jugendteams. Außerdem war er von 1969 bis 2007 als Schiedsrichter unterwegs.

Garage als Verkaufsraum

Heute leitet er den Wirtschaftsbetrieb des Sportheims, das der Verein vor etwa zehn Jahren gebaut hat. "Das hat uns die Arbeit ganz erheblich erleichtert", erzählt Werner Dürr, der - inzwischen pensioniert - auch in seinem Beruf als Gießer ganze Arbeit leisten musste. Davor hatten sie die Garage zum Verkaufsraum umfunktioniert. Auch ansonsten mussten sie viel improvisieren. Die Spieler mussten nach dem Spiel zum Duschen in den Ort zur Halle. Für Werner Dürr war das ehrenamtliche Engagement ein wichtiger Ausgleich zur Arbeit.

Koordinierung der Kleinbusse

Zu den Aufgaben von ihm gehören außerdem auch die Getränke, mit denen er die anderen Abteilungen versorgt. "Alle wissen, wen sie ansprechen müssen und sparen sich damit viel Zeit", erzählt er. Nicht zuletzt koordiniert er den Einsatz der drei Kleinbusse. Bei insgesamt neun Abteilungen ist dies keine einfache Aufgabe. Außerdem sorgt er dafür, dass die Busse stets fahrbereit sind, kümmert sich um die Reparaturen und den Tüv. Wenn es einmal Schwierigkeiten gibt, ist klar, wer hilft: "der Werner". Auch als neulich an einem Sonntagabend die Schiebetür eines Busses geklemmt hat, ist er kurzerhand ins Auto und hat das Problem gelöst. Besonders gefragt ist seine Unterstützung auch bei den Turnieren. Etwa jeden Monat richtet der TSV eines aus: "Das sind die Höhepunkt im Vereinsleben, da soll natürlich alles klappen."

Ein starkes Duo

So kennen sie Spieler und Zuschauer: Helga und Werner Dürr sind die guten Seelen des TSV.
Foto: Ammon | So kennen sie Spieler und Zuschauer: Helga und Werner Dürr sind die guten Seelen des TSV.

Ohne sein Frau Helga wäre sein Einsatz jedoch kaum vorstellbar. Die 62-Jährige ist weitaus mehr als nur die "rechte Hand". Gemeinsam bilden sie ein Duo, das den Betrieb bei den Spielen und den Trainingstagen am Laufen hält. Ihr Motto ist das einer erfolgreichen Mannschaft: "Gemeinsam sind wir stark." An den Spieltagen sind sie schon um acht Uhr am Sportplatz, stellen die Tische auf, ordnen die Trikots. Dann stehen sie hinter dem Verkaufstresen. Bei durchschnittlich 200 Zuschauern gibt es einiges zu tun. Werner kümmert sich als "Grillmeister" um die hungrigen Mägen von Zuschauern und Spielern. Seine Frau backt regelmäßig Kuchen, die sie verkauft. Der Vereinsschatzmeister kann sich freuen.

Aktive Tischtennis-Spielerin

Auch übernimmt sie eine im Fußball unverzichtbare Aufgabe, sie wäscht die Trikots. Nicht immer ist dies ein Vergnügen. "Gerade wenn die Kicker ein Spiel verloren haben, gibt es natürlich gehörig Frust", erzählt sie. "Da wird die Wäsche auch schon einmal in die Ecke geknallt." Die sportliche Leidenschaft von Helga Dürr ist das Tischtennis. Seit 1972 ist sie aktive Spielerin. Lange Jahre war sie Jugendleiterin und Betreuerin in der Abteilung sowie 30 Jahre Pressewartin im Kreis. Dennoch bleibt ihr Zeit, für den Ort als Gemeinderätin Verantwortung zu übernehmen.

Aber was ist, wenn mal kein Fußball gespielt wird? Auch dann wird es beiden nicht langweilig: Ein Enkel ist vor Ort, ein weiterer bei Nürnberg. So erklärt sich das Tütchen mit Kastanien, das Helga Dürr noch kurz vor ihrem Interview gesammelt hat. Sie sind zum Männchen-Basteln vorgesehen. "Die Kleinen wollen doch auch etwas geboten bekommen", erzählt sie.

 
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