Es ist ein Weihnachtsgeschenk, über das sich sehr viele Bürger im "Städtle" freuen: Auf den Tag genau 14 Monate nach dem Spatenstich hat Oberbürgermeister Christian Schuchardt am Mittwoch den neu gestalteten Heidingsfelder Rathausplatz seiner Bestimmung übergeben.
Bei der Eröffnung war nicht wirklich zu erkennen, wie der Platz im Herzen des Heidingsfelder Altorts nach der Neugestaltung inklusive Sanierung der Brücke über den Heigelsbach tatsächlich aussieht: Rund 350 Menschen bevölkerten den Rathausplatz und nahmen am Festakt teil, bei dem durch Kinder der Walther-Grundschule und vom Kindergarten St. Paul auch ein neuer Spielpunkt eingeweiht wurde.
"Die Qualität des Stadtraums hat sich sichtbar erhöht", betonte der OB und erläuterte, dass der Weg bis dahin kein einfacher war. Vor allem die Sanierung des Brückenbauwerks war "eine schwierige Aufgabe mit hohem Unfallrisiko", so Schuchardt. Etwa 60 000 Pflastersteine aus Granit mit einem Gesamtgewicht von 660 Tonnen wurden verlegt, eine mittelgroße Ulme gepflanzt, der historische Brunnen ist an seinen Ursprungsort am Rathausplatz zurückgekehrt. Die geplanten Sitzbänke und Abstellbügel für Fahrräder fehlen noch, auch eine abschließende Asphaltdecke am östlichen Ende muss noch aufgetragen werden.
2,3 Millionen Euro hat das Projekt insgesamt gekostet, davon kamen 1,3 Millionen Euro als Förderung vom Freistaat Bayern, nachdem unter intensiver Mitarbeit der Bürger ein Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) für das Städtle erstellt worden war. Schuchardts Dank ging nicht nur an die Planer und ausführenden Firmen, sondern auch an alle Geschäftsleute und und Ladeninhaber, die unter der Baumaßnahme im engen Ortskern zu leiden hatten: "Wir haben diese Aufgabe gemeinsam gestemmt und zu einem guten Ergebnis geführt."
Weil das von ersten Bestrebungen Ende der 1970er Jahre bis zur Fertigstellung rund vier Jahrzehnte gedauert hat, konnten es sich die Narren der Fasenachtsgilde Giemaul nicht verkneifen, auf ihren aktuellen Sessionsorden den Rathausplatz im früheren Zustand abzubilden und darunter "Nach 40 Jahr' – ein Traum wird wahr" zu schreiben.
Auch Stefan Rettner, Vorsitzender der Bürgervereinigung Heidingsfeld und damit Sprecher von 45 Vereinen im Stadtteil, erinnerte bei seiner Danksagung an die lange Wartezeit. "1978 gab es die ersten Anläufe, und 1979 hat zum ersten Mal ein Planungsbüro aus Darmstadt gesagt, was man hier alles machen könnte", berichtete Rettner.
Die Heidingsfelder haben ihren Rathausplatz übrigens schon längst in Besitz genommen: Am 11. November beim Start in die vierte Jahreszeit mit den Narren und ihrem Giemaul-Paar, und am 1. Dezember mit der Eröffnung des Krippenwegs durch die Bauhütte Alt-Heidingsfeld. Eine Bitte hatte Rettner am Ende: "Das ist kein Parkplatz, sondern ein Platz mit Aufenthaltsqualität. Wenn das nicht funktioniert, werden wir Poller setzen."
Zur Straba: wurde die nicht wegen Lärmbelästigung nicht mehr eingesetzt? Scheint wohl so dass in der Gegend mehrere Leute wohnen die gegen Lärm sind, siehe Dallenberg. Dafür fahren ja jetzt die sauberen Euro 6 Busse der WVV durchs Städtle. 😉😉😉
Innerhalb von Städten sind es nämlich teilweise deutlich über 20 Prozent - Beispiel München: Knapp 25 Prozent der städtischen Flächen sind Verkehrswege.