
Für die teils in die Jahre gekommene regionale Schieneninfrastruktur in Bayern stehen nach Beschluss der Regierung bis 2029 weitere 436 Millionen Euro zur Verfügung. Mittel aus dem Förderprogramm fließen in einzelne Großprojekte, aber vor allem in kleinere Maßnahmen auf Nebenstrecken. „Wir denken vom Fahrgast her und haben uns deswegen gefragt, mit welchen Neu- und Umbaumaßnahmen wir die Nahverkehrsverbindungen verbessern, stabiler und attraktiver machen können“, so Kerstin Schreyer, Bayerische Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr.
Auch das Projekt für den Neubau am alten Bahnhof in Heidingsfeld-Ost werde von den Förderungen profitieren. "In diesem Programm sind aktuell rund 8,9 Millionen Euro für das Projekt reserviert", teilte das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr auf Anfrage dieser Redaktion mit. Dieser Betrag könne sich auch noch erhöhen, falls größere Kosten im Laufe der Projektumsetzung auftreten. "Mit diesem Geld wird an der zweigleisigen Strecke zwischen Würzburg und Treuchtlingen der neue barrierefreie Haltepunkt Heidingsfeld-Ost geplant und letztlich gebaut", so das Ministerium. Nach gemeinsamer Prognose von DB und Freistaat würden 600 zusätzliche Ein- und Aussteigende durch das Angebot an dieser neuen Station erwartet.
Wolfgang Oeser, Pressesprecher der Bayerischen Eisenbahngesellschaft teilte darüber hinaus mit, dass auch ein Fußgängertunnel, Aufzüge und ein taktiles Leitsystem für Blinde und Sehbehinderte geplant seien. Der neue Einstieg solle die benötigte Fahrzeit verkürzen. "Fahrgäste müssen künftig nicht mehr den Umweg über den Würzburger Hauptbahnhof nehmen, sondern können direkt in Heidingsfeld einsteigen", so Oeser.
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Auch Ernst Croner, Sprecher vom Fahrgastverband Pro Bahn Unterfranken, hofft auf Vorteile für Nutzer der Bahn. "Ich bin selbst 30 Jahre lang ums Eck nach Ansbach gefahren. Es musste lange dafür gekämpft werden, bis das Problem wieder in den Blickpunkt gerückt wurde, aber ich hoffe dass andere Fahrgäste in Zukunft profitieren", so Croner. Die Dauer der Umsetzung betrachtet er allerdings kritisch. "In den vergangenen Jahren ist es zwar besser geworden, aber die Umsetzung solcher Projekte dauert immer noch zu lang", kritisiert der Verbandssprecher.
Der für 2022 geplante Termin für die Inbetriebnahme bleibt bestehen
Die Mittel werden für die ab 2020 anfallenden Projektkosten verwendet. Unabhängig davon wurden bereits 400 000 Euro für die erfolgreiche Vorplanung von DB Station&Service und dem Bayerischen Verkehrsministerium ausgelegt.
Beginnen könnten die Bauarbeiten frühestens Anfang kommenden Jahres. "Das Projekt befindet sich noch in der Planungsphase, das Baurecht muss durch das Eisenbahn-Bundesamt noch erteilt werden," erklärt das Ministerium. Außerdem mussten coronabedingte Verzögerungen bei der öffentlichen Auslegung durch die Regierung von Unterfranken in Kauf genommen werden. Diese war laut Ministerium nicht möglich, da die Stadt Würzburg ihre ursprünglich hierfür vorgesehenen Räumlichkeiten vorübergehend geschlossen hatte.
Ursprünglich sollte die Haltestelle bereits dieses Jahr genutzt werden. Der Eröffnungstermin wurde allerdings vergangenes Jahr aufgrund vom planerischen und baulichen Mehraufwand beim Lärmschutz um zwei Jahre verschoben. Noch länger solle es jedoch nicht dauern. "Die Deutsche Bahn strebt weiterhin eine Inbetriebnahme Ende 2022 an", teilte das Ministerium mit.
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