
Die Handwerkskammer für Unterfranken ist seit Tagen vom Internet getrennt. Der Grund dafür liegt im Dunkeln. Wie die Kammer am Montag mitteilte, sind all ihre Webseiten und der damit zusammenhängende Online-Service "nach einem Sicherheitsvorfall im Rechenzentrum des IT-Dienstleisters nicht erreichbar".
Ob es sich um eine klassische Attacke von Cyberkriminellen handelt, sei nicht klar, sagte Kammersprecherin Nadine Heß gegenüber dieser Redaktion. "Wir werden nicht erpresst", fügte Heß mit Blick auf die häufige Vorgehensweise von Hackern in solchen Fällen hinzu. Das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht sei zur Klärung des Falles eingeschaltet worden.
Wie die Handwerkskammer jetzt noch erreicht werden kann
Heß zufolge hat es bereits am Freitag "einen Sicherheitsvorfall" in jenem Rechenzentrum gegeben, an dem die Handwerkskammer hängt. Daraufhin seien alle Systeme vom Netz genommen und die Internetverbindungen zur Kammer getrennt worden. Sie vertritt die Interessen von etwa 18.000 Handwerksbetrieben in Unterfranken.
Telefonisch, per Mail oder persönlich in den Büros seien die Beschäftigten aber nach wie vor für Mitglieder erreichbar, hieß es weiter. Auch auf Facebook und Instagram könne die Kammer wie bisher kontaktiert werden. Prüfungen, Kurse aller Art sowie die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung fänden unverändert statt.
Erinnerungen an den August 2022 werden wach
Indes waren am Montagnachmittag auch alle anderen Handwerkskammern im Freistaat sowie der Bayerische Handwerkstag als Dachorganisation im digitalen Aus. Denn sämtliche Internetauftritte waren nicht erreichbar oder durch eine vorgeschaltete Seite mit aktuellen Hinweisen ersetzt worden. Ob die Fälle miteinander zu tun haben, war am Montag unklar.
Auch wann die Panne behoben ist, blieb offen. Sie erinnert an den August 2022, als bundesweit Industrie- und Handelskammern Opfer von Cyberkriminellen wurden. Auch die IHK Würzburg-Schweinfurt war damals zeitweise vom Web getrennt.