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Würzburg
Grüner OB-Kandidat will Zwei-Euro-Ticket in Stadt und Landkreis
Der grüne Spitzenpolitiker Hofreiter erklärt in Würzburg, warum er nicht autofeindlich ist. OB-Kandidat Heilig will, dass die Würzburger künftig weniger im Stau stehen.
Martin Heilig, OB-Kandidat der Grünen in Würzburg und Anton Hofreiter, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bundestag, haben im Kolpinghaus über die Verkehrswende gesprochen.
Foto: Daniel Peter | Martin Heilig, OB-Kandidat der Grünen in Würzburg und Anton Hofreiter, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bundestag, haben im Kolpinghaus über die Verkehrswende gesprochen.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 27.04.2023 09:16 Uhr

Langsam nimmt der Wahlkampf Fahrt auf. Nachdem OB Christian Schuchardt am Wochenende die Fähigkeiten seiner Herausforderer als Stadtoberhaupt in Zweifel gezogen hat, kritisierte Grünen-OB Kandidat Martin Heilig die Verkehrspolitik des Amtsinhabers. Beim zweiten Zukunftsforum der Grünen ging es am Mittwoch um die Verkehrswende. Weitere vier Themen will Heilig vor der Kommunalwahl am 15. März noch vorstellen. Prominenter Gast war dieses Mal Anton Hofreiter, Fraktionsvorsitzender im Bundestag und Umwelt- und Verkehrsexperte der Grünen.

Hofreiter denkt an die Autofahrer

In knapp 30 Minuten umriss dieser, wie sich die Grünen zukünftige Mobilität vorstellen: Besserer ÖPNV, mehr Elektromobilität und bessere Rad- und Fußwege. "Dazu muss auch in den  Kommunen anders geplant werden", sagte Hofreiter, der seine politische Karriere als Gemeinderat im oberbayerischen Sauerlach begonnen hat. Der Straßenraum dürfe nicht länger von Autos dominiert werden. Stattdessen müssten Fußgänger und Fahrradfahrer den Platz bekommen, den sie brauchen und den Rest bekämen die Autos." "Das ist nicht autofeindlich", sagte der Grünen-Bundespolitiker. "Wer weiter Auto fahren will, hat sogar mehr Platz, weil es künftig weniger tun werden."        

Notwendig ist ein Wandel der Mobilität laut Hofreiter nicht nur, um den Kohlendioxidausstoß zu verringern und das Klima zu schützen, sondern auch aus "ökonomischen Gründen". So könnte man die rund eine Million Arbeitsplätze in der Automobilindustrie nicht erhalten, wenn man weiter auf die veraltete Technologie des Verbrennungsmotors setze.

Kreisvorsitzende Christa Grötsch leitete beim Wahlveranstaltung einen Workshop.
Foto: Daniel Peter | Kreisvorsitzende Christa Grötsch leitete beim Wahlveranstaltung einen Workshop.

"Wenn mehr Menschen in der Straßenbahn sitzen und mehr Rad fahren, sind die Straßen leerer," sagte OB-Kandidat Heilig und stellte den rund 200 Zuhörern im Kolpingsaal konkrete Pläne für eine Verkehrswende in Würzburg vor. "Durchschnittlich steht jeder Würzburger 35 Stunden im Jahr im Stau", beschrieb Heilig die momentane Situation. Damit läge Würzburg auf dem Niveau von Millionenstädten wie München. Um das zu ändern, wollen die Grünen den derzeitrund 58 000 Pendlern, die zum Arbeiten nach Würzburg fahren, Alternativen zum Auto anbieten.

"In Ulm hat man zum gleichen Zeitpunkt mit der Planung begonnen und dort fährt die neue Straba seit einem Jahr"
OB-Kandidat Martin Heilig zur Würzburger Planung der Linie 6

"Wir wollen ein Zwei-Euro-Ticket, das in Stadt und Landkreis für eine einfache Fahrt bis zu 90 Minuten gilt", sagt Heilig. Dass Menschen von weiter außerhalb dann im Verhältnis günstiger fahren, als in der Stadt, sei im Interesse von allen: "Wir wollen dass Landkreisbewohner besser zum Arbeiten und Einkaufen in die Stadt kommen und dabei möglichst keine Abgase hinterlassen."  

Neben einem einfacheren und günstigeren Tarifsystem wollen die Grünen in Stadt und Landkreis, dass Busse und Bahnen sowohl in Umlandgemeinden als auch in der Stadt öfter fahren. "Natürlich kostet das Geld", sagte Heilig. "Aber ein besseres Angebot, erhöht auch die Nachfrage und dadurch die Einnahmen."    

Fotoserie

"Die Linie 6 muss Chefsache werden", ergänzte der OB-Kandidat und kritisierte, dass diese unter Amtsinhaber Christian Schuchardt nicht voran gebracht worden sei. Geplant wird die neue Straßenbahn zum Hubland bereits seit 2011. "In Ulm hat man zum gleichen Zeitpunkt mit der Planung begonnen und dort fährt die neue Straba seit einem Jahr," berichtete Heilig.

Kritik an Schuchardt

Wie der OB-Kandidat in seinem Podcast, ein im Internet abrufbarer Hörbeitrag, zur Verkehrswende, erklärt, fehle der städtischen Verkehrspolitik ein Gesamtplan. Dieses würde Heilig auf der Basis aktueller Verkehrszahlen mit Bürgern, dem Landkreis, Experten und dem Stadtrat erarbeiten wollen.  

Zweites Standbein der Verkehrswende ist für die Grünen der Radverkehr. "Würzburg braucht sichere und bequeme Radwege", sagte Heilig. Geld dazu sei da, werde aber nicht genutzt. "Der  Radwegeplan der Stadt werde nicht weiter verfolgt." Das Verhalten Schuchardts beim Radentscheid im Herbst nannte er "nicht überzeugend" und die baldige Umsetzung der Forderungen deshalb für unwahrscheinlich. Denn Schuchardt habe zuerst gegen den Bürgerentscheid argumentiert und später seine Meinung geändert. "Und zwar aus taktischen Gründen, was die Kommunalwahl betrifft", sagt Heilig in seinem Podcast.          

 
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  • woody9195@kabelmail.de
    Macht endlich den Test in Würzburg. Für 3 Monate kostenlosen ÖPNV für alle. Innenstadt (alles innerhalb Ringpark) autofrei (selbstverständlich mit Ausnahmen für Taxi, medizinische Fahrten, Anlieferverkehr Einzelhandel, Anwohner). Nicht immer nur Reden, sondern einfach mal machen.
    Und jetzt bitte nicht mit Tests aus anderen Regionen argumentieren. Probiert es einfach mal hier in Würzburg aus. Und auch nicht mit Pendlern argumentierten, die in die City zum Arbeiten müssen. Da kommen schon heute, wegen der hohen Parkkosten in der Innenstadt, die aller wenigsten mit dem Auto.
    Übrigens der öffentliche Nahverkehr kostet in Deutschland ca. 12-14 Milliarden Euro pro Jahr. Die Einnahmen aus Soli betrugen 2018 ca. 18 Milliarden. Soli zweckgebunden nur für den bundesweit kostenlosen ÖPNV beibehalten. Es zahlen ALLE, aber es muss deshalb nicht jeder den ÖPNV nutzen. Kein Zwang. Nein ich bin kein Grüner, ich wähle CSU.
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  • SchmidJosef@t-online.de
    Dieses "Nicht immer nur Reden, sondern einfach mal machen." garantiert den größtmöglichen Flurschaden.

    Beispiele liefert das Bundesverkehrsministerium regelmäßig.
    Mautdebakel, E-Scooter, Streckenstilllegung, ...

    Das globale Debakel liefert die permanent improvisierte Pannenserie des Narzissten im Weißen Haus.
    .

    Verantwortliche Politik sieht ganz anders aus.
    Sie braucht Aufmerksamkeit für die Situation, Sachkompetenz und Fleiß, genug Zeit für die Beteiligung der Bürger*innen und einen respektvollen, fairen öffentlichen Diskurs.

    Dann aber, wenn die Entscheidungen gefasst sind, ist deren mutige und zügige Umsetzung Pflicht.

    Die Verkehrswende in Würzburg wird schon lange und zurecht ausführlich diskutiert. Leider braucht die Realisierung wichtige Projekte (z.B. Linie 6 ans Hubland) viel zu viel Zeit. Und leider braucht allein die zeitgemäße Gestaltung des Kardinal-Faulhaber-Platzes einen aufwendigen Bürgerentscheid.

    Auch deswegen freuen wir uns auf die anstehende Kommunalwahl.
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  • mausschanze
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  • flyarcus@gmx.de
    Mehr Platz für die Radler? 1. sind bestimmt 90% nur Freizeitradler, die das Rad nur zum Spaß verwenden und ohne dem Radfahren halt was anderes machen würden und 2. fährt bei dem Sauwetter zur Zeit oder generell im Winter auch fast kein Mensch mit dem Rad...also was soll der ständige Blödsinn mit dem Platzbedarf? Wie sollen die ganzen Pendler dann zur Arbeit kommen??? .....kommt mir jetzt nicht mit Bus und Bahn...das klappt allenfalls für die paar Hanseli in den Städten!
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  • Schottenanger
    Arabische Barber-shops?
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  • rid.cully
    Jaja, wie schon mal geschrieben, zum Heuchelhofberg gibts seit - ja wann wohl? - immer wieder bisher dort unbekannten Stau mit unnötigem CO2-Ausstoss. Guuuut gemacht, Ihr Schnarchnasen. Und bitte, Herr Heilig, die Stadt besteht nicht nur aus dem radfreundlichen, relativ flachen Kesselboden. .... Kessel? Boden? Ränder? .... sagt Ihnen das evtl. was hinsichtlich teils kräfiger Steigungen? Bis jetzt offensichtlich nicht. Nicht jeder ist ein Hardcore-Radler....
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  • Arcus
    Verkehrspolitisch sind die Grünen der CSU und dem derzeitigen Oberbürgermeister jedenfalls weit voraus.
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  • robert.erhard@gmx.de
    Seit wann machen Grüne Verkehrspolitik?
    Wo sind sie wem voraus?
    Ich würde eher sagen, sie wollen und gehen in die Steinzeit zurück!
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  • ad.loesch@t-online.de
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  • Helmut_Faul_HF2017
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  • lukaswill@yahoo.de
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  • tommy33
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  • U4564@gmx-ist-cool.de
    Doch so oft? zwinkern
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  • Lebenhan1965
    @ Zeitzeuge

    Gehen Ihnen gerade sachliche Argumente aus, weil sie diese alte Glosse wieder einmal aufwärmen?

    Warum setzen Sie sich nicht mit den von den Grünen vorgeschlagenen Initiativen zu einer Verkehrswende in Stadt und Land auseinander. Dann könnte man Sie wenigstens argumentativ ernst nehmen.
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  • tommy33
    Welche Vorschläge? Die Grünen „wollen,können,würden“! Es gibt von niemandem einen Vorschlag den man diskutieren könnte. Es wird nur gefordert aber keinerlei neue Alternativen angeboten. Außerdem wie Mementori schon geschrieben hat, es wird und muss immer ein Pendlerverkehr geben. also sollte man sich Gedanken machen wie man den Verkehr schnellstmöglich durch Würzburg oder an Würzburg vorbei schleust. Dann wird’s auch was mit noch mehr sauberer Luft!
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  • SchmidJosef@t-online.de
    Beiträge von B90/Grüne zum fairen Verkehrskonzept für Würzburg gibt es hier in der Mainpost.

    Und natürlich direkt an der Quelle.
    z.B.:
    gruene-wuerzburg.de/cms/index.php/14-gruene-veranstaltungen/233-schnell-voran-mit-bus-und-bahn-massnahmen-fuer-einen-besseren-oepnv-in-der-region-wuerzburg
    gruene-wuerzburg.de/cms/images/Massnahmen_fr_einen_besseren_OPNV_in_der_Region_Wuerzburg_-_Konzeptpapier.pdf
    .

    Mobilität für alle funktioniert nur mit einem stark verbesserten Angebot des ÖPNV bei deutlich vereinfachtem Tarifsystem.

    Die Grünen schlagen vor:
    Einfache und günstige Tarife, ohne Waben.
    Personen bis 18 Jahre kostenfrei.
    2 Stunden fahren = 2 €
    24 Stunden fahren = 4 €
    1 Monat fahren = 25 €
    1 Jahr fahren = 250 €

    Wir brauchen eine zeitgemäße Antwort auf die Frage "Wem gehört die Stadt?"

    Aktuell könnte man meinen, sie sei im Besitz der Autos, deren Zahl jährlich zunimmt und deren Anspruch an Fläche die Innenstadt längst überfordert.

    Lebensqualität!

    Ohne Lärm, Feinstaub und Blechlawine.
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  • robert.erhard@gmx.de
    Das ist kein Konzept sondern Gängelei, Verbotskultur und der Weg für die Stadt in den Ruin!

    völlig Realitätsfremd!
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  • SchmidJosef@t-online.de
    Der Satz könnte von meinem Auto sein.
    ;-)
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  • robert.erhard@gmx.de
    Sorry, aber die Argumente von den Grünen gefallen nur den Grünen! und als Einpendler oder Besucher oder jemand der sein Geld in der Stadt lassen soll/will zeigt dies nur eines:
    Ihr wollt eine tote Stadt!
    Ihr wollt keine Geschäfte, kein Ärzte, kein Leben!

    Grüne können nur groß tönen und haben keine Ahnung von der Realität!

    Ihresgleichen gefällts aber was den anderen Menschen, die Gott sei Dank noch die deutliche Mehrheit sind, brauchen wollen oder benötigen, interessiert sie gar nicht!
    und einen Heilig schon gar nicht!
    aber muss er auch nicht denn er wird ja hoffentlich nicht gewählt!

    Verkehrskonzept... LÄCHERLICH und nur Dumm und dämlich! sorry! völlig realitätsfremd weil sie gar nicht wissen wieviele in die Stadt täglich einpendeln!
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