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Heidingsfeld
Grünanlage mit oder ohne Wohnmobil-Stellplätze?
23 Jahre nach dem Kauf: Die Stadt will das ehemalige Bayla-Gelände in der Seilerstraße zur Erweiterung der Naherholungsflächen am Mainufer nutzen.
So sieht es aktuell auf dem ehemaligen Bayla-Gelände aus in Heidingsfeld aus.
Foto: Thomas Obermeier | So sieht es aktuell auf dem ehemaligen Bayla-Gelände aus in Heidingsfeld aus.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 25.04.2020 02:10 Uhr

Erst eine Ledergerberei, dann eine Saftfabrik, im Moment ein provisorischer Parkplatz und künftig eine Grünanlage: 23 Jahre nach dem Umzug der Firma Bayla auf den Heuchelhof soll das ehemalige Betriebsgelände des Saftherstellers in der Seilerstraße künftig Teil der Naherholungsflächen am Heidingsfelder Mainufer werden. Der Notfall-Ausschuss des Stadtrats hat die dafür erforderliche Aufstellung eines Bebauungsplans  jetzt einstimmig auf den Weg gebracht. Teil des Beschlusses ist auch eine frühzeitige Bürgerbeteiligung.

Nach dem Bayla-Umzug hatte die Stadt das Grundstück 1997 für umgerechnet 2 Millionen Euro erworben – dass es erst jetzt als Erweiterung der Grünanlagen am Mainufer genutzt werden soll, hat unter anderem mit der Altlasten-Sanierung zu tun. Ursprünglich war auf dem Areal das Betriebsgelände der Ledergerberei Oesterreicher, deshalb war der Untergrund unter anderem mit Arsen verseucht und musste nach dem Abriss der Gebäude im Herbst 2012 ausgebaggert und fachgerecht entsorgt werden.

Öffentliche Grünanlage soll entstehen

Jetzt soll das Grundstück, das bei Hochwasser im Überschwemmungsbereich des Mains liegt, Teil einer öffentlichen Grünanlage "mit Erholungs- und Freizeitfunktionen im kompletten Uferbereich entlang der Seilerstraße" werden, wie es in der Beschlussvorlage des Baureferats heißt. Damit folgt der Bebauungsplan dem zusammen mit den Heidingsfelder Bürgern erarbeiteten Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK), in dem neue Zugänge vom Altort zum Main und attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten in Ufernähe vorgesehen sind.

"Darüber wird seit Jahrzehnten geredet. Es ist gut, dass es endlich eingeleitet wird", betonte Hans-Werner Loew (SPD) im Ausschuss. Er und Heinz Braun (ÖDP) regten an, bei der Umgestaltung des Bayla-Geländes auch an Wohnmobil-Stellplätze zu denken: "Damit könnte Würzburg sich am wachsenden Wohnmobil-Tourismus beteiligen. Das kann ein wirklich gut besuchter Standort werden", so Loew. Die Grünen sprachen sich gegen Stellplätze jeglicher Art aus: "Wir sehen an dieser Stelle eine Aufwertung der Grünflächen und keine Versiegelung", betonte die Fraktionsvorsitzende Barbara Lehrieder.

"Damit könnte Würzburg sich am wachsenden Wohnmobil-Tourismus beteiligen. Das kann ein wirklich gut besuchter Standort werden"
Hans-Werner Loew, Stadtrat

Udo Feldinger (SPD) erinnerte daran, dass ein Zugang vom Hätzfelder Altort zum Mainufer nur dann funktionieren kann, wenn man "vernünftige Übergänge" über die Seilerstraße anlegt. Die CSU-Fraktion sorgt sich derweil um die PKW-Abstellplätze auf dem Grundstück: "Man muss sich Gedanken machen, wie man damit umgeht", sagte ihr Fraktionsvorsitzender Wolfgang Roth. Baureferent Benjamin Schneider sicherte zu, alle Anregungen in die Bürgerbeteiligung mitzunehmen.

 
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  • A. H.
    Na hoffentlich entsteht da kein solcher Saustall mit angeschlossenem Müllplatz wie lange Zeit und teilweise auch noch jetzt am Parkplatz der Selbststständigen...
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  • A. H.
    ...und dann noch die Zuständ am Mee hinnerm Neubert: Würzburgs Schmuddeleck - meene nit wenige, vor allem seit das Mainufer in der Zellerau aufgemotzt worn is.
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  • J. K.
    Wohnmobiltourismus sehe ich skeptisch, da wahrscheinlich recht wenig konsumiert aber viel beansprucht wird.
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  • B. H.
    Ein mit 2 Personen besetztes Wohnmobil benötigt wenig Platz, ein wenig Strom, ein wenig Frischwasser... gegessen wird oft in Gaststätten oder es wird in den örtlichen Läden eingekauft. Was bitteschön wird denn hier mehr beansprucht? Was konsumieren denn die Passagiere eines Kreuzfahrtschiffes außer vielleicht mal ein Eis oder ein Kaffee? Und Mobilisten nehmen keinem Einheimischen Wohnraum weg wie es bei vielen Ferienwohnungen der Fall ist.
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  • H. M.
    Wow!! Das ging ja mal schnell. Nur 23 Jahre nach dem Kauf tut sich nun was. grinsen
    Na ja, nicht alles geht so schnell wie der BER!
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