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Würzburg/Schweinfurt
Grippewelle: Zahl der Fälle in Bayern hat sich verdoppelt
Die Influenza sorgt derzeit für volle Wartezimmer in bayerischen Arztpraxen. In Unterfranken gibt es vergleichsweise wenig Erkrankte. Hat das einen Grund?
Um andere nicht mit der Grippe anzustecken, empfehlen Ärzte in ein Taschentuch oder in die Ellenbeuge zu niesen und zu husten. Danach soll man sich die Hände waschen.
Foto: Maurizio Gambarini, dpa | Um andere nicht mit der Grippe anzustecken, empfehlen Ärzte in ein Taschentuch oder in die Ellenbeuge zu niesen und zu husten. Danach soll man sich die Hände waschen.
Corbinian Wildmeister
Corbinian Wildmeister
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:11 Uhr

Plötzliches Fieber, Kopfschmerzen und Reizhusten: Diese Symptome sind typisch für die Grippe (Influenza). Die Zahl der Erkrankten in Bayern ist nun erheblich gestiegen. Laut Zahlen des Landesamtes für Gesundheit gab es im Freistaat dieses Jahr insgesamt bereits 9043 Fälle. Mit einer Zahl von 4583 wurden über die Hälfte dieser Grippefälle alleine in der vergangenen Woche gemeldet. 

Deutlich weniger Grippefälle in Unterfranken als in anderen Teilen Bayerns

Im Vergleich zu anderen Regierungsbezirken wütet die Virusgrippe in Unterfranken allerdings noch nicht so stark. Bei 122 Patienten aus Unterfranken haben Ärzte die Infektionskrankheit letzte Woche diagnostiziert. In Oberbayern sind es 1907 betroffene Menschen, in Mittelfranken 1176 und in Oberfranken 494.

"Warum das so ist, können wir nicht final sagen", teilt Aleksander Szumilas, Sprecher des Landesamtes für Gesundheit, mit. Das hänge mit mehreren Faktoren zusammen. Die Bevölkerungsdichte eines Regierungsbezirks habe natürlich einen starken Einfluss auf die Zahl der Infektionen, so Szumilas. Einen Unterschied könne aber auch der Anteil der geimpften Personen in einer Region ausmachen. "Die Schlussfolgerung ist nicht, dass Unterfranken grundsätzlich weniger von der Grippe heimgesucht wird."

Im vergangenen Jahr hatten sich in Bayern bis zur fünften Kalenderwoche deutlich weniger Menschen mit Influenza angesteckt. Damals gab es 5642 Fälle, also 3401 Fälle weniger als 2020. Dass die Grippewelle in diesem Jahr heftiger ist als im Vorjahr, kann Szumilas zum jetzigen Zeitpunkt nicht bestätigen. Dazu müsse man noch ein paar Wochen abwarten. "Wie stark die Grippewelle ausfällt, lässt sich nur schwer vorhersagen." Die Zahlen müsse man sich rückblickend ansehen.

Lohnt sich jetzt noch eine Impfung gegen Grippe?

Die jährliche Grippewelle hat in den vergangenen Jahren laut Robert-Koch-Institut meist im Januar begonnen und drei bis vier Monate gedauert. Die "echte Grippe" ist nicht zu verwechseln mit Husten und Schnupfen bei einer Erkältung, die als grippaler Infekt bezeichnet wird. Influenza kann für ältere Menschen, chronisch Kranke und Schwangere sogar tödlich enden. Gerade für die genannten Gruppen sowie für medizinisches Personal empfehlen Experten eine Impfung gegen Influenza – und zwar auch noch im Verlauf einer Grippewelle. Bis die Impfung wirkt, dauert es zehn bis 14 Tage; sollte die Grippe dann noch immer kursieren, ist man zumindest von da an geschützt.

 
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