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Heuchelhof
Grellbunt statt grauer Beton: Graffitis als Zeichen gegen Rassismus und für Vielfalt am Würzburger Heuchelhof
Am Würzburger Heuchelhof geht das Projekt "Bunte Wände für Vielfalt" in die nächste Runde. Jugendliche setzen mit Graffitis ein Statement gegen Rassismus.
Mit der Aktion 'Bunte Wände für Vielfalt in Würzburg' wurde am Wochenende am Heuchelhof der Durchgang Straßburger Ring / Römerstraße bunt.
Foto: Silvia Gralla | Mit der Aktion "Bunte Wände für Vielfalt in Würzburg" wurde am Wochenende am Heuchelhof der Durchgang Straßburger Ring / Römerstraße bunt.
Katharina Edele
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:50 Uhr

"Love" ist in fettgedruckten Buchstaben zu lesen. Auch eine geballte Faust, ein Peace-Zeichen, das in einer Wolke schwebt und Blumen mit Gesichtern bedecken schon die graue Betonwand. Viele Spraydosen stehen auf dem Boden.   

Das Projekt "Bunte Wände für Vielfalt" ist vergangenes Wochenende in die vierte Runde gegangen. Dieses Mal haben Jugendliche im Würzburger Stadtteil Heuchelhof gemeinsam mit professionellen Graffiti- und Streetart-Künstlern aus Würzburg eine öffentliche Wand mit ihren Statements für mehr Vielfalt und Toleranz gestaltet. An der tristen Unterführung Straßburger Ring/Römerstraße wurde ein begehbares Kunstwerk mit knalligen Farben geschaffen.

Hinter der Aktion steht das Netzwerk "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage", das sich in ganz Deutschland für ein tolerantes Miteinander an der Schule und im Alltag einsetzt. Mit schulübergreifenden Projekten soll auf Themen wie Diskriminierung und Rassismus aufmerksam gemacht und zum Nachdenken anregt werden.

Jugendliche setzen mit mit Graffitis eine Zeichen gegen Rassismus. 
Foto: Silvia Gralla | Jugendliche setzen mit mit Graffitis eine Zeichen gegen Rassismus. 

Vor dem Aktionswochenende gab es Workshops, bei denen die Jugendlichen gemeinsam mit den Künstlern Motive sammelten und Konzepte entwickelten; verschiedene Sprühtechniken wurden ebenfalls erlernt. "Wichtig dabei war es, erstmal über das Thema zu reden, sich mit dem eigenen Begriff von Vielfalt und Toleranz auseinanderzusetzen, um dann gemeinsam ein Konzept zu entwickeln", so Sozialarbeiter Jannis Orth vom Jugendzentrum Heuchelhof.

Warum das Projekt gerade jetzt am Heuchelhof umgesetzt wurde

"Mit der aufkommenden Krise in der Ukraine kam es in letzter Zeit zu unschönen Vorkommnissen wie den Z-Schmierereien an den Mauern der Gethsemanekirche. Daraufhin haben wir beschlossen, dass das Projekt für Demokratie, Toleranz und Vielfalt gerade hier besonders gut hinpasst", sagt Felix Hofmann, Geschäftsführer des Stadtjugendrings Würzburg gegenüber der Redaktion. "Außerdem sehen wir hier die Möglichkeit verschiedene junge Menschen anzusprechen und ihnen zu vermitteln, dass wir bunt und vielfältig sind und hier am Heuchelhof etwas Positives machen."

"Jeder Stadtteil soll irgendwann mal von den bunten Wänden profitieren", so Hofmann. Bisher wurden diese am Mittleren Ring vor der David-Schuster-Realschule, am Post- und Schalthäuschen in der Zellerau sowie in der Eisenbahnunterführung am Ostbahnhof in Heidingsfeld realisiert.

Felix Hofmann, Geschäftsführer des Stadtjugendrings Würzburg, freut sich über die neuen bunten Wände am Heuchelhof.
Foto: Silvia Gralla | Felix Hofmann, Geschäftsführer des Stadtjugendrings Würzburg, freut sich über die neuen bunten Wände am Heuchelhof.

Stadträtin Christiane Kerner, die aktiv und unterstützend am Projekt vor Ort beteiligt war, ist die Vielfalt am Heuchelhof wichtig: "Ganz egal welche Schule, welcher Bildungsstand, welche Kleidung – Hier wird lebendig und miteinander etwas Großartiges geschaffen. Allein die Betrachtung der bunten Wände löst in einem etwas Positives aus. Und dieser positive Gedanke soll im Heuchelhof weitergetragen werden."

Mitgemacht haben am Heuchelhof Einrichtungen, die im Stadtteil vor Ort sind: die Dr.-Karl-Kroiß-Schule, die Mittelschule Heuchelhof, die Dr. Maria-Probst-Schule, das Jugendzentrum Heuchelhof und die Jugendarbeit der Kirchengemeinde St. Sebastian. "Bunte Wände für Vielfalt" war dieses Jahr also zum ersten Mal ein inklusives Projekt, was sowohl bei den beteiligten Jugendlichen als auch bei Betreuerinnen und Betreuern sowie Künstlern sehr gut ankam.

An Planung und Koordination waren das Sozialreferat und Bildungsbüro der Stadt und der Stadtjugendring beteiligt. Finanziert wird das Projekt über eine Förderung durch das Bundesprogramm "Demokratie leben" und Eigenmittel der Projektpartnerinnen und -partner wie  Stadt Würzburg, Bürgerverein Heuchelhof, Bezirksjugendring Unterfranken und Stadtjugendring.

 
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  • M. F.
    Hübsche Farben, tolle Muster.
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  • D. K.
    Top! Sehr gute Idee.
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