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Euerhausen
Giebelstadt protestiert mit ungewöhnlichen Mitteln gegen Planungsstopp der B 19-Umgehung
Die Anwohner der Bundesstraße sind frustriert über die Entscheidung der Regierung von Unterfranken und sorgten deshalb mit legalen Mitteln für ein Verkehrschaos.
Auf der B19 parkende Fahrzeuge haben den Verkehr am Donnerstag in Euerhausen und Herchsheim ausgebremst und zu Slalomfahrten gezwungen.
Foto: Antje Roscoe | Auf der B19 parkende Fahrzeuge haben den Verkehr am Donnerstag in Euerhausen und Herchsheim ausgebremst und zu Slalomfahrten gezwungen.
Antje Roscoe
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:46 Uhr

In den Ortsteilen Euerhausen und Herchsheim parkten seit dem frühen Donnerstagmorgen zahlreiche Fahrzeuge auf der B19. Im morgendlichen Berufsverkehr kann es zu Behinderungen. Gleichzeitig sind jede Menge neue Plakate des Aktionsbündnisses B19 am Straßenrand aufgetaucht.

Etwa ein Dutzend Pkw, Traktoren oder Sprinter reichen, um die Ortsdurchfahrt von Euerhausen zu einer Slalom-Strecke zu machen. In Herchsheim war es die Hälfte. Im Berufsverkehr ließ der Effekt zwar nicht lange auf sich warten und die Polizei wurde gerufen. Es seien allerdings nur vereinzelt Mitteilungen eingegangen, sagt Jürgen Maier, Leiter der Polizeiinspektion Ochsenfurt. "Der Durchgangsverkehr konnte fließen", fasst er die Situation zusammen, die sich der Streife vor Ort bot, "wobei die parkenden Fahrzeuge mitunter zu Verzögerungen geführt haben – wie überall in der Republik. Ein Einschreiten von uns war nicht notwendig". Er bestätigt auf Anfrage ein gutes Dutzend Fahrzeuge, die verkehrsrechtskonform abgestellt waren. Dadurch erhöht sich die Nutzung des Verkehrsraums. Maier: "Das ist zulässig". Parallel zu den geparkten Fahrzeugen, aber "nicht erkennbar konzertiert", seien Plakate und Banner aufgestellt gewesen.

Anwohner in Euerhausen und Herchsheim haben neuen Anlauf genommen, gegen das Aus für die B19-Umgehung zu protestieren.
Foto: Antje Roscoe | Anwohner in Euerhausen und Herchsheim haben neuen Anlauf genommen, gegen das Aus für die B19-Umgehung zu protestieren.

"Der Regierung von Unterfranken sei Dank, für Lärm + Gestand, Tote + Verletzte", heißt es auf einem der Schriftzüge. "Regierung gegen Bürger", "Öko-Terror", "6 Tote" und "Wir fordern die B19-Ü" sind einige der Aspekte, mit denen am Straßenrand der plötzliche Planungsstopp für die B19-Umgehung von Giebelstadt aufgenommen und kommentiert wird. Vor drei Monaten war das Aus für die Planungen verkündet worden. Bis heute gebe es keine Begründung, reklamiert Regina Hombach. "Ich bin die dritte Generation, die für eine Ortsumgehung kämpft", sagt sie als Anwohnerin. Hombach ist zugleich Marktgemeinderätin und Mitstreiterin im Aktionsbündnis B19, welches die Plakataktion initiiert hat und jetzt deutlich macht, dass das nicht einfach hingenommen werden kann, die Anwohner im Verkehr, der stetig noch zugenommen habe, allein zu lassen. "Wir brauchen eine Verkehrsberuhigung im Euerhausen", sagt sie. "Wenn die Umgehung nicht kommt, brauchen wir eine andere Lösung". Es gebe nicht einmal eine sichere Querungsmöglichkeit.

Dass heute zahlreiche Fahrzeuge auf der Straße parken, sei nicht vom Aktionsbündnis organisiert, erklärt sie: "Das hat jeder Anlieger für sich entschieden. Es widerstrebt uns, solche Aktionen zu ergreifen". Von erhobenen Daumen bis zu Ausweichmanövern über den Gehweg reichten die Reaktionen, beschreibt Regine Hombach. Am Abend wird sich das Aktionsbündnis zur nächsten Beratung treffen.

 
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  • stahl01@t-online.de
    Ich kann es verstehen, wenn soviele Fahrzeuge permanent fahren. Dass ist für die Einwohner heftig.
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  • jebusara@web.de
    Natürlich wurde das nicht organisiert. Purer Zufall, dass es so viele taten und völlig konform mit der StVO.

    Parkverbot erlassen und schon fliesst der Verkehr wieder.
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  • tbx1121@gmail.com
    Und bei der Gelegenheit am Besten noch Tempo 80 zulassen, oder?
    Wären Sie Anwohner, wäre das auch Ihr Vorschlag?
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
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  • info@softrie.de
    Das hat alles vor und Nachteile. Viele Gemeinden mit Umgehungsstraßen sind faktisch tot. Das mag zwar ruhig sein, aber selbst jede Mutter rast durchs Dorf statt zu laufen.
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  • Funkenstern
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  • klafie
    sicher mag es für die Giebelstädter schlimm sein, wenn nun das Aus der B19 beschlossene Sache ist, da sich der Verkehr ja durch die Ortschaft schlängelt, wie bei uns auch. Bei uns ist in unserer Gemeinde ein Verkehrsaufkommen von mehr als 5000 Fahrzeugen pro Tag, da sie aus allen Richtungen angefahren kommen. Man müsste halt sinnvoll eine Alternative finden: Kreisel, die zur Beruhigung führen, oder mehrere Ampel in die Hauptstraße, oder Zeprastreifen, da gäbe es gügend Alternativen, damit Personen vernünftig über die Straße gehen können.
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  • georg-ries@web.de
    Man versteht den Frust!! Völliges Versagen bei Straßenbauamt und Regierung von Unterfranken! traurig
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  • Eos123456
    Parken um den Verkehrsfluss zu behindern ist eine gefährliche Sache.

    Ich habe mal gesehen, wie der gefrustete Beifahrer eines so zum Warten gezwungenen Autos das "Verkehrshindernis", ein recht neues und elegantes Fahrzeug, im Vorbeifahren von hinten bis vorne mit einem Schraubenzieher verkratzte.
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  • haen
    "Ich habe mal gesehen ... mit einem Schraubenzieher verkratzte."

    @Eos123456
    Hoffentlich nicht nur gesehen, sondern den Randalierer auch angezeigt.
    PS: Die Polizei hat die parkenden Fahrzeuge kontrolliert - ohne Beanstandungen!

    "5000 Fahrzeugen"

    @klafie
    10000, die oft die Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h für eine Empfehlung halten
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  • jolu
    Effektiver wäre es wohl den Parkplatz der Regierung von Unterfranken zu versperren und unzugänglich zu machen.
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