Hochbetagte und Patienten mit einem geschwächten Immunsystem sollen schon ab September erneut gegen das Coronavirus geimpft werden. Während die Ständige Impfkommission (Stiko) mangels ausreichender Datengrundlage noch keine generelle Empfehlung für eine dritte Impfung abgegeben hat, wies das bayerische Gesundheitsministerium die Gesundheitsämter am Mittwoch an, sich auf einen Start der Auffrischimpfungen vorzubereiten. Das teilte Michael Dröse, einer der beiden Verwaltungsleiter der Würzburger Impfzentren, gegenüber dieser Redaktion mit. Gleichzeitig sollen die Kapazitäten der Impfzentren vor dem Hintergrund der sinkenden Impfbereitschaft deutlich reduziert werden.
Stiko unterstützt Impfangebot für Ältere
Die Auffrischimpfung betrifft vor allem Menschen mit dem höchsten Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken oder daran zu sterben. Sie hatten deshalb bereits seit Ende Dezember bevorzugt ein Impfangebot der Impfzentren erhalten. Die Wissenschaft geht davon aus, dass der Immunschutz gerade bei alten und immungeschwächten Menschen nachlassen könnte. Gesicherte Studien dazu gebe es allerdings noch nicht, so die Stiko. Es spreche aber nichts gegen ein staatliches Impfangebot, betonte der Leiter der Ständige Impfkommission, Thomas Mertens, gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa).
Wie zu Beginn der Impfkampagne richtet sich das Augenmerk in Würzburg vor allem auf die Bewohner von Senioren- und Behinderteneinrichtungen. Hier sollen nun erneut mobile Impfteams eingesetzt werden. Für die übrigen Betroffenen setze man auf die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, die bereits in den vergangenen Wochen den größten Anteil an der Zahl der verabreichten Impfungen hatten. Dazu stehe man bereits intensiv mit den Hausärzten in der Region im Kontakt, sagt Michael Dröse.
Impfzentren werden deutlich verkleinert
Die Kapazität der staatlichen Impfzentren soll ab Ende September deutlich reduziert werden. Für die Region Würzburg bedeute das, dass das Impfzentren in Giebelstadt sicher und das Zentrum in Würzburg mit hoher Wahrscheinlichkeit geschlossen werden, sagte Dröse weiter. Stattdessen soll ein neues, kleineres Impfzentrum entstehen.
Die beiden Impfzentren sind auf bis zu 12 000 Impfungen pro Woche ausgelegt und verursachen fixe Kosten von monatlich rund 1,4 Millionen Euro. Zuletzt wurden dort wöchentlich nur noch rund 2000 Personen geimpft, während in den Arztpraxen über 11 000 Impfungen verabreicht wurden.