
Wenn der Herbst vor der Tür steht und die Laubblätter den Boden bedecken, dann ist Igelzeit. Die kleinen stachligen Wildtiere fressen sich in dieser Zeit einen dicken Fettpanzer an, um die kommenden Wintertage zu überstehen. Neben der Futtersuche steht für viele Igeleltern der Nachwuchs im Vordergrund. Der im August und September geborene Nachwuchs muss großgezogen und auf das Leben in der Wildnis vorbereitet werden.
So jedenfalls ist der Idealzustand. Leider klappt das nicht immer und dann müssen kranke Igel oder verstoßene Igelbabys in Auffangstationen, wie die von Familie Martin in Gerbrunn, aufgepäppelt werden.
Die Martins betreiben eine der letzten Igelstationen in Unterfranken. Seit 20 Jahren kümmert sich das Ehepaar um die kleinen Tiere in Not. "Wir haben die Tiere mit viel Herzblut aufgezogen", erklärt Herbert Martin. Doch damit könnte nun bald Schluss sein.
Das Nachbargrundstück, auf dem die Familie in den vergangenen Jahren immer wieder aufgepäppelte Igel ausgesetzt hatte, wird neu bebaut. "Gerade zu dem jetzigen Zeitpunkt wird das Gebiet ohne Absprache mit uns dem Erdboden gleichgemacht", gibt sich Herbert Martin enttäuscht. Der Zeitpunkt sei deshalb schwierig, weil die Jungtiere zum ersten Mal das Nest verlassen.
Die begonnen Baumaßnahmen würden den Lebensraum der Igel und ihrer Jungtiere bedrohen, erklärt er. Und ein weiteres Problem bahnt sich mit der Neubebauung an: "Wir können weder in unserem Garten noch in dem umliegenden Gebiet Igel aussetzen." Die Baumaßnahmen seien eine zu große Gefahr für die Igel. Momentan sei das Ehepaar hilflos und wisse nicht, ob es weiterhin pflegebedürftige Igel aufnehmen kann.
Was Gerbrunns Bürgermeister zu der Situation sagt
Auch Gerbrunns Bürgermeister Stefan Wolfshörndl schätzt die Arbeit der Igelauffangstation, sagt aber auch: "Das Gebiet, von dem die Familie spricht, ist ein privates Nachbargrundstück." Die Überraschung hinsichtlich des Beginns der Baumaßnahmen kann Wolfshörndl nicht nachvollziehen. "Eine plötzliche Sache war das nicht, weil es ein Bauantragsverfahren gibt, mit entsprechenden Beteiligungsvorschriften", sagt er.

Wie Dagmar Hofmann, Pressesprecherin des Landratsamts Würzburg bestätigt, hätten die Martins den Bauantrag unterschrieben. "Familie Martin dürfte damit frühzeitig von den Bauherren informiert gewesen sein", erklärt sie. Nichtsdestotrotz sagt Hofmann den Martins Unterstützung zu. Das Landratsamt sei gern dazu bereit, die Familie bei der Suche nach einem geeigneten Ersatzgrundstück zu unterstützen, so Hofmann.
Familie Martin hofft auf Hilfe von anderen Igelfreunden
"Natürlich haben wir einen Bauantrag unterschieben", erklärt Gudrun Martin auf die erneute Nachfrage dieser Redaktion. Ein genauer Baubeginn sei ihr allerdings nicht mitgeteilt worden und genau hier liege das Problem: "Wir wollten doch vorher auf das Gelände und die Tiere retten." Dabei gehe es ihr nicht nur um die Igel, sondern auch um andere bedrohte Tierarten, wie Eidechsen und Schlingnattern. Diese hatten auf dem verwilderten Grundstück ein Zuhause gefunden.
Auf der Suche nach einer Lösung hofft das Ehepaar nun auf die Hilfe von anderen Igelfreunden. Die Martins sind auf der Suche nach privaten Pflegestellen, die Igel aufnehmen und in ihrem Garten ein Gehege bauen könnten.
Wer die Familie dabei unterstützen möchte, kann sich bei Familie Martin melden unter Tel.: (0931) 30 48 96 08. Auf der Internetseite der Igelstation www.igelstationgerbrunn-protiere.de gibt es weitere Informationen.
Die Jungigel müssen auch des öfteren Nachts gefüttert und gepflegt werden,wozu die Bediensteten und ehrenamtlichen Helfer des Tierheimes in Würzburg auf Grund ihrer anderen Aufgaben gar keine Zeit haben.Also nicht nur lesen können auch Hirnzellen einschalten bringt Vorteile für Sie.
Keine Ahnung von der intensiven Arbeit junge und zu schwache Igel aufzuziehen,sich aber vor der Arbeit drücken und nichts bringende Ratschläge erteilen!