
"Bildung kann's – wir können Bildung!" Unter diesem Motto haben etwa 1000 Lehrerinnen und Lehrer, Lehramts-Studentinnen und Studenten, Eltern- und Schülervertreter am Donnerstag auf dem Unteren Markt gegen den Lehrkräftemangel protestiert. Fünf Monate vor der Landtagswahl bekamen bei der Kundgebung am Feiertag mit Ausnahme der AfD auch alle im Landtag vertretenen Parteien die Gelegenheit, ihre bildungspolitischen Positionen deutlich zu machen, allen voran der stellvertretende Ministerpräsident Hubert Aiwanger (Freie Wähler).
Die Kundgebung bildete den Auftakt der 55. Landesdelegiertenversammlung des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes (BLLV) mit rund 650 Delegierten aus ganz Bayern, zu dem am Wochenende auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) im Congress Centrum erwartet werden.
Buhrufe an Aiwanger gerichtet
In den Statements der zahlreichen Politikerinnen und Politiker auf der Bühne am unteren Markt kam vor allem Dank und Wertschätzung für die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer zum Ausdruck. "Ihr habt euch in schwierigen Phasen dafür eingesetzt, dass die Bildung in Bayern nicht zusammengebrochen ist und unsere Schülerinnen und Schüler unter schwierigsten Bedingungen unterrichtet werden konnten", sagte Hubert Aiwanger.
Der Wirtschaftsminister bekam wenig Applaus, vereinzelt gab es Pfiffe und Buhrufe, die auch ankamen: "Wer auch immer pfeift, wenn der Aiwanger auf der Bühne steht: Ohne die Freien Wähler hätten wir noch kein A13", betonte er. Aiwanger meinte damit das Einstiegsgehalt für Lehrerinnen und Lehrer, das ab Juni für alle Schularten in mehreren Schritten auf die Besoldungsstufe A13 angehoben wird.
BLLV-Präsidentin: "Wir lassen uns nicht kaufen."
Um die Rahmenbedingungen für Lehrerinnen und Lehrer und damit die Bildung in Bayern zu verbessern, brauche es mehr Stellen, eine Aufstockung der Verwaltungskräfte und auch mehr Personal, um die Digitalisierung an den Schulen voranzutreiben, so Aiwanger weiter. Was die bayerischen Lehrerinnen und Lehrer von solchen Ankündigungen halten, sprach anschließend BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann deutlich aus: "Wir lassen uns auf keinen Fall mit Worten abspeisen, wir wollen Taten sehen. Wir lassen uns nicht kaufen."

Als erster Redner der Kundgebung hatte zuvor der unterfränkische BLLV-Vorsitzende Helmut Schmid die Bildungspolitik der bayerischen Staatsregierung scharf kritisiert. Unter anderem warf er Kultusminister Michael Piazolo "Realitätsferne" vor: "Wir erleben eine Bildungskrise in einer bisher nicht gekannten Dimension. Aber in der Wahrnehmung des Ministers haben wir so viele Lehrkräfte wie nie zuvor."
Der BLLV habe seit vielen Jahren vor dem Lehrkräftemangel und dem daraus resultierenden Qualitätsverlust im Bildungssystem gewarnt, sei aber in der Münchner "Vorhalle des Himmels" nicht ernst genommen worden. Die Vorschläge des Verbands "wollte man nie wirklich hören und schon gar nicht umsetzen", so Schmid. Auch Eltern- und Schülersprecher forderten auf dem Marktplatz mehr Lehrpersonal und bessere Rahmenbedingungen an den bayerischen Schulen.
Jetzt die Lehrer - weil zu wenige
Die Lokführer streiken - weil zu wenige und deshalb zu viele Überstunden
Es könnte jede Woche eine Berufsgruppe demonstrieren, weil sie unterbesetzt sind - nur: es ist schlicht niemand da, der diese Löcher stopfen könnte - der Arbeitsmarkt ist leer gefegt! Da nutzen auch noch so viele Demos nix!
Wie das ein "kaufmännischer Mitarbeiter" macht mit 25 Schulaufgaben in Deutsch, den Fremdsprachen, Natur- oder Gesellschaftswissenschaften, ist die nächste Frage. Abschlussprüfungen erstellen und abnehmen usw. Die Reaktion der Schülereltern möchte ich nicht erleben, wenn die Arbeiten der Kinder von schulfremden Personen bewertet werden! Auf jeden Fall gäbe es das Jahreszeugnis dann nicht am letzten Schultag, sondern wohl ein halbes Jahr später. Aber offenbar ist bei Mainkommentar aus seiner eigenen Schulzeit leider nur das kleine 1x1 hängen geblieben. Und solche dämlichen Kommentare kommen dabei heraus.
würde ich gleich den Job wechseln.
Und nachdem ich nur noch ein paar Jahre bis zur Rente habe, wäre mir auch alles jenseits der 40 Stunden wurscht, mein Unterricht wäre Vorlesung aus dem Lehrbuch, und meine Klassenarbeiten korrigiert die KI (das ist dann auch gerecht/er, weil die niemanden irgendwie bevorzugt oder benachteiligt). Fremdsprachige und Inklusions-Kinder? Nicht mein Job, das geregelt zu kriegen; wer dem Unterricht nicht folgen kann, ist fehl am Platz. Wie gesagt, nach 40 Stunden fällt der Bleistift, wenn noch Arbeit übrig sein sollte, muss die halt jemand anders machen. Bautz!
Wollen Sie im Ernst solche Lehrkräfte haben?!
Vll sollte man mal gänzlich für ein paar Jahre die Schulpflicht aussetzen und ganze Schulen schließen…mal sehen was bei rum kommt. Corona sollte eigentlich in diesem Punkt genug Aufschluss gebracht haben… Stammtisch-Parolen nach fünf Bier gibt es aber allem Anschein nach noch zu genüge
Begleiten Sie uns gerne mal eine Woche. Danach wird von Ihren Vorurteilen nicht mehr viel übrig sein...