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Würzburg/Bamberg
"Geduld am Ende": IG Metall rief Rekordzahl an Betrieben zu Warnstreiks auf – darunter auch Firmen in Unterfranken
Laut IG Metall sind an diesem Freitag in so vielen Unternehmen wie nie im aktuellen Tarifstreit Mitarbeiter zu Streiks aufgerufen gewesen. Um welche Firmen es ging.
Seit Tagen gibt es in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie Warnstreiks, wie hier am Mittwoch bei Warema in Marktheidenfeld. Nächste Woche will die IG Metall die Aktionen verschärfen.
Foto: Thomas Obermeier | Seit Tagen gibt es in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie Warnstreiks, wie hier am Mittwoch bei Warema in Marktheidenfeld. Nächste Woche will die IG Metall die Aktionen verschärfen.
Benjamin Stahl
 und  Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:07 Uhr

An diesem Freitag rief die IG Metall bayernweit in 62 Betrieben zum Warnstreik auf. Das sind laut einer Mitteilung der Gewerkschaft "so viele wie noch nie in der diesjährigen Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie". Einer Mitteilung zufolge legten am Freitag in Bayern 12.000 Beschäftigte vorübergehend die Arbeit nieder.

So gingen allein bei Bosch in Bamberg 3200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Frühschicht vier Stunden früher in den Feierabend. Für Freitagabend war bei BMW in Dingolfing eine ähnliche Aktion von 6000 Beschäftigten der Spätschicht vorgesehen.

In den kommenden Tagen sollen die Proteste weitergehen: Die IG Metall in Würzburg kündigte am Freitag eine "Englische Warnstreikwoche" an, an der sich alle Betriebe im Organisationsgebiet beteiligen sollen.

In Unterfranken gab es am Freitag laut IG Metall in diesen Unternehmen Warnstreiks, zum Teil mit Kundgebungen und mit insgesamt etwa 1700 Beteiligten:

  • Linde Material Handling, KIM und Proplan in Aschaffenburg
  • Bosch Rexroth in Volkach (Lkr. Kitzingen)
  • Siemens, Gardner Denver, BSH, PIA, Valeo und Preh in Bad Neustadt sowie PrehKeyTec in Mellrichstadt (Lkr. Rhön-Grabfeld)
  • Koenig & Bauer in Würzburg

Der Gewerkschaft zufolge legten etwa bei Bosch Rexroth in Volkach am Freitag 130 Beschäftigte die Arbeit nieder. Beim Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer in Würzburg machten 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter früher Schluss. Die Warnstreiks in Bayern laufen seit mehreren Tagen.

So ist der Stand der Verhandlungen

Der Arbeitgeberverband vbm hatte am Dienstag in der vierten Tarifverhandlung sein Angebot aus der dritten Runde wiederholt und keine Prozentzahl für eine Entgelterhöhung angeboten, kritisiert die Gewerkschaft. Die IG Metall fordert für die rund 855.000 Beschäftigten in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie acht Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten.

 
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  • Doedi.wue
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  • Petsch06120702
    Gerechte Entlohnung trägt zur Zufriedenheit und Zusammenhalt in Schwierigen Zeiten bei. Einfach mal Wenzel Group Wiesthal Googeln. Da ist die 4 Tage Woche eingeführt worden. Die wöchentliche Stunden sind von 37,5 auf 36 reduziert worden. Die Chefin ist sowas von zufrieden. Motivierte Mitarbeiter und alle bleiben in der Firma.
    Hier werden vor allem bei den meisten Kommentaren ganz alte, völlig überholte Parolen immer wieder raus posaunt.
    Nicht verwunderlich, genauso wie beim einführen des Mindestlohns. Tausende von Arbeitsplätzen würden wegfallen. Das Gegenteil ist der Fall, weiterhin werden händeringend Leute gesucht.

    Immer schön weiter die alten Parolen der Union und vor allem der CSU nachplappern.
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  • Ralfo
    Ich arbeite seit 40 Jahren auf dem Bau. Wenn ich Glück habe krieg ich alle paar Jahre 1 bis 2 Prozent mehr Lohn. Ich kann diese ach so armen IG Metaler nicht mehr ertragen. Die kriegen den Hals sowieso nicht voll genug. Jedes Jahr noch mehr und mehr.
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  • Petsch06120702
    Das Sie auf dem Bau arbeiten war doch ganz alleine Ihre Entscheidung. Warum machen Sie dafür Metaller verantwortlich, wenn Sie nicht genug Lohnerhöhungen bekommen. Dafür werden Sie wahrscheinlich einiges nebenbei verdienen.
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  • Ralfo
    Dar ich eine fleißige Frau habe die auch Berufstätig ist( übrigens im pflegebereich) habe ich es nicht nötig nebenbei zu arbeiten. Und natürlich habe ich mir meinen Beruf selbst herausgesucht. Ich arbeite auch gerne auf dem Bau und finde meinen Lohn auch ganz ok. Was ich aber auch finde das wenn die Metaler jedes Jahr mehr bekommen die eigentlich mittlerweile unverhältnismäßig hohe Löhne bekommen ( im Vergleich zu anderen Berufsgruppen)
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  • Schorsch-aus-Krotzeborsch
    Einfach gewerkschaftlich organisieren und dann ist aus der Maße heraus viel möglich. Aber nein, auf dem Bau hält man nicht viel von seiner Gewerkschaft!
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  • Petsch06120702
    Bei diesen Thema Ihr Kommentar;

    "Gewerkschaftsfunktionäre mit Managergehalt reisen im dicken Schlitten an und streuen ein paar "revolutionäre" Parolen unters Volk, das ergriffen lauscht und brav wie eine Herde Lämmer ein paar Schritte geht und Schildchen spazierenträgt.

    So einen Zirkus kann man sich sparen."

    Bei einem anderen Thema von Billig Baumarkt, Ihr Kommentar;

    "Mir sind die Spritpreise egal. Ich bin Rentner mit mehreren Spaßautos und fahre nur zum Vergnügen.

    Bei schönem Wetter fahre ich auch gerne mal im Sommer mit dem Cabrio nach Tschechien in die TravelFree-Shops oder heize im Winter mit dem Coupé in die Niederlande."

    Eine größere Doppelzüngigkeit gibts ja gar nicht. Man man man........
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  • Petsch06120702
    @Eos123456... der Kommentar war für Sie bestimmt!
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  • Eos123456
    Mag sein - er betrifft mich aber nicht, da ich meine tollen Schlitten aus eigenem Vermögen unterhalte und nicht auf Dienstfahrzeuge irgendwelcher gewerkschaftlichen Organisationen zurückgreife.

    Obendrein spiele ich nicht den bescheidenen Arbeitsmann der Stirn oder der Faust und schon gar nicht den revolutionären Helden der Arbeit der beim ersten Hahnenschrei und noch lange vor dem Ertönen der Fabriksirene freudig an seinen von Gott geschenkten überaus kostbaren Arbeitsplatz eilt, sondern stehe selbstbewusst zu ein wenig wohlverdienter Dekadenz und lässigem Chillen.

    Was ich mir gönne ist alles von meinem eigenen Geld finanziert und steht mir daher uneingeschränkt zu.
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  • schroek1@web.de
    Oh Gott, sind heute wieder viele "Falschfahrer" unterwegs. Wenn die Fabrikarbeiter:innen zu wenig arbeiten, zuviel Kohle dafür bekommen, dafür auch noch 30 Tage Urlaub bekommen, die großen Firmen seit Jahrzehnten in Deutschland produzieren lassen, dann haben die Gewerkschaften und die Arbeitgeberverbände hier in Deutschland alles richtig gemacht. Was regt ihr euch so auf? Ich sage, die beiden Verbände und die Beschäftigten haben immer eine annehmbare Lösung gefunden und werden sie auch diesmal finden.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    @henni: Auch wenn ich mich wiederhole, bevor die IGMetall zum Streik aufruft müssten alle anderen AN aus allen anderen Branchen auf die Straße gehen! Bsp.: Öffentlicher Dienst und Arbeiter bei SKF. Oder Handwerker und Großindustrie. Machen Sie sich mal schlau - Sie werden Ihren Augen nicht trauen!
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  • bochum
    @gardener. Ich verstehe ihren Beitrag nicht. Vielleicht schauen sie mal auf der Seite des Deutschen Gewerkschaftsbundes wer gerade alles verhandelt oder schon einen Abschluss erzielt hat.
    z.B öffentlicher Dienst..EVG..Dachdeckerhandwerk.
    Die laufen parallel oder sind schon durch.
    Mal abgesehen davon, dass es Laufzeiten von Tarifverträgen gibt, die unterschiedlich in den Branchen sind. Und daher gibt es in jeder Branche gewisse Zeitfenster in denen gestreikt werden darf.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    @bochum: Na dann strengen Sie sich mal an. Mein Kommentar zeigt die reale Situation. Arbeiten Sie ggf. in einem Großkonzern und wollen deshalb nicht verstehen?
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Und dann wieder demonstrieren wenn die Großindustrie wegen zu hoher Löhne ins Ausland abwandert. Oh IG Metall, jammern auf ganz hohem Niveau. Schaut Euch mal die Lohntabellen anderer Branchen an - das hilft vielleicht die Zufriedenheit mit Euren bereits sehr hohen Löhnen zu verbessern! Ihr müsst nicht immer die ersten und größten Jammerer sein!
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  • bochum
    @gardner: Siehe meinen vorherigen Kommentar. Wir sind nicht die ersten die streiken. Es finden zur Zeit auch in anderen Branchen Lohnverhandlungen und Streiks statt oder es gab schon Abschlüsse dazu.
    Siehe Internetseite des DGB
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Lohnfortzahlung bei Krankheit, Urlaubsanspruch, 40-Stundenwoche.
    Danke Gewerkschaften
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  • robert.erhard@gmx.de
    Stimmt nicht ganz!
    Das preußische Allgemeine Deutsche Handelsgesetzbuch (ADHGB) von 1861 war das erste Gesetz, in dem ein Anspruch auf Entgeltfortzahlung für den Fall einer unverschuldeten Arbeitsverhinderung geregelt war. Die dreigliedrigen Sozialversicherungssystems wurden unter Reichskanzler Otto von Bismarck eingeführt!
    Ich würde noch hinzufügen: Freistellung der Betriebsräte, 35 Stunden , 38 Tage Urlaub, Höchste Löhne, überbezahlt gemäßen an der Leistung, niedriges, eindimensionales Know-how... ok, bitte nicht verallgemeinert sehen!
    Die Tarifautonomie ist ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft und war unverzichtbar bzgl. des Arbeitsumfeldes, des Arbeitsrechts und Gesundheitsschutz.
    Jetzt wird sie missbraucht, durch Erpressung mit den Füßen getreten!
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  • d.temming@gmx.de
    "Die IG Metall fordert (...) 8 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten." - wie ist das mit der Laufzeit zu verstehen? Die Entgelttabellen werden um 8% angehoben und nach zwölf Monaten wieder auf den Ursprungswert herabgesetzt?
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  • dbuettner0815@gmail.com
    @coladeris: Nach 12 Monaten gibt es neue Verhandlungen und es geht dann wohl um wieder mehr Geld ...
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  • Eos123456
    Anstatt gegen die schwarzen Schafe vorzugehen, die ihre Beschäftigten beim Lohn betrügen und mit immer mehr Druck und Stress verheizen und ansonsten aber gut vernetzt sind, wird hier nur wieder eine reine Show abgezogen.

    Gewerkschaftsfunktionäre mit Managergehalt reisen im dicken Schlitten an und streuen ein paar "revolutionäre" Parolen unters Volk, das ergriffen lauscht und brav wie eine Herde Lämmer ein paar Schritte geht und Schildchen spazierenträgt.

    So einen Zirkus kann man sich sparen.
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