Für politisch-satirische Bücher war der traditionsreiche, christliche Würzburger Echter Verlag bisher nicht bekannt. Sein Buchprogramm besteht überwiegend aus Titeln zu den Themenbereichen Spiritualität, christliches Leben und Theologie. Doch jetzt hat der Verlag mit einer kleinen Broschüre über die AfD für Aufsehen gesorgt. Das besondere daran: Das Buch „Christliches in der AfD“ besteht aus 32 nahezu komplett leeren Seiten.
Zweite Auflage jetzt im Handel
Innerhalb kürzester Zeit waren die 1500 Exemplare der ersten Auflage von „Christliches in der AfD“ verkauft, so dass das ungewöhnliche Buch kurzfristig nicht mehr im Buchhandel vorrätig war. Eine zweite Auflage mit 2000 Exemplaren ist seit Donnerstag (22. März 2018) auf dem Markt, sagt Verlagsleiter Thomas Häußner. Und erneut zeichnet sich ein guter Verkauf ab. Buchhändler aus ganz Deutschland „von Flensburg bis Berchtesgaden“ haben das Buch geordert, so Häußner.
Großes Medienecho
Für den Echter-Verlagsleiter war die bundesweite Resonanz auf die erste Auflage der AfD–Broschüre „ein bisschen überraschend“, stellte er gegenüber dieser Redaktion fest. Zeitungen wie die „Welt“, die „Frankfurter Rundschau“ oder die „Süddeutsche Zeitung“ haben darüber berichtet. Auch der kirchenpolitische Sprecher der AfD, Volker Münz, meldete sich zu Wort und bezeichnete das Buch, das äußerlich einer AfD-Veröffentlichung ähnelt, als „Skandal“ und drohte sogar mit juristischen Schritten. Wie Häußner gegenüber dieser Redaktion erklärte, habe sich dies wohl inzwischen erledigt. Im Übrigen hätte er einer juristischen Auseinandersetzung sehr gelassen entgegen gesehen.
Resonanz überwiegend positiv
Beim Echter Verlag haben sich in dieser Woche die Wogen geglättet, was Kommentare und Stellungnahmen zu dem Buch betrifft. In der vergangenen Woche, kurz nach dem Erscheinen, habe es indessen „richtig geknallt“. Von den rund 150 Kommentierungen seien jedoch rund 90 Prozent positiv gewesen, berichtet Häußner. Das hätte sowohl ihm persönlich als auch dem Echter Verlag gut getan. Schließlich seien viele Menschen so auf den Würzburger Verlag aufmerksam geworden. Auch von Seiten kirchlicher Mitarbeiter habe es Resonanz gegeben, auch hier „meist positiv“. Unter den persönlichen Beschimpfungen fand Häußner eine „fast schon kreativ“. Der anonyme Schreiber hatte ihn als „linksgrüngehirngewaschen“ bezeichnet.
Vielleicht ein Nachfolge-Buch
Der Aufforderung des Verlags an die Leser der fast leeren Broschüre, sich zu melden, wenn sie christliche Standpunkte der AfD benennen könnten, seien jedoch nur wenige gefolgt, sagt Häußner. Er möchte nicht ausschließen, dass in einer künftigen Echter-Veröffentlichung auch eine Auseinandersetzung mit der AfD in Worten stattfinden könnte, „allerdings nicht heute und morgen“. Dazu müsste man zunächst einmal einen geeigneten Autor finden. Außerdem verweist Häußner darauf, dass man auch den inhaltlichen Rahmen dahingehend erweitern könnte, indem man auch das Verhältnis anderer Parteien zum Christentum auf den Prüfstand stellt. Konkretes dazu lasse sich aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, so der Leiter des Echter Verlags.
"Die Menschlichkeit im Koran"?
Falls es noch nicht aufgefallen ist: die Afd hat kein scheinheiliges "C" in ihren Kürzeln.
Aber danke für die kostenlose gute Werbung, so bleibt die Afd in aller Munde. Immerhin ist bald wieder Wahl!
Statt auf die AfD mit ihren zum Teil "erdfarbenen" Gedankengut setze ich dann doch lieber auf dass Altbewährte ...
bei der Debatte im Berliner Parlament in den letzten zwei Tagen; war kein " unchrist-liches Wort " bei den AfD-Rednern und -Rednerinnen zu vernehmen.
Eine andere Meinung zur aktuellen Regierungspolitik muss "man aushalten können.
Wenn sie fair geäussert wird. Es wurde niemand verwarnt... !
" Strassenschreier haben dort nicht an den Debatten teilgenommen.
Eine Buchseite hätte man mit dieser für Jedermann zugänglichen Beobachtung via TV
bedrucken können. Saubere Wortwahl !! ..... dieser Menschen im Parlament.
( Ich bin kein Wähler...., das muss heutzutage gesagt werden ).
Immerhin kosten 32 Seiten leeres Papier lt. Tante Google 29€, mithin haben die in der ersten Auflage bereits 45.000€ Umsatz gemacht.
darf man auch nicht alles glauben.
In der Mainpost und auf Katholisch.de stand ein Preis von € 2,90.
Und soviel ist mir der Spass allemal wert.
Statt Champagner wird's halt Rüttgers-Club, ändert aber nichts an der Tatsache, dass viel Geld für wenig Leistung generiert wird.
Ich würde mir wünschen, dass ein (!) Büchlein zusammenfassend für alle Parteien erscheint. Höchstens eine kompakte Vergleichsmöglichkeit wäre ihr Geld wert.
Mit der Scheinheiligkeit der AfD.
Irgendwo muss man ja mal anfangen, oder nicht.