Dass die untere Theaterstraße seit einer Woche Fußgängerzone ist, ist offenbar noch nicht bei jedem Autofahrer angekommen. Etliche befahren weiterhin die Einbahnstraße zwischen Barbarossaplatz und dem Abzweig Semmelstraße, was sonst nur weiterhin die Busse dürfen. Bestraft werden sie deswegen allerdings – noch – nicht. Das betont Rathaussprecher Christian Weiß, nachdem schon Informationen vom „Knöllchen verteilen“ die Runde machten.
Ermahnung statt Strafe
Die Verkehrsüberwacher der Stadt seien zwar vor Ort, wiesen die Autofahrer eingangs der Theaterstraße allerdings nur darauf hin, dass sie nicht weiterfahren dürften. Es gebe mündliche Ermahnungen, Strafen würden nicht erteilt. „Wir setzen auf Prävention und Information“, sagt Weiß. Man sei sich durchaus bewusst, dass es eine gewisse Zeit braucht, sich an die neue Verkehrssituation zu gewöhnen.
Wie lange die Autofahrer „Karenzzeit“ haben, sagt Weiß nicht. Er verweist aber darauf, dass die Stadt in anderen Fällen ähnlich verfahre. Als man unlängst in einigen Innenstadt-Straßen Tempo 30 einführte, habe man auch nicht vom ersten Tag an geblitzt, sondern die Autofahrer straffrei verwarnt.
„Die Kritik ist bei uns angekommen“
Dass noch immer so viele Autofahrer in die neue Fußgängerzone einfahren, soll auch an der schlecht einsehbaren Beschilderung liegen. So weisen zwar bereits in der Textorstraße und eingangs der Haugerpfarrgasse Schilder auf die Fußgängerzone hin, doch seien diese leicht zu übersehen, monieren Autofahrer. Und die beiden Fußgängerzonen-Schilder eingangs der Theaterstraße hingen einfach zu hoch, als dass man sie vom Lenkrad aus sehen könne, ist weiter zu hören.
„Diese Kritik ist bei uns angekommen“, sagt Weiß. An diesem Freitag werden sich Experten der Stadt vor Ort treffen, um diesbezüglich mögliche Verbesserungen zu überlegen. „Es gibt allerdings ein faktisches und ein rechtliches Problem“, gibt der Rathaussprecher zu Bedenken. So dürften Schilder auch aus Sicherheitsgründen erst ab einer Höhe von 2,20 Metern aufgehängt werden.
Eine wahre Schilder-Ansammlung
Das führt vor allem beim linken der beiden Fußgängerzonen-Hinweise zu einer auffälligen Höhenentwicklung mit einer wahren Schilder-Ansammlung: Zuunterst ist der Verweis „Feuerwehranfahrtszone“ angebracht, darüber zwei Halteverbotsschilder, ein Einbahnstraßenschild, eine größere Hinweistafel für den Liefer- und Busverkehr, für Radfahrer und die freie Zufahrt für Hotelgäste – und erst darüber thront hoch oben der Verweis auf die Fußgängerzone – mit dem bekannten weißen Mutter-mit-Kind-Logo auf blauem Grund.