Noch nicht jeder Autofahrer hält sich ans Fahrverbot, doch jetzt ist per Beschilderung auch das offiziell, was der Stadtrat Mitte Januar beschloss: die untere Theaterstraße – zwischen Barbarossaplatz und der Einmündung Semmelstraße – ist Fußgängerzone. Darauf weist die entsprechende Beschilderung am Beginn der Einbahnstraße am Barbarossaplatz hin.
Zudem ist die Stadt gestalterisch aktiv geworden und hat zahlreiche, sogenannte Wanderbäume in orangefarbenen Kästen sowie Sitzgelegenheiten auf die Fahrbahn gestellt – allerdings nur auf die Hälfte, auf der bislang auch Autos parken konnten.
Fußgängerzone „vorerst nur auf Probe“
Denn völlig autofrei wird die Theaterstraße auch künftig nicht sein. Nach wie vor rollen täglich rund 500 Linienbusse durch die Straße. Hinzu kommen rund 100 Fahrten durch Lieferverkehr und Hotelanfahrten. Was wegfällt, ist der Individualverkehr mit täglich rund 1800 Autos. Dies führt laut städtischen Gutachten zu einer Mehrbelastung der benachbarten Textorstraße von etwa täglich 1300 Autos.
Ein großzügiger Umbau zur Fußgängerzone nach dem Vorbild Eichhornstraße ist erst mal nicht vorgesehen. Zumal „diese neue Fußgängerzone vorerst nur auf Probe eingerichtet wird“, wie Rathaussprecher Christian Weiß auf Anfrage der Redaktion erklärt. Dennoch versprechen sich Stadträte wie Geschäftsleute durch das Provisorium mit begrünender Gestaltung und einer Verkehrsberuhigung eine Aufwertung der Theaterstraße. Diese wurde als Geschäfts- und Einkaufstraße in den vergangenen Jahren immer unattraktiver, wovon auch häufige Wechsel der Ladenbesitzer zeugen.
Absolutes Halteverbot in der Haugerpfarrgasse
Auf die neue Verkehrsituation beziehungsweise die geänderte Verkehrsführung wird bereits in der Bahnhof- und Textorstraße hingewiesen. Von dort aus geht es in die Haugerpfarrgasse, durch die bislang der Individualverkehr zur Theaterstraße floss. Das ist durch die neue Fußgängerzone nicht mehr möglich.
Die Haugerpfarrgasse dient allerdings künftige als einzige Zu- und Ausfahrt zum und aus dem Quartier Kolping-/Oberthürstraße. Um hier Behinderungen vor allem für den Busverkehr – zum Barbarossaplatz und zur Theaterstraße – zu vermeiden, gilt in der Haugerpfarrgasse ab sofort ein absolutes Halteverbot.
Jetzt müssen sich die Autofahrer nur noch an die neue Situation im Quartier gewöhnen – oder notfalls per Kontrolle daran gewöhnt werden. Das fordern jedenfalls Anwohner, die „noch immer Autoverkehr“ in der neuen Fußgängerzone beklagen.
Bisher konnte man die Theaterstraße als "Wendeschleife" nehmen, wenn man jemaden mit Gehbehinderung in die Stadt bringen mußte, etwa zu einem Arzt oder Notarbesuch, wenn man etwas (schwere Ordner etc). Nun kann man nicht mehr aus dem kürzesten Weg, mit wenig Schadstoffausstoß aus der Stadt raus, man stellt sich in den Stau auf dem Ring und verstärkt diesen...