Nachdem die Beliebtheit der Kartenzahlung - auch durch die Corona-Pandemie - stark zugenommen hat, mussten sich Kunden zuletzt wieder zum Bargeld zurück orientieren. Bei Banken, im Handel und an Tankstellen kam es seit dem 24. Mai bundesweit zu Funktionsausfällen der Kartenlesegeräte. Betroffen war das Lesegerät des Typs H5000 des Herstellers Verifone.
Als Ursache der Störung nennt Verifone eine Software-Fehlfunktion. "Wir möchten betonen, dass das Problem nicht mit dem Ablauf eines Zertifikats oder einer Sicherheitslücke zusammenhängt und keine Sicherheitsbedrohung darstellt", schreibt das Unternehmen. In Würzburg war unter anderem in Filialen der Ketten Norma, Netto, Rossmann und dm, aber auch in kleinen inhabergeführten Geschäften vorübergehend nur Barzahlung möglich.
Problem noch nicht überall gelöst
"Es warten alle sehnsüchtig darauf, dass es wieder funktioniert", sagt Bernd Ohlmann, Pressesprecher des Handelverbands Bayern. Das Problem schätzt er aber als eher gering ein, so habe der betroffene Hersteller in der Region nur einen geringen Marktanteil.
Im dm-Markt in der Eichhornstraße ist die Zahlung mit EC- oder Kreditkarte weiterhin nur eingeschränkt möglich. "Mal geht´s, mal geht´s nicht", sagt eine Mitarbeiterin vor Ort. In der Filiale am Marktplatz heißt es, Girokartenzahlung würde wieder funktionieren, Kreditkarte jedoch nicht.
Bis die Kartenlesegeräte wieder einsatzbereit sind könnte es noch dauern. Die hierfür notwendigen Softwareupdates müssen von einem Techniker vor Ort manuell vorgenommen werden, gab einer der betroffenen Zahlungsdienstleister, Payone, gegenüber tagesschau.de an.
Was unternehmen die Geschäfte gegen die Ausfälle?
Die einfachste Lösung scheint das Austauschen der Geräte zu sein. Dazu rät Concardis, ein weiterer betroffener Zahlungsdienstleister seinen Kunden, wie tagesschau.de berichtete. So hat man auch bei Momo, einem kleinen Modegeschäft in der Würzburger Schustergasse die Probleme in den Griff bekommen, verrät Mitarbeiterin Katharina Anrhein.
Auch bei Rossmann in der Rottendorfer-Straße gibt es gute Nachrichten: "Die Kartenzahlung funktioniert jetzt wieder in der Filiale", erklärt Hagen Huber. Beim Einkauf in anderen Filialen rät er allerdings zur Sicherheit auch Bargeld dabei zu haben, da nicht an allen Standorten die Probleme behoben wurden.
Bei Filialen des Netto Marken-Discounts braucht man schon seit Samstag kein Bargeld mehr. Das Unternehmen "hat seine betroffenen Kartenzahlterminals auf Elektronisches Lastschriftverfahren mit Unterschrift umgestellt", erklärt Sprecherin Christina Stylianou auf Nachfrage dieser Redaktion.
Diese Terminals kommunizieren mit der Kreditkartenzentrale in Frankfurt, manchmal sehr schnell, bei EDEKA eher extrem langsam...
Früher musste man noch warten bis das Modem im Büro die Nummer in Frankfurt angewählt.
Doch heute sollte das, dank Internet, sehr viel schneller gehen.
Doch was hier passiert ist, ist ein sehr klassischer Fehler:
Für die sichere Übertragung der Daten braucht man ein SSL/TLS Zertifikat.
Doch so eines auszustellen, ist gar nicht so easy: Das muss man vorher ausgiebig testen!
Das Problem ist: Die Kartenterminals werden in der Regel alle aus der Ferne gewartet.
Wird da ein fehlerhaftes Zertifikat eingespielt, sind die schlichtweg nicht mehr erreichbar!
Dann muss jedes Terminal vor Ort repariert werden.
Wer so einen SuperGAU verursacht hat, sollte sich daher warm anziehen...
Dafür gibt es eben Vorintegrations-Systeme, und Integrationssysteme, wo solche Dinge vorab ausführlich getestet werden.