Ob in verschiedenen Supermärkten, Drogerien oder Tankstellen: Seit Dienstag dieser Woche gibt es im ganzen Land Probleme bei der Kartenzahlung. In vielen Geschäften kann deshalb derzeit nur mit Bargeld anstatt mit Karte gezahlt werden. Ursache für die Störung ist laut ersten Erkenntnissen des Zahlungsdienstleisters Payone ein Zertifikatsfehler innerhalb bestimmter Versionen der von Verifone bereitgestellten Software. 

"Wir verzeichnen, wie auch andere Netzbetreiber, aktuell bundesweit erhebliche Einschränkungen bei der Verarbeitung von Transaktionen bei Kartenzahlungsterminals des Typs H5000 des Herstellers Verifone", teilte Payone am Mittwoch mit.

Auch in Würzburg gibt es Probleme

Dass es auch in Würzburg zu Problemen kommt, musste Wolfgang Weier, Geschäftsführer des Stadtmarketings "Würzburg macht Spaß", bereits am eigenen Leib erleben. "Ich wollte einkaufen beim Netto, habe aber Gott sei Dank immer Bargeld dabei", sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion.

Welche weiteren Geschäfte in Würzburg betroffen sind, darüber habe er jedoch keine genauen Informationen. Auch nicht darüber, wie lange die Störung voraussichtlich noch anhält. Sein Tipp an alle Würzburger Kundinnen und Kunden: "Sicherheitshalber immer Bargeld dabei haben."

Nicht nur in Ladenketten tritt das Problem auf

Bei einem Rundgang durch die Würzburger Innenstadt ergibt sich ein gemischtes Bild. Beim Drogeriemarkt DM in der Eichhornstraße kann man seit Mittwoch nicht mehr mit Karte bezahlen. "Die meisten wissen es ja inzwischen und heben vorher schon Geld ab", sagt Celine Strohöfer, Mitarbeiterin vor Ort. Teilweise habe man auch schon Kundschaft durch die Ausfälle bei den Kartenlesegeräten verloren. Momentan bleibt den Geschäften allerdings nichts anderes übrig, als darauf zu warten, dass die Fehler bei den Lesegeräten wieder behoben werden.

Auch in der Supermarktkette Netto ist Kartenzahlung derzeit nicht möglich. Anders sieht es bei Edeka Trabold in der Randersackerer Straße aus, dort werde ein anderes Modell für die Transaktion verwendet, heißt es auf Anfrage. Kartenzahlung ist dort also nach wie vor möglich.

Doch nicht nur in Ladenketten, auch in manchen inhaberbetriebenen Geschäften gibt es Probleme. "Ich schreibe einfach einen Zettel und weise darauf hin, dass es nicht möglich ist, gerade mit Karte zu zahlen", sagt Christiane Stengel vom "Concept Store Momo" in der Schustergasse. Auch hier geht in Sachen bargeldloses Bezahlen seit Dienstag nichts mehr.

Hersteller der Kartenlesegräte nur vereinzelt in Bayern vertreten

"Augen auf, vorher im Laden informieren, ob man mit Karte bezahlen kann, oder eben gleich Bargeld mitnehmen" – diese Tipps gibt Bernd Ohlmann, Pressesprecher des Handelsverbands Bayern. Seiner Aussage nach komme es in Würzburg nur punktuell zu Schwierigkeiten, die "in der Praxis aber kein großes Problem sind" – schließlich sei Barzahlung ja nach wie vor möglich. 

Der Hersteller der Kartenlesegeräte sei in Bayern nur vereinzelt vertreten, deshalb komme es zu keinen flächendeckenden Ausfällen. "Trotzdem ist das natürlich ärgerlich, Kartenzahlung ist schließlich eine Serviceleistung", sagt er. Auch Ohlmann kann keine verlässliche Aussage treffen, wann das Problem wieder behoben sein wird. "Ich habe nur gehört, dass fest daran gearbeitet wird."