
Das wird im nächsten Jahr ein großes Fest, sind sich alle bei der Solidarität Waldbüttelbrunn einig. Der traditionsreiche Radfahrverein trägt vom 25. bis 26. Juli einen Weltcup im Radball aus. Das klinge auf den ersten Blick mehr als verrückt, gibt Vorstand Hubert Spiegel zu, aber der Verein ist sicher, dieses Großevent stemmen zu können. Radball sei zwar eine Randsportart, aber "die geilste Sportart der Welt", findet Pierre Klinger. Er ist Radballkoordinator beim Weltverband UCI, Landestrainer in Bayern, Schiedsrichter und war selbst viele Jahre selbst begeisterter Radballer.
Diese Begeisterung hatte er auch zu dem Event für mögliche Sponsoren nach Waldbüttelbrunn mitgebracht. In der Eventküche des Libero 53 waren alle Plätze besetzt. Alle waren gespannt, wie so ein Weltcup abläuft und wo man sich einbringen kann. "So ein Event gehört nach Waldbüttelbrunn und die Region", ist sich Johannes Braun, stellvertretender Vorsitzender des Vereins und selbst seit Jahrzehnten begeisterter Radballer, sicher.
Die amtierenden Weltmeister zu Gast in Waldbüttelbrunn

Man will mit der Veranstaltung ein "Ausrufezeichen für den Radball" setzen. Insgesamt zehn Teams werden am 26. Juli in der Ballsporthalle am Sumpfler um wertvolle Weltcuppunkte gegeneinander antreten. Darunter werden auch die amtierenden Weltmeister Bernd Mlady und Raphael Kopp sein sowie die österreichische Radballlegende Patrick Schnetzer. Zu den neun Spitzenteams gesellt sich auch das lokale Team aus Waldbüttelbrunn hinzu. Henry Spiegel und seine Partner freuen sich schon auf das Messen mit der Weltklasse.
Waldbüttelbrunns stellvertretender Bürgermeister Sebastian Hansen sagte die vollumfängliche Unterstützung der Gemeinde zu. Es sei ein "krasses Event für Waldbüttelbrunn", zu dem die Hallenkapazität auf knapp 1000 Zuschauer ausgebaut werde.
Da nicht allen die Regeln beim Radball bekannt sind, zeigte Klinger kurz, wie ein Spiel abläuft. Radball wird auf einem rechteckigen Spielfeld gespielt, das elf Meter breit und 14 Meter lang ist. Vor jedem Tor, das zwei Meter breit und ebenso hoch ist, liegt ein Halbkreis, der den Torraum markiert. In diesen Bereich dürfen nur der Torhüter und die verteidigende Mannschaft eintreten.
Beim Radball kommen spezielle Fahrräder ohne Bremsen zum Einsatz
Gespielt wird mit speziellen Fahrrädern, die weder Bremsen noch einen Freilauf besitzen und mit einem starren Gang ausgestattet sind. Der Ball hat einen Durchmesser von etwa 17 Zentimetern, wiegt zwischen 500 und 600 Gramm. Jedes Team besteht aus zwei Spielern, die in zwei Halbzeiten à sieben Minuten gegeneinander antreten. Der Ball darf ausschließlich mit dem Fahrrad gespielt werden. Ein Tor zählt, wenn der Ball vollständig über die Torlinie gelangt, nachdem er regulär gespielt wurde.
Ein Spieler darf während des Spiels keinen Fuß auf den Boden setzen. Sollte dies passieren, muss er zuerst zur eigenen Torlinie zurückfahren, bevor er wieder ins Spiel eingreifen darf. Körperkontakt zwischen Spielern ist nur in Form von Schulterschieben erlaubt, andere Formen von Kontakt gelten als Foul. Freistöße werden bei Regelverstößen außerhalb des Torraums ausgeführt, wobei die verteidigende Mannschaft mindestens vier Meter Abstand halten muss. Wird jedoch im Torraum ein Regelverstoß begangen, erhält das angreifende Team einen Strafstoß aus einer Entfernung von vier Metern, bei dem nur der Torwart verteidigen darf.
Obwohl sich der Verein unheimlich engagiert, man geht von etwa 1.500 Helferstunden aus, werden noch weitere Mittel von Sponsoren benötigt, die den Aufwand im fünfstelligen Bereich decken. Diese zu finden, wird in den kommenden Wochen die Aufgabe der Mitglieder sein. Wer unterstützen möchte, kann sich mit Johannes Braun (j.braun@libero53.de) in Verbindung setzen.