Selbstbewusstsein von Mädchen und Frauen stärken und neue Vorbilder schaffen: Das sind die Ziele, die der Zonta-Club Würzburg mit dem jährlich verliehenen Zonta-Preis für Nachwuchswissenschaftlerinnen verfolgt. Dieses Jahr wurde Dr. Dorit Borrmann ausgezeichnet, die sich auf die mobile Robotik mit Fokus auf die Sensordatenverarbeitung spezialisiert hat. Passend dazu fand die Preisverleihung am Mittwochabend auch in der Roboterhalle des Technologie- und Gründerzentrums (TGZ) statt, wo Prof. Dr. Klaus Schilling vom Institut für Robotik und Telematik den Abend eröffnete.
Bevor Dorit Borrmann ihren Preis erhielt, stand jedoch eine Würdigung für jugendliches soziales Engagement auf dem Programm: Franca Dollner und Anna Schärmann wurden mit dem Young Women in Public Affairs Award ausgezeichnet. Beide sind Schülersprecherinnen am Siebold- bzw. am Wirsberg-Gymnasium und setzen sich inner- und außerschulisch für verschiedene soziale Projekte ein.
Der Preis wird eigentlich nur an eine Person vergeben, doch dieses Jahr habe sich die Jury nicht entscheiden können, erklärte Birgit Carl, Vorsitzende des Zonta-Club Würzburg. Da es neben diesem Club auch den etwas jüngeren Zonta-Club Würzburg Electra gibt, habe man sich darauf geeinigt, jeweils einen Preis zu verleihen. Die beiden Schülerinnen, die kurz vor ihrem Abitur stehen, haben mit der Auszeichnung jeweils 500 Euro gewonnen, welche sie nach ihrem Abschluss beide in Reisen investieren wollen.
Roboter liefert dreidimensionale Wärmebilder
Bei der Preisverleihung an Dorit Borrmann hielt ihr Doktorvater Prof. Dr. Andreas Nüchter eine unterhaltsame Laudatio und ging dabei auf den wissenschaftlichen Werdegang der Geehrten ein. Bereits in ihrer Bachelorarbeit hatte sie sich demnach mit dem 3D-Scannen auseinandergesetzt und dies in ihrer Masterarbeit fortgeführt. An der Jacobs University Bremen programmierte sie schließlich den Roboter Irma3D (Intelligent Robot for Mapping Applications in 3D), der durch eine Kombination von 3D-Laserscanning und Thermographie dreidimensionale Wärmebilder liefert.
Dadurch kann die Energieeffizienz von Bestandsgebäuden präziser untersucht und darauf basierend verbessert werden. Doch der Roboter hat noch weitere Einsatzgebiete: In der Archäologie bietet er wertvolle Daten, die durch die Erstellung einer 3D-Umgebung von den Forschern vor Ort und weltweit untersucht werden können. In der Industrie können durch diese Technologie Prozesse optimiert werden, und auch Geologen, Kunsthistoriker und Museen profitieren von Irma3D. Entsprechend häufig war Dorit Borrmann auch zu verschiedenen Einsätzen unterwegs und arbeitete u.a. auf Lanzarote mit dem Astronauten Matthias Maurer zusammen.
Während sie derzeit in Würzburg in der Satelliten-Technologie tätig ist, setzt sie sich auch dafür ein, dass sich der Nachwuchs für die Informatik und Robotik begeistert. Den Preis sieht Dorit Borrmann als Bestätigung für ihre langjährigen Anstrengungen: "Es ist einfach ein gutes Gefühl, wenn die eigenen Leistungen auch außerhalb der Uni anerkannt werden."